Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die Rallye-Weltmeister im Kurz-Porträt

Von Toni Hoffmann
Die Weltmeister Julien Ingrassia/Sébastien Ogier

Die Weltmeister Julien Ingrassia/Sébastien Ogier

Der eine Punkte auf der Powerstage beim drittletzten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Frankreich machte Sébastien Ogier und Julien Ingrassia vorzeitig zu Champions*.

Die neuen Weltmeister
Sébastien Ogier

Geburtsdatum/-ort: 17. Dezember 1983 in Gap (F)
Der Franzose stammt aus dem kleinen Ort Gap, der nicht weit von den Wertungsprüfungen der legendären Rallye Monte Carlo entfernt liegt. Dort schaut er bereits als kleiner Junge wahren Rallye-Größen zu. Ex-Weltmeister Ari Vatanen ist einer seiner Helden. Noch immer ist die Verbindung eng, denn dessen Sohn Kim Vatanen ist seit Jahren Ogiers Manager. Doch nicht nur Rallye-Piloten faszinieren ihn, gemeinsam mit seinem Vater François teilt er die Bewunderung für Formel-1-Idol Ayrton Senna. Erste Driftversuche folgen im zarten Alter von acht Jahren, als er ein Crosskart geschenkt bekommt und damit die Feldwege unsicher macht. Geschwindigkeit ist früh sein Thema, zunächst als Skilehrer – parallel zur Schule in den französischen Alpen. Es folgt eine Mechaniker-Ausbildung, ehe Ogier Ende 2005 den Nachwuchswettbewerb „Rally Jeunes“ des französischen Motorsportverbandes FFSA gewinnt – der Grundstein für die Rallye-Karriere, die im Peugeot-206-Cup beginnt (2006: 6. Platz; 2007: 1. Platz).  

Nach dem Sieg der Junioren-WM (2008) startet Ogier für die Werksmannschaft von Citroën als Teamkollege von Landsmann Sébastien Loeb. 2010 folgt der erste Rallye-WM-Sieg in Portugal. 2011 holt er mit fünf Siegen ebenso viele wie Loeb, wird Dritter in der WM. Nach der Saison wechselt Ogier zu Volkswagen, wo er in Vorbereitung auf den WM-Einstieg die komplette Saison 2012 mit einem Fabia S2000 der Konzernmarke Škoda bestreitet. Parallel dazu ist er als Testfahrer neben Carlos Sainz und Dieter Depping verantwortlich für die Entwicklung des Polo R WRC. Ein Job, den er perfekt erledigt hat, wie die einzigartige Erfolgsbilanz in der Premierensaison des deutschen World Rally Cars beweist. Ogier gewinnt im Februar erst als zweiter Nicht-Skandinavier die Rallye Schweden. Insgesamt holen Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia bis dato sechs Siege in 2013; der Sieg zuletzt in Australien ist der insgesamt 13. ihrer Karriere und der dominanteste der Saison.  

Ogiers Hobbys: „Alles, was man an Sport unter freiem Himmel machen kann“. Der Franzose, der nahe Genf lebt, ist am liebsten in der Natur: Ski, Mountainbike, Bergsteigen, Laufen. Und er liebt die französischen Kochkünste seiner Mutter Chantal.

Julien Ingrassia

Geburtsdatum/-ort: 26. November 1979 in Aix-en-Provence (F)
Wichtigste Bezugsperson von Ogier während der Rallyes ist Beifahrer Julien Ingrassia, mit dem sich Ogier von Beginn seiner Karriere an das Cockpit teilt. Der 34-jährige Ingrassia aus Aix-en-Provence sammelt als Jugendlicher im Peugeot 205 GTI, den ein Schulfreunde aufbaut, erste Erfahrungen als Co-Pilot, später auch in französischen Nachwuchswettbewerben. Der studierte BWLer wird bei der „Rally Jeunes“ 2005 auf den jungen Piloten namens Sébastien Ogier aufmerksam. Er bewirbt sich bei Peugeot als dessen Co-Pilot, beide treffen sich wenig später zum Kennenlernen – und bilden ab 2006 bis heute gemeinsam ein Rallye-Dreamteam.  

Ingrassia ist im Cockpit der ruhende Pol zum stürmischen Temperament von Ogier – perfekt organisiert, präzise in seinen Abläufen wie ein Schweizer Uhrwerk. Außerhalb seines Arbeitsplatzes im Polo R WRC weiß der stets gut gelaunte Franzose aber, was er den Fans schuldig ist. So tritt er gern als „Mister Mysterio“ auf, verkleidet mit der Kopfmaske eines mexikanischen Wrestlers. Oder gibt als bekennender Rockmusik-Fan ein Luftgitarren-Solo à la AC/DC zum Besten. Besonderes Markenzeichen sind seine Überraschungs-Songs, die er bei jeder Pressekonferenz per MP3-Player zum Besten gibt. Mit seinem Piloten verbindet Ingrassia die Liebe zur Natur, insbesondere Tiere haben es ihm angetan.  

* vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA

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