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Kenia: 4. Doppelsieg für Toyota mit Ogier und Katsuta

Von Toni Hoffmann
Das Toyota-Festival geht weiter, bei der Neuauflage der legendären Safari-Rallye, dem sechsten Lauf zur Weltmeisterschaft in Kenia, feiert Toyota seinen vierten Doppelsieg 2021 mit Sébastien Ogier und Takamoto Katsuta.

Der siebenfache Champion und Tabellenführer Sébastien Ogier ist im Toyota Yaris WRC der Halbzeitmeister der Weltmeisterschaft (WRC) 2021. Beim gelungenen WRC-Comeback der legendären Safari-Rallye erzielt der 37-jährige Titelverteidiger seinen vierten Volltreffer in diesem Jahr. Seine Bilanz darf der Wahlschweizer in seiner letzten kompletten Saison nun mit dem prestigeträchtigen Ostafrika-Sieg als weiteren Höhepunkt seiner Karriere auf nun 53 Erfolge erhöhen. Und wieder war es für Ogier wieder ein besonderer Sieg. Er schaffte es, wie auf Sardinien als Straßenkehrer am Freitag auch diese extrem schwierige und harte Rallye zu gewinnen.

Nach 18 Prüfungen kam er mit einem Vorsprung von 21,8 Sekunden auf seinen diesmal wirklich sehr starken Teampartner Takamoto Katsuta ins Ziel. Für Katsuta, der es schaffte, als zweiter Japaner nach Kenjiru Shinosuka (Mitsubishi) 1992 bei der Elfenbeinküste eine WM-Rallye nach der 16. Prüfung anzuführen, war es sein bestes WRC-Ergebnis. Ott Tänak (Hyundai i20 WRC) besetzte den letzten Podiumsplatz (+ 1:09,5).

In der Tabelle baut Ogier seine Führung auf 133 Punkte aus, 34 Zähler vor seinem in Kenia glücklos agierenden Teamkollegen Elfyn Evans (Ausfall auf der dritten Prüfung) aus. Thierry Neuville blieb trotz seines Ausfalls am Sonntagmorgen mit 77 Punkten auf Rang drei. In der Herstellerwertung setzte sich Toyota mit seinem 65. Sieg um 59 Punkte vom Titelverteidiger Hyundai ab.

Ogier wetteiferte mit seinem strahlenden Lächeln mit der Sonne in Kenia. «Es ist ein großartiger Sieg für uns. Nach unseren Problemen am Freitag hatten wir ein wirklich tolles Wochenende. Das Auto war unglaublich. Ich möchte auch Takamoto gratulieren. Er hat einen erstaunlichen Job gemacht. Es war nicht so leicht, ihn am Ende zu schlagen. Ein tolles Ergebnis für das Team. Die Herausforderung hier ist immer noch sehr hart.»

Auch Katsuta freute sich: «Es fühlt sich sehr gut an. Es war ein sehr langes Wochenende. Okay, jeder hatte einige Probleme, aber wir haben überlebt, und deshalb sind wir hier. Ich bin sehr zufrieden mit dem Team und dem Auto, also danke ihnen.»

Tänak konnte der Rallye Safari keinen Blumenstrauß abringen: «Bei dieser Rallye gab ich höchstens 50 bis 60 Prozent. Es gab einige Fehler und es lief nicht so glatt. Es ist eine Schande, was mit Thierry passiert ist. Warten wir ab. Jetzt geht zurück nach Estland», erklärte der Este Tänak.

Bestes Saisonergebnis für M-Sport Ford

M-Sport Ford kam in Kenia zum besten Saisonergebnis. Gus Greensmith und Adrien Fourmaux kämpften in den beiden Ford Fiesta WRC am Schlusstag verbissen um die goldene Ananas. Bis zur drittletzten Entscheidung war Greensmith, neben dem wieder der Routinier Chris Patterson saß, der schnellere Ford-Pilot. Dort aber schlug die Stunde von Fourmaux. Er setzte bei seinem dritten Start im Ford Fiesta WRC dort seine erste WRC-Bestzeit und zog um 2,3 Sekunden an Greensmith zum vierten Rang vorbei. Fourmaux notierte mit Rang vier (+ 1:44,7) und 9,9 Sekunden vor Greensmith sein bestes WRC-Resultat. Kalle Rovanperä erreichte im Toyota Yaris WRC nach seinem Fauxpas am Freitag, der ihm zehn Strafminuten einbrachte, den siebten Platz (+ 10:52,4). Weil Fourmaux abkürzte, wurde er nachträglich mit zehn Strafsekunden belegt und fiel und eine Zehntelsekunde auf den fünften Platz hinter dem Kollegen Greensmith zurück.

