Monza: Drama um Titelanwärter Elfyn Evans
Elfyn Evans kam mit einem Vorsprung von 14 Punkten auf seinen Toyota-Teamkollegen Sébastien Ogier als Tabellenführer zum besonderen Finale der Rallye-Weltmeisterschaft in Monza. Bis zur elften von 16 Prüfungen war er auf Kurs zu seinem ersten WM-Titel. Hinter seinem die Rallye anführenden Teampartner Ogier lag er auf dem dritten Rang. Bei dieser Konstellation hätte sich der Rückstand von Ogier zu Evans auf nur vier Zähler reduziert. Die Power Stage mit den Bonuspunkten hätte das Zünglein an der Waage sein können.
Doch auf der elften Prüfung kam es auf der schneebedeckten Piste zu einer Vorentscheidung im Titelrennen zwischen den Teamkollegen. Evans rutschte in den winterlichen Voralpen mit seinem Toyota Yaris WRC eine Böschung hinunter und blieb dort liegen. Sein in Norditalien führender Stallgefährte Sébastien Ogier muss nun mindestens beim Finale 14 WM-Punkte mehr als Evans für seinen siebten Titel holen. Ein Aufall von Ogier würde Evans zum Weltmeister machen.
Tommi Mäkinen, in Norditalien zum letzten Mal Toyota-Teamchef, später Motorsportberater bei den Japaner: «Es ist verrückt. Verrückte Bedingungen, es gibt einfach keine Worte, nur werden wir keinen neuen Champion sehen. Elfyn hat das sehr gut gemeistert und hatte eine unglaubliche Fahrt. Es ist so schwer zu verstehen, was unter diesen Bedingungen die richtige Geschwindigkeit ist.»
Ogier meinte: «Meine Erste Reaktion - ich darf nicht dasselbe tun. Es war unglaublich, es gibt nichts, was Elfyn tun könnte. Er tut mir sehr leid. Die Meisterschaft ist noch nicht vorbei.»
Nach der elften Entscheidung und der zweitletzten Samstagprüfung führte Ogier schon fast komfortabel mit 20,5 Sekunden vor dem Sardinien-Sieger Dani Sordo und 22,3 Sekunden vor dem noch amtierenden Weltmeister Ott Tänak, beide im Hyundai i20 WRC.