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Spanien: Jubel beim Jubiläum von Volkswagen?

Von Toni Hoffmann
Dreifache Titelchancen für Volkswagen beim 50. Rallye-WM-Start des Polo R WRC, Ogier/Ingrassia mit Matchball für den vierten WM-Titel in Folge, Volkswagen mit kleiner Chance auch auf vorzeitigen Hersteller-Titel.

Dreifache Titelchancen beim 50. WM-Lauf des Polo R WRC – Volkswagen geht voll konzentriert und mit viel Optimismus bei der Rallye Spanien an den Start. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) könnten nach dem elften Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zum vierten Mal in Folge frühzeitig als Titelträger in der Fahrer- und Beifahrer-WM feststehen. Die größten Chancen, genau das zu verhindern, haben ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N). Die Vorjahressieger der Rallye Spanien liegen in der Weltmeisterschaft allerdings schon 68 Punkte hinter den Titelverteidigern auf Rang zwei der Gesamtwertung.

Neben starker Konkurrenz aus den Häusern Hyundai, Citroën und M-Sport-Ford ist auch das dritte Volkswagen Duo, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), ein Kandidat für den Kampf um den Sieg in Spanien – nach drei zweiten Plätzen in Folge ist es das einzige Volkswagen Team, das mit dem Polo R WRC in Katalonien bisher noch nicht gewonnen hat. Volkswagen kann bei der Rallye Spanien zudem nach dem Titel in der Hersteller-WM greifen – benötigt dafür aber Schützenhilfe der Konkurrenz.

Die Rallye Spanien bildet auf 19 Wertungsprüfungen und 321,08 Kilometern gegen die Uhr eine Besonderheit in der Rallye-WM – sie ist der einzige WM-Lauf, der sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt ausgetragen wird.´

Titel, Thesen, Temperamente: die Ausgangslage in Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung

Aus eigener Kraft zum WM-Titel? Dazu müssten Sébastien Ogier und Julien Ingrassia wenigstens Dritte werden und einen Punkt auf der Powerstage sammeln – um unabhängig vom Ergebnis ihrer teaminternen Verfolger Andreas Mikkelsen und Anders Jæger den vierten WM-Titel zu feiern. Extreme Außenseiter-Chancen besitzen neben den beiden Volkswagen Duos auch noch Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B, Hyundai). Holen Ogier/Ingrassia in Spanien einen Punkt oder verpassen Neuville/Gilsoul die volle Ausbeute, sind die dreimaligen Champions von den derzeitigen WM-Dritten schon nicht mehr einzuholen. Dann wird in jedem Fall ein Volkswagen Pilot Rallye-Weltmeister 2016.

Auch in der Hersteller-Wertung lautet das finale Duell Volkswagen versus Hyundai. Der Pokal könnte nur dann vorzeitig nach Wolfsburg wandern, wenn Volkswagen wenigstens 20 Punkte mehr sammelt als Hyundai.

Der Mix macht’s: Schotter und Asphalt erfordern schnelles Umschalten

Im Rallye-Tempo durch das katalanische Küstengebirge und die zentralkatalanische Senke, mal über Schotter, mal über Asphalt – die Rallye Spanien bildet die einzige Rallye im Kalender, die gemischte Streckentypen bietet. Während die Wertungsprüfungen am Freitag komplett auf Schotter ausgetragen werden, steht am Samstag und Sonntag Asphalt auf der Agenda. Wohl dem Fahrer, der schnell vom einen auf den anderen „Rallye-Modus“ umschalten kann. 115,90 Prüfungskilometer bestehen aus dem lockeren Untergrund, 205,18 Kilometer aus hartem Asphalt.

Der intensivste Service des Jahres – ein neues Auto in 75 Minuten bitte

1.348 gewechselte Komponenten in 13 Baugruppen – die Volkswagen Mechaniker stehen am Freitagabend vor dem wohl intensivsten Service des Jahres. Wenn der Wechsel von Schotter- auf Asphalt-Modus ansteht, wandelt sich auch der Polo R WRC vom „hochbeinigen“ Schotter-Fahrzeug zum geduckten Asphalt-Renner. Der 318 PS starke Allradler wird dann mit einer anderen Vorder- und Hinterachse bestückt, erhält damit beispielsweise Fahrwerkskomponenten der Asphalt-Spezifikation, andere Bremsscheiben und -Beläge sowie neue Dämpfer-Feder-Einheiten. Gut für die Mechaniker: Statt wie gewohnt 45 Minuten Flexi-Service hat die Volkswagen Mannschaft ausnahmsweise 75 Minuten Service-Zeit.

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