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Estland: Ogier und Toyota weiter in der WM vorne

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier und Toyota haben ihre Spitzenpositionen in der Rallye-Weltmeisterschaft mit Top 5-Plätzen beim vierten Lauf mit der WM-Premiere in Estland verteidigt.

Der finnische Rallye-Teenager und jüngste Werksfahrer Kalle Rovanperä hat beim Neustart der Weltmeisterschaft beim Ostsee-Nachbarn Estland seine zweite Podiumsplatzierung wegen einer Strafminute verpasst und kam im Toyota Yaris WRC auf Rang fünf ins Ziel in Tartu. Unter Abzug der 30 Sekunden wegen eines Reifenschadens lag sogar sein erster Sieg in Reichweite. Das Podium erreichte sein Teamkollege Sébastien Ogier mit einem Rückstand von 26,2 Sekunden auf den einheimischen Sieger Ott Tänak (Hyundai i20 WRC). Ihm folgte auf dem vierten Rang (+ 41,9) der Schweden-Sieger Elfyn Evans vor Rovanperä (+ 1:18,7).

Mit diesen Ergebnissen verteidigten Ogier, Evans und Toyota ihre Spitzenpositionen in der wieder laufenden Weltmeisterschaft. Ogier führt weiter mit 79 Punkten und neun Zählern vor Evans in der Fahrerwertung und wahrte somit seine Chance auf den möglichen siebten WM-Titel. Bei den Herstellern blieb Toyota mit 137 Punkten fünf Zähler vor dem Titelverteidiger Hyundai.

Rovanperä, mit 55 Punkten Tabellenvierter, markierte in Estland fünfmal die Bestmarke, darunter auch auf der Power Stage, und unterstrich damit seinen starken Auftritt bei seinem vierten WM-Start in einem World Rally Car. Nach der zweiten Prüfung führte er erstmals einen WM-Lauf an, fiel aber wegen eines Reifenschadens eine Entscheidung später auf den achten Zwischenrang ab.

Takamoto Katsuta, Fahrer im Toyota-Challenge-Programm, startete als Fünfter der Gesamtwertung ins estnische Finale. Eine mehrfache Rolle am Sonntagmorgen aber setzte seiner bislang besten Leistung ein jähes Ende.

Tommi Mäkinen (Teamchef): «Das Ergebnis am Ende der Rallye Estland ist sehr gut für das gesamte Team und hält uns sowohl bei den Fahrer- als auch bei den Herstellermeisterschaften an der Spitze. Wir sind mit unserer Leistung nicht ganz zufrieden. Unser Setup war nicht ideal für die Bedingungen, denen wir ausgesetzt waren und die sich von unseren Tests unterschieden. Als wir am Sonntag schnellere Bedingungen hatten, sahen wir, dass alle unsere Fahrer die schnellsten Zeiten fahren konnten. Die Geschwindigkeit von Kalle ist für einen so jungen Fahrer besonders beeindruckend. Er scheint seine beste Leistung zu finden, wenn er unter großem Druck steht, wie er es hier auf der Power Stage getan hat. Wir können uns nur fragen, was gestern ohne das Reifenproblem hätte passieren können, denn ich bin sicher, er hätte ein viel besseres Gesamtergebnis erzielen können.»

Sébastien Ogier: «Es ist ein positives Ergebnis für uns. Auf dem Podium zu stehen ist gut für die Meisterschaft. Sicherlich gibt es ein bisschen Frustration für uns, da wir wissen, dass wir dieses Wochenende besser hätten abschneiden können. Es gab ein Potenzial, das wir nicht ausschöpfen konnten. Hier zu gewinnen wäre schwierig gewesen, aber wir hatten die Fähigkeit, viel näher oder zumindest auf dem zweiten Platz zu sein. Ich hätte auch gerne mehr von der Power Stage bekommen, aber es war die härteste Prüfung des Wochenendes und wenn ich das Gefühl habe, dass es zu riskant ist, es zu versuchen, traue ich mich nicht und ziehe es vor, das Podium zu sichern. Trotzdem ist es schön, an einem schwierigen Wochenende gute Punkte zu sammeln.»

Elfyn Evans: «Ich bin am Ende der Rallye nicht ganz zufrieden, aber wir erreichen den vierten Gesamtrang und den zweiten Platz in der Power Stage. An einigen Stellen war das Tempo offensichtlich gut, aber ich konnte es einfach nicht konsequent liefern. Wir haben über Nacht einige Änderungen vorgenommen und unter den rutschigen Bedingungen am Sonntagmorgen schien es ein bisschen besser zu sein. Dann kämpfte ich, als es ziemlich rau wurde, aber es scheint hier immer ein Kompromiss zu sein. Wie immer gibt es einige Dinge, an denen wir arbeiten können, aber am Ende des Tages sind wir nach einem schwierigen Wochenende mit einer anständigen Menge an Punkten hier.»

Kalle Rovanperä: «Ich bin wirklich glücklich. Mein Wochenende war wirklich gut in Bezug auf das Tempo und das Fahren. Ich glaube, ich habe alles getan, was ich konnte, und ich habe keine Fehler gemacht, auch wenn ich in diesem sehr schnellen Tempo gefahren bin. Wir hatten Pech und es war einfach nicht unser Wochenende, aber das ist manchmal eine Rallye. Die Power Stage war ganz nett, ich hatte dort einen großen Schub, aber es war immer noch ein sauberer Lauf, also bin ich glücklich. Ein großes Dankeschön an das Team, denn das Auto war großartig zu fahren.»

Rallye Estland – Endstand nach 17 Prüfungen:

 

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

1:59:53,6

2

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 22,2

3

Ogier/Ingrassia /F), Toyota

+ 26,9

4

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 41,9

5

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 1:18,7

6

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

+ 2:39,6

7

Lappi/Ferm (FIN), Ford

+ 2:52,0

8

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 4:53,8

9

O. Solberg/Johnston (S), VW R5

+ 7:38,6

10

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

+ 8:17,3

 

WM-Fahrerwertung – Stand nach 4 von 7 Läufen:

Platz

Fahrer, Nation, Auto

Punkte

1.

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

79

2.

Evans/Barritt (GB), Toyota

70

3.

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

66

4.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

55

5.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

42

6.

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

34

6.

Lappi/Ferm (FIN), Ford

30

8.

Breen/Nagle (IRL) Huyndai

25

9.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

8

9.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

8

9.

Tidemand/Barth (S), Skoda R5

8

 

WM-Herstellerwertung – Stand nach 4 von 7 Läufen:

Platz

Hersteller, Auto

Punkte

1.

Toyota Gazoo Racing WRT/Yaris WRC

137

2.

Hyundai Shell Mobis WRT/i20 WRC

132

3.

M-Sport Ford WRT/ Ford Fiesta WRC

83

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