Prada-Erbe Lorenzo Bertelli in der Königsklasse
Lorenzo Bertelli
Lorenzo Bertelli, dessen Mutter Miuccia die berühmte Modekette «Prada» leitet, wird aller Wahrscheinlichkeit nach 2015 in der kompletten Rallye-Weltmeisterschaft in der Königsklasse antreten. Dort möchte er bei allen 13 Läufen einen Ford Fiesta RS WRC steuern. Sein Co-Pilot soll der erfahrene Giovanni Bernacchini, bislang als Beifahrer bei Nasser Al-Attiyah unterwegs, werden. Bernacchini wurde ausgewählt, nachdem Bertellis früherer Co-Pilot Mitia Dotta einen Job in der Moto GP übernahm. Bertelli und Bernarcchini sitzen erstmals im Dezember bei Testfahrten für die Rallye Monte Carlo gemeinsam im Auto.
Bertelli startete 2012 mit einem Ford Fiesta RRC und 2014 mit einem Ford Fiesta R5 in der WRC2-Kategorie. In diesem Jahr führte er diese Disziplin streckenweise an, musste sich aber am Ende hinter Nasser Al-Attiyah und Jari Ketomaa auf den dritten Endplatz einreihen.
Bertelli sagte gegenüber wrc.com, dass die Entscheidung, in die oberste Etage des Rallye-Sports aufzusteigen, von der drohenden Verpflichtung beeinflusst worden sei, in der Prada-Organisation seiner Mutter Miuccia arbeiten zu müssen. «Ich glaube nicht, dass ich noch viele Jahre vor mir habe, in denen ich den Sport genießen kann, weil ich in unserem Familienunternehmen zu arbeiten haben werde», erklärt er. «Ich muss den Sport ernst nehmen, es ist für mich kein Spaß. In diesem Jahr haben wir uns enorm verbessert und okay, manche sagten mir, dass es besser sei, in der WRC2 zu bleiben, aber ich strebe nach einem höherem Ziel. Es ist der härteste Weg, aber, so glaube ich, der interessanteste und herausforderndste. Und ich liebe diese Herausforderung.»
Wie es möglicherweise nach seinem WRC-Lehrjahr 2015 weitergeht, macht der Aufsteiger von seinen Ergebnissen im nächsten Jahr abhängig. «Ich werde mich mit den anderen Fiesta messen und sehen, was passiert. Wenn meine Ergebnisse sich nicht von Rallye zu Rallye verbessern, dann werde ich mit Ende der Saison vielleicht wieder aussteigen. Aber wenn ich sehe, dass etwas weitergeht, dann werde ich mir über 2016 Gedanken machen. Es gibt kein bestimmtes Ziel. Es geht nur um die Weiterentwicklung.»
Obwohl er in der ungewöhnlichen Lage ist, seine eigenen Ziele zu setzen, erklärte Bertelli, dass er sein Vorhaben nicht locker angehen könnte. «Es ist eine andere Art von Druck. Es sieht vielleicht von außen einfach aus, weil ich Geld habe. Aber der Druck, den ich mir selbst auferlege ist hoch, weil ich mich verbessern muss. Es geht nicht ums Geld, sondern um meine Fähigkeiten als Fahrer. Die müssen sich schnell verbessern.»