Schweden: Evans vor dem zweiten Sieg
Der Waliser Elfyn Evans ist in diesem Jahr nach seinem Wechsel von M-Sport Ford zu Toyota so stark wie noch nie. Quasi vom Start weg bestimmte er im Toyota Yaris WRC das Tempo. Auf den bislang acht absolvierten Prüfungen setzte er im Yaris WRC fünf Mal die Bestmarke. Das reichte, um vor der letzten Prüfung (= 21,19 km), der Power Stage, am Sonntag mit einem relativ komfortablen Vorsprung von 17,2 Sekunden auf den Vorjahressieger und Titelverteidiger Ott Tänak im Hyundai i20 WRC zu führen.
«Es war heute ein guter Tag für uns. Ich bin happy», gab der Sieganwärter und Tabellendritte Evans zu Protokoll. «Jetzt müssen wir uns voll auf morgen konzentrieren.» Mit seinem zweiten WM-Sieg nach 2017 in seiner Heimat Wales würde Evans erstmals die Gesamtführung übernehmen.
Evans und das Drama am letzten Tag
Evans wird wohl mit gemischten Gefühlen ins Finale der 66. Rallye Schweden starten. Er ist schon öfter als Spitzenreiter ins Finale eines WM-Laufes gestartet. In Argentinien 2017 schnappte ihm (im Ford Fiesta) quasi auf den letzten Metern Thierry Neuville (Hyundai) um sieben Zehntelsekunden den nahen ersten Triumph vor der Nase weg. Im letzten Jahr verhinderte ein Reifenschaden auf Korsika auf der letzten Entscheidung den möglichen zweiten Sieg, den sich erneut Neuville angelte. Bei der diesjährigen Rallye Monte Carlo startete er als Spitzenreiter in den letzten Tag und wurde am Ende hinter (genau) Neuville und seinem neuen Teamkollegen Ogier Dritter.
«Wir können auf der einen Prüfung am Sonntag nichts mehr tun, außer dort mit der Bestzeit noch fünf zusätzliche Punkte holen. Ich denke, wir haben hier gezeigt, dass wir wieder zurück sind», erklärte der amtierende Weltmeister Tänak, der mit diesem Ergebnis seinen Horror-Unfall beim Saisonauftakt verdrängte.
Mit einem Abstand von 11,6 Sekunden zu Tänak reihte sich der sechsfache Champion und WM-Zweite Sébastien Ogier im zweiten Toyota Yaris WRC ein. «Ich habe wirklich alles versucht, aber es ist auch bei diesen Bedingungen nicht einfach. Für die Meisterschaft sind wir in einer guten Position», merkte Ogier an.
Ogier, dreifacher Schweden-Sieger (2013, 2014, 2015) verdrängte um nur knapp fünf Zehntelsekunden seinen sehr starken 19-jährigen Teampartner Kalle Rovanperä vom dritten auf den vierten Rang vor Esapekka Lappi (+ 34,7) im Ford Fiesta WRC.
Der ‚Monte’-Sieger und Tabellenführer Thierry Neuville, der 2017 im Värmland gewonnen hatte, musste sich im Hyundai i20 WRC bei nur einer offenen Entscheidung mit einem Rückstand von 39,2 Sekunden auf der sechsten Position einordnen.
Der vierfache Schweden-Sieger Jari-Matti Latvala trat nach den Motorsproblemen an seinem privat eingesetzten Toyota Yaris WRC zur zweiten Etappe nicht mehr an.
Noch eine Prüfung gestrichen
Aufgrund sich ändernder Wetterbedingungen und um die Piste für die Power Stage zu schonen, wurde die Route am Sonntag geändert. Der erste Durchgang der Prüfung «Likenäs» findet nicht statt, der zweite wird wie geplant um 12:18 Uhr als letzte Entscheidung absolviert. Der Re-Start am Sonntag in Torsby wurde auf 10:53 Uhr verschoben.
Rallye Schweden – nach der 9. von 10 Prüfungen:
Pos | Team/Auto | Zeit/Diff |
1 | Evans/Martin (GB), Toyota | 1:00:38,9 |
2 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 17,2 |
3 | Ogier/Ingrassia /F), Toyota | + 28,8 |
4 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 29,3 |
5 | Lappi/Ferm (FIN), Ford | + 34,7 |
6 | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 39,2 |
7 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | + 49,7 |
8 | Suninen/Lehtinen (FIN), Ford | + 1:14,8 |
9 | Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota | + 1:37,4 |
10 | Huttunen/Lukka (FIN), Hyundai R5 | + 3:39,1 |