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Portugal: M-Sport Ford setzt auf den Nachwuchs

Von Toni Hoffmann
M-Sport Ford setzt beim vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft an Pfingsten in Portugal neben seinen Piloten Gus Greensmith und Adrien Fourmaux im Aufgebot weitere Nachwuchsstars.

Mit einem Großaufgebot an Nachwuchsstars auf die Iberische Halbinsel: M-Sport Ford tritt bei der Rallye Portugal (20. - 23. Mai) mit jeweils zwei Fahrzeugen in den Kategorien WRC und WRC2 an. Am Steuer der beiden rund 400 PS starken Ford Fiesta agieren Gus Greensmith mit seinem erfahrenen Beifahrer Chris Patterson sowie die ihre Markenkollegen Adrien Fourmaux und Renaud Jamoul.

In der WRC2 setzt die M-Sport-Mannschaft um Teamchef Richard Millener ebenfalls zwei Fahrzeuge Turbo-Allradler ein. Einen der knapp 300 PS starken Fiesta Rally2 steuern Teemu Suninen und Beifahrer Copilot Mikko Markkula, im Schwesterauto sitzen Tom Kristensson und David Arhusiander. Auch das tschechische Duo Martin Prokop und Viktor Chytka geht in der WRC2 mit einem Fiesta Rally2 an den Start.

In der Saison 2020 war die Rallye Portugal aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie abgesagt worden. Nun kehrt die Rallye-Weltmeisterschaft auf die ebenso beliebten, aber auch wie ebenso berüchtigten Prüfungen zurück. Der Event bildet die vierte Runde im diesjährigen WRC-Kalender. Die Rallye Portugal markiert den Auftakt zu einer Serie von insgesamt vier Veranstaltungen in Folge auf Schotter. Das Team M-Sport Ford bereitet sich am bevorstehenden Wochenende mit intensiven Testfahrten in Portugal auf die besonderen Bedingungen vor. Das mit Sitz in Großbritannien beheimatete Team kann auf große Erfolge bei der traditionsreichen Rallye Portugal zurückblicken. 2017 feierte das Team von Malcolm Wilson den Gesamtsieg, ein Jahr später fuhren gleich zwei Rallye-Boliden von Ford auf das Siegerpodest.

Portugal und Fafe

Das wohl unumstrittene Highlight des Events aber ist die 11,18 Kilometer lange Passage von Fafe. Sie wird am letzten Wettbewerbstag gleich zweimal gefahren und ist bei den Fans äußerst beliebt, da die hügelige Landschaft beste Aussichtsmöglichkeiten auf die Highspeed-Abschnitte bietet, die nicht selten inengen Kurven enden und somit spektakuläre Bilder liefern. Hinzu kommt die berühmte Sprungkuppe von Pedra Sentada: Aufgrund der kniffligen Anfahrt durch leichte Kurven fliegen die Rallye-Fahrzeuge an dieser Stelle oft in Schräglage bis zu 40 Meter weit. Die Rallye Portugal startet am Donnerstagabend in der ehemaligen portugiesischen Hauptstadt Coimbra. Der Servicepark wird im Exponor Exhibition Center in Matosinhos ist nur zehn Minuten entfernt vom Stadtzentrum Portos entfernt eingerichtet.

«Wir haben nach ermutigenden Ergebnissen in bei den ersten drei Rallyes des Jahres allen Grund, mit viel Zuversicht auf die kommenden Aufgaben in Portugal zu blicken», erklärt M-Sport-Teamchef Richard Millener. «Uns steht ohne jeden Zweifel eine harte Rallye, ohne jeden Zweifel bevor. Ein Top-5-Ergebnis wird schwierig zu erreichen sein. Wir setzen unsere Fahrer nicht unter Druck und erwarten keine wilden Heldentaten von Gus Greensmith und Adrien Fourmaux. Im Gegenteil: Wir haben einen Schlachtplan erarbeitet, der über die Gesamtdistanz der Rallye stetige Fortschritte vorsieht.»

