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Citroën, der ungeschlagene Deutschland-Dominator

Von Toni Hoffmann
Citroën und die Fans

Citroën und die Fans

In der Weltmeisterschaft gibt es nur eine Rallye, die von nur einer einzigen Automobilmarke dominiert wird, und das ist die ADAC Rallye Deutschland.

Südwestdeutschland ist fest in französischer Hand, oder besser eine Domäne der französischen Automobilmarke Citroën. Das Zwei-Zacken-Team ist seit zwölf Jahren der uneingeschränkte Dominator des deutschen WM-Laufes. Schon die WM-Generalprobe 2001 gewann mit dem verstorbenen Philippe Bugalski ein Fahrer am Steuer eines Citroën Xsara WRC. Dann folgte die unvergessene Ära des neunmaligen Rekordchampions Sébastien Loeb, der in Trier seinen ersten WM-Triumph eingefahren hatte, von 2002 bis 2012, die nur 2011 durch den Sieg seines damaligen Teamkollegen Sébastien Ogier unterbrochen wurde. Im letzten Jahr unterbrach Dani Sordo im Citroën DS3 WRC die Siegestour von Volkswagen und sorgte für den zwölften WM-Sieg von Citroën in Trier. Das ist eine Siegausbeute von 100 Prozent. Sordos Sieg war auch der einzige Triumph eines Nicht-Volkswagen und der letzte Erfolg von Citroën.

Mit der ADAC Rallye Deutschland wird in dieser WM-Saison die erste echte Asphalt-Rallye ausgetragen. Früher war Asphalt eine Stärke von Citroën, siehe Deutschland-Chronik. Kris Meeke hat zwar sein Selbstbewusstsein mit dem dritten Platz in Finnland mächtig verstärkt, doch ob seine Motivation auch für eine Steigerung auf Asphalt ausreicht, bleibt vorerst noch dahin gestellt. Sein Teamkollege Mads Østberg, dessen Stärke als Skandinavier eher auf Schotter liegt, konnte auf Asphalt noch nicht so recht überzeugen. So richtet sich der Blick des bislang siegreichen Citroën-Teams in dieser Saison eher auf Podiumsplatzierungen denn auf den gewohnten Sieg.  

Deutschland, wichtiger Punkt in der Saison

Wegen der unterschiedlichen Bedingungen bei der Rallye Deutschland sind auch die Techniker gefragt. «Für jeden, egal ob Techniker, Ingenieur oder die Teams, ist diese Rallye ein sehr wichtiger Punkt der Saison», erklärt der Citroën-Sportchef Yves Matton. «Wir sehen, dass mit Bedingungen zurechtkommen, die wir seit der Rallye Frankreich im Oktober 2013 nicht mehr hatten. Daher waren Tests für die Fahrer und das gesamte Team sehr wichtig. Man muss daher alles Erfahrungen bündeln, um sich auf die erste Asphaltrunde in diesem Jahr gut vorzubereiten. Und die Rallye Deutschland ist für Citroën sehre wichtig, schließlich haben wir hier elf Mal in Folge gewonnen.»  

Die Citroën DS3 WRC unterscheiden sich kaum von denen, die auf Sardinien, in Polen und Finnland eingesetzt wurden. «Es sind die gleichen Autos», sagte Chefingenieur Didier Clément. «Wir dürfen in der Saison nur sechs Chassis für beide Teams einsetzen. Daher gibt es auch kein spezielles Chassis für die Asphalt-Rallyes. Die einzigen Unterschiede sind das Strebgestänge, die Stossdämpfer, die Bremsen, die Scheibenwischer und die Zuganker.»  

 Østberg: «Deutschland eine Chance»

Für Mads Østberg könnte im Citroën DS3 WRC in Deutschland ein vielleicht neues  Kapitel beginnen, nachdem er bei den beiden letzten Rallyes keine Punkte holte. «Obwohl wir eine gute Pace zeigten, war der Ausgang der beiden letzten Rallyes für mich sehr enttäuschend. Deutschland könnte daher für mich eine Chance sein, das alles hinter mir zu lassen. Ich fahre gerne auf Asphalt. Und je mehr ich auf einem solchen Belag fahre, umso größer wird mein Selbstvertrauen. Ich denke, ich konnte bei meinen vier Stars hier schon etwas Erfahrung sammeln. Ich verlasse mich sehr auf unser Team und auch auf das Auto, das bisher auf Asphalt immer sehr schnell war. So gesehen habe ich alles für ein gutes Ergebnis, zumal das Team die Rallye aus dem FF kennt», so der WM-Vierte.  

Sein Stallgefährte Kris Meeke, beim Saisonauftakt in Monte Carlo Dritter, hofft, seine Asphalt-Qualitäten nicht verlernt zu haben. «Ich habe seit drei Jahren keine echte Asphalt-Rallye mehr bestreiten. Aber ich werde wieder sehr schnell zurückfinden. Das ist wie mit dem Radfahren, das man auch nicht so schnell verlernt. Ich weiß, dass das Auto sehr stark ist und dass das Team diese Rallye perfekt kennt. Ich hoffe, ich kann es auch sein.» Vor zehn Jahren gewann Meeke im Citroën C2 S16000 in Deutschland, bei der er 2011 im Mini JCW WRC zuletzt in der Königsklasse gestartet war.  

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