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Kurioses von der Rallye Mexiko

Von Toni Hoffmann
Bei der dritten Station zur Rallye-Weltmeisterschaft in Mexiko sind im Laufe der Jahre einige Dinge passiert, die, da etwas kurios, der Erwähnung bedürfen.

2005 gewann der Titelverteidiger Sébastien Loeb im Citroën Xsara WRC den Saisonauftakt in Monte Carlo, beim zweiten Lauf in Schweden allerdings notierte er eine Nullrunde. Und bei der dritten Runde in Mexiko schien sich der nächste Nuller anzubahnen. Auf der zweiten Prüfung in Mexiko beschädigte Loeb die Hinterradaufhängung sehr stark, das rechte Hinterrad war fast ganz zerstört.

Mit der Polizei-Escorte zum Service

Dennoch kämpfte er sich über die dritte und vierte Prüfung und wollte sich in den Mittagsservice schleppen. Das allerdings sah die Polizei anders. Ihr war der Beifahrer Daniel Elena aufgefallen, der aus Gründen der Gewichtsverlagerung aus dem Fenster auf der Fahrerseite hing. Sie stoppte das Team mit dem waidwunden Citroën Xsara WRC. Elena musste in Gesprächen minutenlange Überzeugungsarbeit leisten, die damit endete, dass die Polizei den Citroën bis zum Service eskortierte. Trotz 20 Strafsekunden wegen verspäteter Ankunft wurde Loeb noch Vierter. Der Sieger hieß Petter Solberg im Subaru 555 WRC.

2015: Tänak und das Bad im See

Die Rallye Mexiko 2015 wird Ott Tänak nicht vergessen. Damals träumte er noch davon, Weltmeister zu werden, was er vier Jahre später auch schaffte. Auf der dritten Prüfung bremste Tänak den Ford Fiesta RS WRC sehr stark ab. Die Lenkung auf der rechten Seite brach und der Ford Fiesta stürzte in einen See. Tänak und sein damaliger Beifahrer Raigo Mölder konnten sich aus dem sinkenden Auto befreien, das später von Tauchern geborgen und zum Service gebracht werden konnte. Den Mechanikern von M-Sport gelang es, das Auto wieder fahrtüchtig zu machen, so dass Tänak nach dem Rally2-Prinzip am Samstag wieder starten konnte.

Das Bad und das, was folgte, waren schon ungewöhnlich genug, ungewöhnlich war aber auch die Reaktion des Beifahrers Mölder, der, bevor der Ford Fiesta ganz versank, noch schnell die Streckennoten rettete und damit auch ermöglichte, die Rallye am Samstag wieder aufzunehmen. Und das meinte Tänak damals: «Wenn du in einem See landest, nahe am Tod und dagegen kämpfst, ist es ein erstaunliches Gefühl, wenn du diesen Kampf auch gewinnst.»

2016: Ogier und die Kuh

Rallyes finden fast ausschließlich in ländlichen Gebieten statt, dort, wo auch viel Landwirtschaft betrieben wird. 2016 bewies Sébastien Ogier im VW Polo R WRC unwahrscheinliche Reflexe und eine starke Reaktion. Mit hoher Geschwindigkeit raste er auf einer Prüfung auf eine Kuhherde zu. Ogier zwang den VW Polo in einen Drift, der die unvermeidbare Kollision mit den Kühen und damit einen Unfall verhinderte. Alle, Ogier, sein Beifahrer Julien Ingrassia, der VW Polo und auch die Kühe überstanden den Vorfall ohne Schaden. Ogier wurde hinter seinem damaligen Teamkollegen Jari-Matti Latvala Zweiter.

2017: Meeke mit einem Umweg zum Sieg

Kris Meeke sorgte 2017 in Citroën-Lager dafür, dass sich alle die Haare rauften. Meeke startete in die Power Stage als Leader, 37,2 Sekunden vor Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC, und war auf Kurs zum ersten Sieg des Citroën C3 WRC und zu seinem vierten Triumph. Der Nordire neigte schon immer gerne zu Übertreibungen, doch 2017 in Mexiko trieb er wirklich das Adrenalin gewaltig in die Höhe. Mitten in der Prüfung wich er einem dicken Stein aus und musste deswegen die Piste verlassen. Meeke blieb cool und schlängelte sich an dieser Stelle durch die vielen parkenden Autos und den flüchtenden Zuschauern. Er schaffte tatsächlich den Weg zurück auf die Strecke. Tatsächlich, er gewann sogar, 13,8 Sekunden vor Ogier.

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