Der Pole Sobielaw Zasada, mit 91 Jahren der älteste WM-Teilnehmer aller Zeiten, erreichte im Ford Fiesta Rally4 sein persönliches Ziel. Der dreimalige Europameister kam durch und sah die Zielflagge, der 30. Platz spielte dabei keine Rolle.

Hyundai-Pechsträhne hält an

Bei dem im unterfränkischen Alzenau agierenden Motorsportteam des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai hält die Pechsträhne bei Schotterrallyes weiter an. Nach Portugal traf es erneut den auch in Kenia führenden Thierry Neuville. Bis zur 14. Prüfung bestimmte der fünffache Vizechampion aus Ostbelgien das Geschehen an der Spitze. Dort aber traf er einen der vielen dicken Steinen in der ostafrikanischen Wildnis und riss sich dabei am Hyundai i20 WRC den rechten hinteren Stossdämpfer ab, mit der Aufgabe nach der Prüfung.

Damit wiederholte sich in Kenia das Hyundai-Schicksal von den vorherigen Schotterrallyes. Bei der ersten Schotterrallye in Portugal überschlug sich der Leader Neuville am Freitagnachmittag und Samstagnachmittag riss Ott Tänak das rechte Hinterrad ab. Der Toyota-Pilot Elfyn Evans siegte. Auf Sardinien stoppte am Samstagmittag das abgerissene Vorderrad den führenden Tänak und Dani Sordo rollte sich am Samstagnachmittag aus der Rallye. Der Italien-Sieg ging an Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC.

Safari – neu, aber weiter extrem hart

Die Neuauflage der Rallye Safari am Lake Naivasha, 100 km nördlich von Nairobi, wurde zwar für das WM-Comeback in das enge Korsett der FIA-Standards gezwängt, die Härte aber blieb nach wie vor, wenn auch die Prüfungen kürzer waren. Der neue ostafrikanische WM-Lauf blieb die härteste Runde in der Rallye-Weltmeisterschaft und sorgte dementsprechend auch für die Ausdünnung im Starterfeld.

Am Freitag traf es zuerst Elfyn Evans, der in der dritten Entscheidung die Radaufhängung seines Toyota Yaris WRC zerbröselte. Dani Sordo verabschiedete sich dort vorerst mit High Speed Dreher. Oliver Solberg zerstörte bei seinem zweiten Start im Hyundai i20 WRC die Aufhängung und beschädigte auch den Sicherheitskäfig, Re-Start ausgeschlossen. Eine Prüfung später wurde Ogier mit einem Aufhängungsschaden gebremst. Der Tscheche Martin Prokop, einziger Bewerber in der WRC2, schied nach einem Unfall im Ford Fiesta MKII aus.

In der letzten Tagesprüfung am Freitag blieb Kalle Rovanperä mit seinem Toyota Yaris WRC im Schotter stecken und musste befreit werden. Auf der 14. Prüfung setzte ein dicker Stein den erneut führenden Neuville schachmatt. Die vielen Reifenschäden nicht mitgerechnet. Die Rallye Safari hat also, wie erwartet, ihre Schuldigkeit getan.

 

Endstand nach 18 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

3:18:11,3

2

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 21,8

3

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 1:09,5

4

Greensmith/Patterson (GB/IRL) , Ford

+ 1:54,6

5

Fourmaux/Jamoul (F/B),(GB/IRL), Ford

+ 1:54,7

6

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 10:53,4

7

O. Rai/Sturbrock (EAK/GB), VW GTi

+ 29:26,4

8

Patel/Khan (EAK), Ford Fiesta

+ 33:30.4

9

Tundo/Jessop (EAK), VW GTi

+ 36:40,7

10

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 49:22,7

 

 

Fahrer-WM nach 6 von 12 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Sébastien Ogier (F), Toyota

133

2

Elfyn Evans (GB), Toyota

99

3

Thierry Neuville (B), Hyundai

77

4

Ott Tänak (EE), Hyundai

69

5

Takamoto Katsuta (J), Toyota

66

6

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

56

7

Gus Greensmith (GB), Ford

32

8

Dani Sordo (E), Hyundai

31

9

Adrien F ourmaux (F), Ford

30

10

Craig Breen (IRL), Hyundai

24

 

Hersteller-WM nach 6 von 12 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

273

2

Hyundai Shell Mobis WRT

214

3

M-Sport Ford WRT

109

4

Hyundai 2C Competition

28

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