Meisterschaft: Entscheidung schon in Deutschland?
Titelanwärter Sébastien Ogier
Die großen Gewinner der Rallye Finnland waren neben Latvala/Anttila auch die WM-Führenden Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Die Doppelweltmeister liegen vor dem Volkswagen Heimspiel in Deutschland mit 89 Punkten Vorsprung in Führung und haben damit in Trier einen ersten Matchball. Nur noch acht Fahrer/Beifahrer-Duos können den dritten Titelgewinn rechnerisch verhindern. Die besten Chancen haben dazu die neuen WM-Zweiten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, die WM-Dritten Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S, Citroën, 98 Punkte zurück), die WM-Vierten Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (99 Punkte zurück) sowie die WM-Fünften Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai, 112 Punkte zurück).
Stimmen, 03. Tag Rallye Finnland
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Es war ein unglaubliches Duell, ich denke wir haben den Fans eine große Show geboten. Gratulation an Jari-Matti und Miikka. Sie haben das gesamte Wochenende eine bärenstarke Leistung gezeigt. Ich habe vor der Rallye gesagt, dass Jari-Matti bei seiner Heim-Rallye der Mann sein wird, den es zu schlagen gilt. Julien und ich haben wie immer alles gegeben, aber wie im Vorjahr waren beide hier in Finnland nicht zu packen. Ich bin trotzdem mehr als zufrieden mit dem zweiten Platz, denn wir haben unseren Vorsprung in der WM-Wertung weiter ausgebaut. Unabhängig vom guten zweiten Platz, war die Rallye Finnland einmal mehr ein großartiges Erlebnis. Nirgendwo verspürst Du als Fahrer mehr Glück und Adrenalin als auf den superschnellen Prüfungen durch die finnischen Wälder.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich bin! Meine Motivation vor dieser Rallye und mein Willen sie auch zu gewinnen waren immens. Nach all dem Auf und Ab in dieser Saison bedeutet uns dieser Sieg umso mehr. Ich danke dem ganzen Team für die tolle Arbeit, auch in den Phasen in denen es nicht so lief haben sie immer an mich geglaubt. Heute war es die zu erwartende Achterbahn und ein perfektes Finale für die Rallye Finnland 2015. Vielen Dank auch an die Fans für die Unterstützung im Servicepark und an der Strecke. Jetzt will ich diesen Moment einfach nur genießen!»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Wir hatten uns für die Rallye Finnland viel vorgenommen und wollten vor allem unseren zweiten Platz in der WM verteidigen, möglichst sogar ausbauen. Doch leider war es nicht unsere Rallye und wir sind vorzeitig ausgeschieden. Auf der fünften Prüfung war mein Aufschrieb etwas zu optimistisch. In einer langgezogenen Linkskurve mit einer leichten Kuppe, die bei perfekten Bedingungen voll geht, habe ich gelupft. Doch das war nicht genug. Uns ist die Straße ausgegangen und wir haben uns mehrfach überschlagen. Glücklicherweise ist der Polo R WRC ein sehr stabiles Auto und uns ist nichts Ernstes passiert. Die Enttäuschung ist natürlich groß, dass der Schaden zu groß war, um ihn hier vor Ort reparieren zu können. Unser Blick geht nach vorn und unsere volle Konzentration ist nun auf das Volkswagen Heimspiel in Deutschland gerichtet.»
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Was für eine fantastische Rallye von Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila, Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Sie waren eine Klasse für sich. Jari-Matti und Miikka sind jetzt ohne jeden Zweifel die ‚Kings of Speed‘, denn ein höheres Tempo hat bisher weder auf Asphalt noch auf Schotter jemand bewiesen. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben beim kommenden Lauf in Deutschland den ersten WM-Matchball. Wer die beiden kennt, der weiß, dass sie nicht gern Zweite sind und alles geben werden, auch in Deutschland vorn zu sein. Auch wenn Andreas Mikkelsen und Ola Fløene nach einem Unfall am Freitag frühzeitig aufgeben mussten, sind wir extrem zufrieden. Wir bleiben in Finnland ungeschlagen – bei der schnellsten Rallye im Kalender.»
Und da war dann noch ...
... das Treffen der «Dakar»-Sieger. Denn das Team von Kamaz, 2015 zum 15. Mal siegreich in der Lkw-Wertung der Wüsten-Rallye, stattete Volkswagen bei der Rallye Finnland einen Besuch ab und verbrachte einen Abend mit Motorsport-Direktor Jost Capito, der 1985 in der Lkw-Wertung der „Dakar“ gemeinsam mit seinem Vater erfolgreich war.