Hirvonens Abschied beim WM-Heimspiel von M-Sport
Das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft im nördlichen Wales wird eine denkwürdige Veranstaltung. Es nicht nur das Heimspiel des Ford-Teams von M-Sport. Mikko Hirvonen wird in Deeside zum letzten Mal in der Königsklasse starten (siehe den Artikel). Er möchte sich natürlich im Ford Fiesta RS WRC mit dem entsprechenden Erfolg würdig verabschieden, am besten mit seinem 16. und damit letzten WM-Sieg.
Er weiß aber auch, dass nicht nur die Konkurrenz, speziell die von Volkswagen, sehr stark und fast unschlagbar ist, sondern auch die Rallye, denn der WM-Klassiker auf der britischen Insel zählt zu den schwersten Rallyes überhaupt. Gerade das Wetter und die damit verbundenen Bedingungen verschärfen auf den Schotterpisten in den walisischen Wäldern die Situation.
Hirvonen kennt die Rally
Er kennt diese Rallye sehr genau. Bislang war er dort elf Mal am Start. Mit seinem Sieg 2007 verhalf er Ford und dem in WM tätigen Einsatzteam von M-Sport zum Titel in der Hersteller-Wertung. Wenn es für den viermaligen Vize-Champion in dieser Saison, in seinem letzten WM-Jahr, nicht ganz nach Wunsch lief und ihn auch etwas Pech begleitete, so bringt er den dritten Platz beim vorausgegangenen Lauf in Spanien die Hoffnung auf eine weitere gute Platzierung beim Saisonausklang mit.
«Das wird für mich eine ganz besondere Rallye. Sie ist meine letzte in der Rallye-Weltmeisterschaft. Sie war meine erste WM-Rallye in einem World Rally Car», führt Hirvonen an. « Ich fiebere jetzt dem Finale entgegen. Die Prüfungen sind wirklich toll, schnell und flüssig. Ich bin mir sicher, dass wir in jeder Kurve Freude haben werden. Ich habe diese Rallye schon immer gemocht. Sie zählt zu den härtesten. Das ist auch ein Grund, warum ich sie so sehr mag. Die Bedingungen sind eine ganz große Herausforderung, auch weil der Grip ständig wechselt. Es kann Schlamm, Nebel, ja sogar Schnee geben. Das macht sie zu einer der größten Rallyes. Es war ein schönes Gefühl, in Spanien wieder auf dem Podium zu stehen. Wenn ich das bei meiner letzten Rallye wiederholen könnte, wäre das toll. Ich denke, wir werden am Sonntag einen sehr emotionalen Tag erleben. Und es wäre super, wenn der Abschied auf dem Podium erfolgen könnte.»
Echtes Heimspiel für Evans
Für seinen Teamkollegen Elfyn Evans ist die Rallye als Waliser ein echtes Heimspiel. Er ist seit 2001 nach seinem Vater Gwyndaf der erste Waliser, der mit einem Fahrzeug aus der Königsklasse antritt. Für ihn geht schon fast ein Traum in Erfüllung, denn er hat all die Jahre auf eine solche Gelegenheit gewartet. «Es ist einfach ein fantastisches Gefühl, erstmals ein World Rally Car bei meiner Heim-Rallye zu steuern», freut sich Evans. «Die Prüfungen an sich sind vom technischen Standpunkt nicht so besonders. Die Herausforderung sind einfach die wechselnden Bedingungen. Wenn es nebelig wird und es stark regnet, kann es sehr schwer werden, weil sich ständig die Oberfläche ändert. Man muss schnell beurteilen können, wo man dann noch den Grip findet. Ich habe inzwischen gelernt, wie man ein Rallyefahrzeug in den walisischen Wäldern steuert. Und ich mag es auch, dort fahren zu können. Ich kann aber nicht sagen, wie das nun in mit World Rally Car wird. Es sind hier so viele starke Fahrer, da müssen wir schon realistisch sein. Im letzten Jahr waren wir hier Achter (im Ford Fiesta R5 - die Redaktion). Es wäre toll, wenn es in diesem Jahr noch etwas besser wäre. Wir wollen abwarten. Es ist eine schwierige Rallye, da kann viel passieren.»
M-Sport kämpft um Vize-Weltmeisterschaft
Bei M-Sport steht aber ein anderes Ziel in der Agenda beim WM-Heimspiel. Das Team um Malcolm Wilson hat beim Saisonausklang noch die Chance, die Vize-Weltmeisterschaft in der Hersteller-Wertung zu geben. Aktuell liegt M-Sport nur sieben Punkte hinter dem Tabellenzweiten Citroën.