Estland: Rovanperä kurz vor dem ersten Triumph
Kalle Rovanperä driftet seinem ersten Sieg entgegen
Noch einmal muss Rovanperä im Toyota Yaris WRC die drei ersten Prüfungen mit der zweiten Passage (= 27 km) absolvieren, dann hat der junge Finne es geschafft, mit dem Triumph in Estland als mit 20 Jahren jüngster Sieger in die Annalen der Rallye-Weltmeisterschaft einzugehen. Rovanperä hat nach 21 von 24 Prüfungen hierfür beste Voraussetzungen geschaffen. Er baute bis dahin seinen Vorsprung zum letztjährigen Estland-Zweiten Craig Breen inzwischen auf 54,2 Sekunden aus.
Rovanperä gibt sich noch vorsichtig mit seinem Kommentar: «Es fühlt sich gut an, aber wir müssen nur auf das Ziel warten. In der Rallye kann alles passieren, also ist der Plan derselbe, nur um auch die zweite Runde zu genießen.»
Breen ist mit seiner Position zufrieden: «Ich bin so, so glücklich, dass ich das geschafft habe. Ich habe nur versucht, so weit weg von den Felsen zu bleiben, es ist eine enorme Last von meinen Schultern.»
Breen muss in Estland die in diesem Jahr etwas angeschlagene Ehre des in Alzenau ansässigen WM-Teams von Hyundai Motorsport zu retten. Im letzten Jahr feierte Hyundai bei der kurzfristig angesetzten WM-Premiere von Estland einen Doppelsieg. Damals dominierte Ott Tänak sein WM-Heimspiel. Doch seine Fahrfehler und die Sache mit den Reifenschäden und dem fehlenden Ersatzrad stoppten ihn am Freitag. Er stieg aus und verlegte sich am Samstag mehr oder weniger auf die Show, die er seinen heimischen Fans noch bieten wollte. Nach 21 Prüfungen war sein Rückstand bedingt durch die Strafzeiten wegen nicht absolvierter Prüfungen 1:03:00,9 Stunden auf Rovanperä.
Ihr Teamkollege Thierry Neuville wird zum sechsten Mal in dieser Saison einen Platz auf dem Podium einnehmen. Er rangierte mit einem Rückstand von 1.14,8 Minuten auf dem dritten Platz. «Ich habe ein gutes Feeling. Ich hoffe, wir können auf der Power Stage wegen der Bonuspunkte noch richtig pushen, aber wichtiger ist, dass wir ins Ziel kommen», führte der WM-Dritte Neuville an.
Mit einem Rückstand von 1:34,8 Minuten gab sich der Tabellenführer und Titelverteidiger Sébastien Ogier (Toyota Yaris WRC) bezüglich der Meisterschaftssituation zufrieden. «Es ist alles okay. Natürlich wollen wir weiter pushen, aber nichts Verrücktes tun», meinte der viermalige Saisonsieger Ogier, dem mit einem Abstand von 29,9 Sekunden der Vizechmampion und Tabellenzweite Elfyn Evans im dritten Toyota Yaris WRC vor Teemu Suninen (Ford Fiesta WRC) folgte.
| Zwischenstand nach 21 von 24 Prüfungen |
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Pos | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | 2:34:39,8 |
2 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | + 54,2 |
3 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 1:14,8 |
4 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 1:34,8 |
5 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 2:04,7 |
6 | Suninen/Markkula (FIN), Ford | + 6:36,3 |
7 | Loubet/Haut-Labourdette (F), Hyundai | + 8:19,7 |
8 | Lukyanuk/Fredrov (RUS), Skoda Rally2 | + 8:57,2 |
9 | Mikkelsen/Floene (N), Skoda Rally2 | + 9:51,6 |
10 | Östberg/Floene (N) Citroën Rally2 | + 10:08,8 |