Millener weiter: «Für Adrien geht es zunächst vor allem darum, zunächst einmal Selbstvertrauen aufzubauen, denn er fährt zum ersten Mal in einem World Rally Car im Wettbewerb auf Schotter. Für Gus ist es anders. Es ist der erste WM-Lauf, den er mit der Erfahrung eines vorherigen Starts in Angriff nehmen kann. Das Zusammenspiel mit seinem Beifahrer Chris Patterson verbessert sich stetig. Ich formuliere dennoch keine allzu hohen Ziele, denn von beiden Piloten erwarten in allererster Linie, dass sie die mit ihren Autos ins Ziel kommen. In der WRC2 bringt Teemu Suninen alles mit, um die Kategorie zu gewinnen. Tom Kristensson bekommt unterdessen eine weitere Gelegenheit, viele Dinge zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Sein Debüt in Kroatien verlief nicht optimal, aber er wird ganz bestimmt sehr zeitnah zurückschlagen.»

Der 24-jährige Gus Greensmith kehrt gemeinsam mit seinem erfahrenen Cop-Piloten Chris Patterson an jenen Schauplatz zurück, an dem er 2019 sein Debüt am Steuer des Ford Fiesta WRC feierte.

«Beim Blick auf die kommende Rallye denke ich weniger an die harten Prüfungen sondern vielmehr daran, wie ich die Fahrten hinter dem Steuer maximal genießen kann», so der britische Youngster Greensmith. «Es ist sehr cool in ein Land zu reisen, in dem der Rallyesport so dermaßen populär ist. Es ist der erste WM-Lauf, den ich in der WRC bestreiten durfte, und auch der erste, in den ich mit etwas Erfahrung starten kann. Man braucht ein Auto, das im ersten Durchlauf auf weichem Untergrund viel Grip aufbaut, aber beim zweiten Durchgang auf dann viel härteren Pisten ebenso stabil liegt. Ich halte ein Top-5-Ergebnis für realistisch. Wir wären auch in Kroatien auf Platz fünf gelandet, wenn hätte uns nicht ein technischer Defekt zurückgeworfen hätte. Wir haben dort dennoch große Fortschritte gemacht. Diesen Weg möchte ich in Portugal fortsetzen. Der Wechsel des Beifahrers hat sich in Kroatien sofort bezahlt gemacht. Wenn ich wirklich auf Platz fünf ins Ziel kommen will, dann muss alles passen und ich darf keinerlei Fehler machen. Darauf liegt mein Fokus.»

Weniger als einen Monat nach der Rallye Kroatien und seinem dem beeindruckenden fünften Platz bei seinem Debüt am Steuer des Ford Fiesta WRC-Autos in der Topklasse, bekommt Adrien Fourmaux nun die erste Gelegenheit, den Fiesta Turbo-Allradler in der Topklasse auf Schotter zu fahren. Der 26-jährige Franzose ist Neuling bei der Rallye Portugal.

«Ich war stand 2019 bei der Rallye Portugal noch als Zuschauer am Streckenrand. Jetzt darf ich erstmals selbst an der Veranstaltung teilnehmen. Es wird eine harte Aufgabe, aber ich hoffe, dass wir durchweg gutes Tempo haben und zeigen können, wie zuletzt in Kroatien», so Fourmaux. «Meine Erwartungen sind nicht übermäßig hoch. Das Ziel ist das gleiche wie in Kroatien: Wenn ich Platz sechs oder sieben erreiche, auf manchen Prüfungen in die Top 5 fahre, dann bin ich zufrieden. Ich bin zuversichtlich, aber auch noch in einer Lernphase. Schotter ist mein liebstes Geläuf. Ich habe bereits tolle Rallyes auf Schotter absolviert, unter anderem in Großbritannien 2019, als ich in der WRC2 Zweiter geworden bin. Ich habe mir zur Vorbereitung viele Videos der vergangenen Jahre angeschaut. Es sieht so aus, als würde es im zweiten Durchlauf sehr ruppig mit teils großen Steinen auf der Strecke. Im ersten Durchgang wird es wohl sandig mit eher losem Schotter. Es wirkt insgesamt großartig. Und nicht zu vergessen: Der Sprung bei Fafe ist ohne Zweifel einer der berühmtesten der gesamten Saison.»

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