Arctic/Ogier: «Ein Wochenende für die Schublade»
Sébastien Ogier und Julien Ingrassia holten bei der Rallye Arctic Finnland, einem in der Weltmeisterschaft (WRC) beispiellosen Schneeereignis, nur einen Punkt. Die winterlichen Bedingungen in Lappland machten die Sache für das französische Paar, das nach seinem Sieg in Monte Carlo die Meisterschaftsführer war und deswegen am Freitag als erstes Fahrzeug auf die Strecke musste, äußerst kompliziert. In dieser Rolle büßten sie einige Zeit ein und beendeten den ersten Tag auf Rang neun.
Am Samstag kämpften sie sich auf den sechsten Platz vor, als nur wenige Meter vor dem Ziel der letzten Entscheidung das Schicksal seinen Lauf nahm. Ogier driftete mit dem Toyota Yaris WRC zu weit nach außen, mit der Folge, dass er den Toyota in einer Schneebank versenkte. Diese Aktion kostete fast 20 Minuten und zerstörte jede Hoffnung auf ein gutes Ergebnis bei der WM-Premiere Lapplands. Was blieb, war am Ende ein Bonuspunkt für die fünftbeste Zeit in der Power Stage. Während der Teamkollege Kalle Rovanperä mit dem zweiten Rang bei seinem Heimspiel die Führung in der Gesamtwertung übernahm, fiel Ogier vom ersten auf den dritten WM-Rang zurück.
Sébastien Ogier: «Herzlichen Glückwunsch an die Veranstalter, die diese Rallye so kurzfristig organisiert haben. Es war eine Freude, diesen schönen Kurs zu entdecken, und ich denke, sowohl die Fahrer als auch die Fans werden diese Veranstaltung mit ihren sehr winterlichen Bedingungen genossen haben. Wie immer haben wir gekämpft. Wir haben das Maximum gegeben, aber leider schienen alle Elemente gegen uns zu sein.»
Ogier weiter: «Wir hatten natürlich damit gerechnet, am Freitag als Erster auf diesen schneebedeckten Straßen zu sein. Es war unser Pech, dass dies der erste Tag der Saison war, an dem die Region Temperaturen über Null stiegen und weichen Schnee produzierten, der unsere Aufgabe heikler machte, weil sich die Bedingungen für die Autos hinter uns besserten. Die Strafe war sehr schwerwiegend: In nur zwei Prüfungen haben wir fast 50 Sekunden kassiert. Das bedeutete, dass wir am Samstag weiterhin unter denen waren, die zuerst auf die Piste mussten. Die Jagd an der Spitze der Rangliste war verschwunden.»
Ogier erklärt seinen Patzer: «Wir haben es am Samstag noch geschafft, so gut wir konnten uns nach vorne zu kämpfen, bis zur letzten Kurve der letzten Prüfung. Die Reifen hatten sehr gelitten und als ich etwas zu schnell in die Kurve kam, drehte sich das Auto und rutschte in die Schneebank. Es war kein großer Aufprall, aber das Auto drehte sich und die Front blieb im Schnee stecken, der immer noch ziemlich weich war. Es ist nie ein gutes Gefühl, wenn das passiert, aber ich kann sagen, dass es noch schlimmer ist, wenn man sich umschaut und feststellen muss, dass man 150 Meter von der Ziellinie entfernt ist und sogar das Zielschild sehen kann! Das ist der Moment, in dem man denkt: ‚All diese Anstrengungen, nur dafür!’ Wie auch immer, ich bereue es nicht, angegriffen zu haben, und am Ende hat es uns angesichts der Position, in der wir uns befanden, nicht allzu viel gekostet. Schauen wir also in die Zukunft. Außerdem sind wir mit einem kleinen Punkt von der Power Stage, in der wir 110% gaben, abgereist. Wir fahren in sieben Wochen wieder auf Asphalt.»