Akropolis: Die Rallye-Götter mögen Rovanperä
Beim Comeback des griechischen Schotterklassikers hat der junge Finne Kalle Rovanperä das Wohlwollen der Götter gefunden. Bei der «Rallye der Götter», so die ergänzende Bezeichnung der griechischen WM-Runde, hat Rovanperä im Toyota Yaris WRC seine Führung nach zwölf teils schmierigen Prüfungen von 3,7 Sekunden am Freitag auf inzwischen 30,8 Sekunden auf Ott Tänak ausgebaut und ist damit bei nur noch drei ausstehenden Entscheidungen (= 69 km) auf fast sicherem Kurs zum seinem zweiten WM-Triumph.
Rovanperä fühlte sich am späten Freitagnachmittag dem Rallye-Olymp nahe: «Natürlich bin ich ziemlich glücklich. Ich denke, wir haben für den Nachmittag etwas falsch gemacht. Wir haben etwas geändert, um ein bisschen Schutz zu gewinnen, und wir haben ein bisschen Traktion verloren. Ich musste ganz schön pushen, weil auch der Grip nicht so gut war. Warten wir ab, was wir morgen tun können», erklärte Rovanperä.
Auch gegen Ende der zweiten Etappe belebte das Duell um den Ehrenrang zwischen Ott Tänak um Hyundai i20 WRC und Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC die Schlussphase. Der siebenfache Champion und Tabellenführer Ogier riskierte auf der abschließenden 18,14 km langen Samstag-Entscheidung viel, aber letztlich doch zu wenig. Nach der vorletzten Prüfung war der vierfache Saisonsieger Ogier bis auf 2,5 Sekunden an Tänak herangekommen, letztlich aber riskierte der Lappland-Sieger Tänak noch mehr und schenkte Ogier dort fast sieben Sekunden mehr ein. Damit legte er vor dem Finale 9,4 Sekunden zwischen sich und dem Titelverteidiger Ogier.
«Wir haben noch ein paar Änderungen vorgenommen, die nun endlich auch geholfen haben», sagte Tänak nach seiner Bestzeit auf der letzten Samstag-Entscheidung. «Das Auto fühlte sich besser ab. Auch die Reifenwahl hat gestimmt» Tänak hatte sich für zwei weiche und drei harte Reifen entschieden.
Ogier, Hellas-Sieger von 2011, war dennoch nicht enttäuscht: «Alles ist okay. Die Schleife am Nachmittag hat gepasst. Ich fand einen guten Rhythmus. Wir sind im Plan.»
Mit einem Rückstand von 2:09,4 Minuten blieb der Hyundai-Pilot Dani Sordo Vierter. Er meinte etwas enttäuscht: «Ich weiß nicht, was war. Ich war wohl etwas zu langsam. Wir haben einige Änderungen vorgenommen, aber die haben nicht richtig gegriffen.»
Hinter ihm folgten die M-Sport-Piloten Adrien Fourmaux (+ 3:19,2) und Gus Greensmith (+ 3:35,0) in den beiden Ford Fiesta WRC.
Die gestrigen Pechvögel haben die Rückkehr in die Top Ten geschafft. Elfyn Evans erreichte im dritten Toyota Yaris WRC den siebten Rang (+ 5:51,9) und Thierry Neuville reihte sich im dritten Hyundai i20 WRC hinter den in der WRC2 führenden Skoda-Piloten Marco Bulacia und Andreas Mikkelsen, nur acht Zehntelsekunden getrennt, auf der zehnten Poistion (+ 7:47,6) ein.
| Stand nach 12 von 15 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | 2:36:52,8 |
2 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 30,8 |
3 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 40,2 |
4 | Sordo/Carrera (E), Hyundai | + 2:09,4 |
5 | Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford | + 3:19.2 |
6 | Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford | + 3:35,0 |
7 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 5:51,9 |
8 | Bulacia/Der Ohannesan (BUL/RA), Skoda Rally2 | + 7:09,0 |
9 | Mikkelsen/Edmondson (N(GB), Skoda Rally2 | + 7:09,8 |
10 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 7:47,6 |