Formel 1: FIA spricht Urteil

Hyundai: Erste Asphalt-Schotter-Rallye in Spanien

Von Toni Hoffmann
Hyundai Shell World Rally Team mit drei i20 WRC in Katalonien, einzige Rallye mit Prüfungen auf festem und losem Untergrund, intensive Testfahrten vor dem Start.

Beim vorletzten Saisonlauf in der Rallye-Weltmeisterschaft wartet eine besondere Herausforderung auf das Hyundai Shell World Rally Team: Die Rallye Spanien (23.–26. Oktober) ist der einzige WM-Lauf, bei dem sowohl Schotter- als auch Asphalt-Wertungsprüfungen gefahren werden. In Spanien setzt Hyundai drei i20 WRC für Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul, Dani Sordo/Marc Martí und die Neuseeländer Hayden Paddon und John Kennard ein.

Die Veranstaltung mit Rallye-Zentrum im Ferienort Salou beginnt mit einer Zuschauerprüfung am Donnerstagabend in Barcelona. Die erste Etappe am Freitag führt über sechs Schotterprüfungen. Am Samstag und Sonntag werden insgesamt zehn Asphalt-Wertungsprüfungen gefahren. Höhepunkt der Veranstaltung ist die 50-Kilometer-WP «Escaladei» zur 50. Auflage der Rallye. Der Einsatz in Spanien bietet somit nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Teams eine spezielle Herausforderung, denn am Freitagabend müssen alle drei Hyundai i20 WRC auf Asphalt-Spezifikation umgerüstet werden. Neben den normalen Reparaturarbeiten müssen die Mechaniker in nur 75 Minuten Getriebe, Bremsen und Aufhängungen wechseln.  

Hyundai hat sich mit Testfahrten auf den Einsatz in Spanien vorbereitet: Nach einem kurzen Schotter-Test mit Dani Sordo konnten sich alle drei Piloten auf die speziellen Eigenschaften des spanischen Asphalts einstellen. Denn anders als in Deutschland und Frankreich ist der Untergrund in Spanien sehr eben und rau – die Straßen ähneln teilweise mehr einer Rennstrecke und erfordern eine härtere Abstimmung.  

Das Hauptziel für Hyundai ist es, mit allen drei i20 WRC das Ziel zu erreichen, doch darüber hinaus will die Mannschaft die Rallye nutzen, um die Leistung des Teams auf Asphalt besser einschätzen zu können.  

«Die Rallye Spanien ist eine große Herausforderung für Fahrer und Team», erklärt Teamchef Michel Nandan. «Bei der letzten Asphalt-Rallye des Jahres werden wir unsere Piloten bitten, viel Druck zu machen, damit wir sehen können, welchen Level wir seit der Rallye Frankreich und den Testfahrten erreicht haben. Wir erwarten natürlich nicht, sofort vorn zu sein, denn wir befinden uns noch immer in einem Entwicklungsjahr. Doch es wäre gut, wenn Thierry, Dani und Hayden etwas mehr angreifen, ohne unser Hauptziel – mit allen drei Autos die Rallye zu beenden – aus den Augen zu verlieren.»  

Neuville: «Eine spezielle Rallye»

Thierry Neuville, der 2013 in Spanien Vierter wurde, möchte seine Erfahrung so gut wie möglich nutzen: «Als einzige Misch-Rallye ist dieser Event natürlich speziell. Wir haben auf Asphalt getestet, um mehr Erfahrung mit dem i20 WRC und eine gute Abstimmung auf diesem speziellen Asphalt zu erhalten. Wir wollen hier ohne große Probleme ins Ziel kommen und versuchen dabei eine gute Pace zu erzielen.»  

Lokalmatador Dani Sordo möchte seine Serie von guten Resultaten auf Asphalt beim Heimspiel fortsetzen. «Es herrscht immer eine gute Atmosphäre bei dieser Rallye. Und die Asphaltstrecken sind schön und schnell», erklärt er. «Da der erste Tag auf Schotter ausgetragen wird, habe ich durch meine Platzierung in der WM-Tabelle eine gute Startposition und hoffentlich eine saubere Strecke, was für das Endergebnis hilfreich sein könnte. Es ist leicht, sich von Schotter auf Asphalt umzustellen – von wenig auf viel Grip. Andersherum wäre es schwieriger.»  

Paddon: «Ich mag diese Rallye»

Der Neuseeländer Haydon Paddon feierte 2013 in Spanien sein Debüt im World Rally Car. «Ich freue mich auf Spanien, es ist eine Rallye, die ich sehr mag. Doch für mich ist es die erste Asphalt-Rallye im Hyundai i20 WRC, deshalb gibt es eine Menge zu lernen. Der Schotter am Freitag wird eine Herausforderung, wir gehen diese Etappe locker an, um an den letzten zwei Tagen auf Asphalt mehr Druck zu machen, denn dort fühlen wir uns wohl. Ich glaube, dass ich schnell ein gutes Gefühl für das Auto bekomme, dann sollte ein gutes Ergebnis möglich sein.»

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