2. Etappe: Im Winter-Finale Lappi zum zweiten Sieg?
Bisher verlief für Esapekka Lappi der Start in seine Teilzeitsaison 2024 im Hyundai i20 N Rally1 perfekt. Der Finne, im Vorjahr noch auf dem siebten Schweden-Endrang im offiziellen Hyundai, hat sich nach der zweiten Etappe eine gesunde Basis geschaffen, um am Sonntagmittag im schwedischen Umea seinen zweiten WRC-Sieg nach seinem Heimtriumph 2017 im Toyota Yaris WRC einfahren zu können. Nach 15 teils noch verschneiten Prüfungen kam Lappi mit einem Vorsprung von 1:06,3 Minuten vor dem in Schweden stark auftrumpfenden Auftaktfünften Adrien Fourmaux (Ford Puma Rally1) ins abendliche Ziel in der Universitätsstadt Umea.
Für den Spitzenreiter Lappi waren die Reifen ein besonderes Thema: «Ich habe den ganzen Nachmittag versucht, die Reifen zu schonen und dennoch im Rhythmus zu bleiben. Viele Spikes haben wir nicht mehr.»
Der in den letzten Jahren oft als Crasher in die Kritik geratene Fourmaux zeigte auf den ultraschnellen Pisten im winterlichen Schweden seine bisher stärkste Leistung. Fourmaux möchte in Umea erstmals aufs Siegertreppchen und richtet sich dementsprechend ein: «Es gab am Nachmittag viel Schotter und ich habe versucht, die Reifen für die letzte Prüfung zu schonen. Aber einfach toll: Nachts in der Mitte der Schneewände zu rasen, ist etwas ganz Besonderes und macht riesigen Spaß.» Sein Teamkollege Grégoire Munster landete mit seinem Puma auf der letzten Tagesprüfung in einer Schneewand.
An dieser Leistung des Nordfranzosen konnte der Vizechampion Elfyn Evans im besten Toyota GR Yaris Rally1 nicht viel rütteln. Mit einem Abstand von 16,7 Sekunden zu Fourmaux besetzte Evans, Sieger in Schweden 2020, den letzten Platz auf dem Etappenpodium (+ 1:23,0). Der Waliser hatte etwas Lob für Fourmaux: «Fourmaux ist hier wirklich stark. Wir mussten stark auf die Reifen aufpassen.»
Bei seinem Auftaktsieg in Monte Carlo war Thierry Neuville noch voll des Lobes über seinen Hyundai i20 N Rally1. In Schweden aber musste er sich öfter technische Macken wie zum Beispiel fallender Benzindruck ärgern. Zudem büsste der Tabellenführer auch in seiner Funktion als erstes Fahrzeug in seiner Rolle als Schneepflug und mit 40 Strafsekunden einige Zeit ein. Peu-à-peu aber schaffte sich Neuville, Schweden-Sieger 2018, wieder nach vorne und notierte am Samstagabend den vierten Rang (+ 2:22,1). «Die Bedingungen waren am Nachmittag ganz anders als am Morgen. Es gab viele Passagen mit Schotter. Aber in der Tat hat mir dieses Besondere gefallen», merkte Neuville an.
Das Feld hinter ihm musste er einer stark kämpfenden Meute von WRC2-Fahrzeugen mit einem sehr hohen Anteil (5) der neuen Toyota GR Yaris Rally2-Autos überlassen. Oliver Solberg dominierte sein Heimspiel und führte auf P5 (+ 4:01,) klar 1:14,0 Minuten vor dem Finnen Sami Pajari im besten Yaris, dem sehr dicht mit nur zwei Zehntelsekunden Abstand sein estnischer Toyota-Kollege Georg Linnemäe folgte.
Ein Novum: 40 Prozent der vorderen Plätze gingen an die Rally1-Piloten, die restlichen 60 Prozent belegten die Rally2-Fahrer.
| Stand nach der 15. von 18 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Lappi/Ferm (FIN), Hyundai | 2:03:52,0 |
2 | Fourmaux/Coria (F), Ford | + 1:06,3 |
3 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 1:23,0 |
4 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 2:22,1 |
5 | Solberg/Edmondson (S/GB), Škoda Rally2 | + 4:01,1 |
6 | Pajari/Mälkönen (FIN), Toyota Rally2 | + 5:15,1 |
7 | Linnamäe/Morgan (EE/GB), Toyota Rally2 | + 5:15,3 |
8 | Korkonen/Vinnikka (FIN), Toyota Rally2 | + 5:35,1 |
9 | Heikkilä/Tenonen (FIN), Toyota Rally2 | + 5:51,2 |
10 | Joona/Hussi (FIN), Škoda Rally2 | + 6:29,3 |