Kroatien-Leader Rovanperä: «Wir sind schon schnell»
Die Schmach wegen seines letztjährigen Unfalls in Kroatien hat Kalle Rovanperä hinter sich gelassen. Mit seinem Toyota GR Yaris Rally1 diktierte der 21 Jahre alte Tabellenführer auf den vier Entscheidungen am Freitagvormittag das Tempo. Die teils glitschigen Bedingungen auf den feuchten Asphaltpisten rund um die kroatische Hauptstadt Zagreb ließen den jungen Finnen kalt. Den Freitagvormittag beendete der Schweden-Sieger als Leader mit einem Vorsprung von 12,5 Sekunden auf Thierry Neuville und schon 47,3 Sekunden auf Ott Tänak, beide im Hyundai i20 N Rally1.
Rovanperä nahm es gelassen und sagte etwas selbstbewusst: «Ich glaube, ich war bei diesen kniffligen Bedingungen ziemlich gut im Auto unterwegs und mir sicher, dass unsere Ausgangsposition gut war. Wir waren schon ziemlich schneller als die Jungs hinter uns, also ist es nicht nur die Ausgangsposition, die uns hilft.»
Der Schweden- und Tabellenzweite Neuville meinte: «Ich denke, wir hatten einen guten Vormittag. Mein Gefühl war gut, aber die Straße wird immer schmutziger. Im Vergleich zu Monte-Carlo haben wir unser Tempo bereits verbessert.»
Hingegen zeigte sich Tänak weniger zufrieden: «Es war sehr tückisch. Wir hatten im Regen richtig zu kämpfen, aber wir sind durch.»
Der Este muss aber seine Augen mehr nach hinten richten, denn mit nur 1,9 Sekunden Abstand folgte ihm Craig Breen im besten Ford Puma Rally1. Mit einem Rückstand von 1:23,2 Minuten auf Rovanperä markierte der WM-Vierte Gus Greensmith im zweiten M-Sport Puma den fünften Rang. M-Sport muss schon zwei Puma auf die Verlustliste setzen. Auf der dritten Prüfung verabschiedete sich der in diesem Jahr ziemlich glücklos agierende Adrien Fourmaux mit einem Ausflug neben die Piste. Der Gastfahrer Pierre-Louis Loubet beendete seine WM-Premiere im Ford Puma Rally1 ebenfalls recht früh.
Das Jahr 2022 ist (noch) nicht die Saison des Vizechampions Elfyn Evans. Er reiste auf dem zwölften Tabellenplatz mit nur vier Punkten nach Kroatien. Und gerade dort erhoffte sich der Waliser im Toyota GR Yaris Rally1 nach seinem Auftritt beim letztjährigen WM-Einstand von Kroatien einen Motivationsschub. Im Vorjahr war er auf dem Balkan auf Kurs zu seinem nahen vierten Gesamtsieg. Ein leichter Schlenker auf Gras in der letzten Prüfung spielte seinem Teampartner Sébastien Ogier um nur sechs Zehntelsekunden, das war das bisher drittknappste Finnisch, den Sieg zu. Doch der diesjährige Kroatien-Start verlief für Evans etwas happig. Er fing sich am Freitagmorgen zwei Reifenschäden ein, die ihn nicht über den achten Rang (+ 2:01,9) hinauskommen ließen. Auf der ersten Prüfung beendete ein Felsen den ersten Arbeitstag des Schweden-Dritten Esapekka Lappi beim zweiten Start im Toyota GR Yaris Rally1, den er sich 2022 mit dem achtfachen Champion und Teilzeitarbeiter Sébastien Ogier teilt.
Der Deutsche Armin Kremer, Europameister von 2001, erreichte zusammen mit dem «Wüsten»-Beifahrer Timo Gottschalk im Skoda Fabia Rally2 den 23. Zwischenrang (+ 5:18,7). Die Österreicher Johannes Keferböck und Ilka Minor notierten in einem weiteren Skoda den 30. Platz (+6:19,7). Das Schweizer Rallye-Urgstein Olivier Burri wurd im VW Polo GTo R5 auf der 32. Position (+ 6:55,0) geführt.
Rallye Kroatien auf Servus TV:
Samstag, 23. April 2022:
Ab 11:30 Uhr: WP 12 (8,78 km)
Ab 19:00 Uhr: WP 16 (8,78 km)
Sonntag, 24. April 2022:
Ab 08:30 Uhr: WP 18 (15,09 km)
Ab 13:00 Uhr: WP 20 (15,09 km / Power Stage)
| Stand nach der 4. von 20 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | 37:20,6 |
2 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 12,5 |
3 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 47,3 |
4 | Breen/Nagle (IRL), Ford | + 49,2 |
5 | Greensmith/Andersson (GB/S), Ford | 1:23,2 |
6 | Solberg/Edmondson (S/GB), Hyundai | + 1:36,2 |
7 | Katsuta/Johnston(JP/IRL), Toyota | + 1:57,4 |
8 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 2:01,9 |
9 | Rossel/Sarreaud (F), Citroën | + 2:58,3 |
10 | Ingram/Drew (GB), Skoda | + 3:14,9 |