MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

WTCR Ungarn: Münnich Motorsport übernikmmt Führung

Von Rob La Salle
Die WTCR fuhr in Ungarn

Die WTCR fuhr in Ungarn

Meisterschaftsführung und zwei Rennsiege: Für das deutsche Team All-inkl.com Münnich Motorsport war das zweite Rennwochenende der FIA WTCR höchst erfolgreich.

Die Honda Civic TCR des Rennstalls aus dem sächsischen Friedersdorf konnten damit an die guten Leistungen beim Saisonauftakt anknüpfen. Diesmal war es der Argentinier Nestor Girolami, der mit Siegen im ersten und zweiten Rennen des Wochenendes glänzte. Teamkollege Esteban Guerrieri sorgte mit Platz drei im ersten Heat sogar für ein Doppelpodium.

Er war es aber auch, der im dritten Lauf für eine gemischte Wochenendbilanz sorgte. Nach einem Bremsversagen schlug er in die Leitplanken ein und schied aus. Den Rennsieg holte Routinier Gabriele Tarquini im Hyundai i30 N TCR. Für den Titelverteidiger im FIA Tourenwagen-Weltcup war es der zweite Sieg der Saison.

Rennen 1: Nestor Girolami holt Start-Ziel-Sieg

Auch das zweite Wochenende der FIA WTCR begann aus deutscher Sicht sehr positiv: Nestor Girolami (ARG) im Honda Civic TCR des deutschen Teams All-inkl.Com Münnich Motorsport stand nicht nur auf der Pole, er konnte sich auch im anschließenden ersten Rennen am Samstag durchsetzen.

Beide Male war auf dem 4,381 km langen Hungaroring der Routinier Yvan Muller (FRA) sein Hauptkonkurrent. Nur knappe 0,171 Sekunden hatte der Elsässer in seinem Lynk & Co 03 TCR im Qualifying hinter dem Argentinier rangiert, sodass Girolami klar war: Er würde von Beginn an kämpfen müssen.

«Nach dem Qualifying habe ich viel über den Start nachgeacht», berichtete Girolami nach diesem ersten Heat des Wochenendes. «In Marrakesch habe ich nämlich einen schlechten Start erwischt – und diesmal habe ich dafür den vielleicht besten Start meiner ganzen Karriere hingelegt. Ich wusste, wenn ich es dort schaffe, meine Pole zu verteidigen, dann wäre das vielleicht 99 oder 98 Prozent des Rennens. Und so war es dann ja auch: Als mir nach der ersten Kurve klar wurde, dass ich in Führung liege wusste ich, dass ich ihn bis ins Ziel verteidigen könnte.»

Zum vollen Erfolg geriet dieser Lauf durch das gute Abschneiden des zweiten All-Inkl-Piloten: Esteban Guerrieri komplettierte das Podium als Drittplatzierter und sorgte im Deutschen Team für viel Jubel. Auch Laufsieger Girolami strahlte: «Esteban hat in Marrakesch ein Rennen gewonnen, jetzt habe ich hier in Ungarn den ersten Lauf gewonnen – das ist ein unglaublicher Saisonstart für uns. Wir haben ein starkes Auto, und das Team hat fantastische Arbeit geleistet. Vor der Saison haben wir große Fortschritte gemacht, und das macht sich jetzt bezahlt. Darauf sind wir stolz, aber wir wissen auch, dass wir weiter hart arbeiten müssen.»

Rennen 2: Zweiter All-Inkl-Sieg

Auch in Rennen 2 konnte Nestor Girolami die vollen Punkte abräumen: In dem Lauf, bei dem traditionell die Startreihenfolge der Top 10 aus dem Qualifying umgekehrt wurde, ging der All-Inkl-Fahrer vom sechsten Startplatz ins Rennen.

Ein kurz vor dem Start niedergehender Regenschauer sorgte für rutschige Verhältnisse und viel Action. Davon konnte Girolami profitieren, als er in der turbulenten Startphase nach vorne stürmte und schon am Ende der ersten Runde die Führung übernahm. Hinter ihm war es ein abwechselungsreicher Lauf, bei dem viele Piloten mit den Bedingungen zu kämpfen hatten und entsprechend viele Zwischenfälle zu verzeichnen waren. An der Spitze musste sich Girolami mit Audi-Pilot Jean-Karl Vernay auseinandersetzen, der von der Pole aus ins Rennen gegangen war.

Der Franzose fand zwar keinen Weg vorbei, konnte sich aber auch mit dem zweiten PLatz anfreunden. Als Drittem gelang dem Schweden Daniel Halöff (Cupra TCR) erstmal der Sprung aufs Podium. «Unglaublich! Ein verrücktes Rennen», kommentierte Girolami den abwechslungsreichen Lauf. «Ich wusste, dass es bei diesen Bedingungen verrückt zugehen würde. Ich entschied mich, auf Slicks zu starten und habe das Rennen wirklich genossen. Das ist ja gerade mal mein zweites WTCR-Wochenende. Es fühlt sich großartig an.»

Rennen 3: Der Champion schlägt zurück

Lokalmatador Norbert Michelisz (HUN) sorgte bei seinen ungarischen Landsleuten im kombinierten Qualifying am Sonntag für Jubel: Er konnte im Hyundai i30 N TCR die Bestzeit fahren und rangierte damit vor All-Inkl-Pilot Esteban Guerrieri sowie den Franzosen Yann Ehrlacher (Lynk&Co 03 TCR). Die gute Ausgangslage konnte er im Rennen aber nicht in einen Sieg umsetzen, denn Guerrieri übernahm zunächst Platz eins.

Doch für den Argentinier wurde es ein rabenschwarzer Lauf: Zunächst fiel er mit mangelnder Motorleistung zurück und schlug dann auch noch nach einem Bremsproblem in die Leitplanken ein, was eine Safety-Car-Phase auslöste. Die Führung übernahm der aus Reihe 2 gestartete Gabriele Tarquini (ITA), der den Spitzenplatz bis ins Ziel verteidigen konnte. Hyundai-Teamkollege Michelisz und Ehrlacher belegten die verbleibenden Podestplätze.

Das Safetycar ging auch als erstes Fahrzeug durchs Ziel, denn ein Einschlag von Alfa-Romeo-Fahrer Kevin Ceccon löste eine Safety-Car-Phase aus, die bis zur Zielflagge dauerte. Im Ziel strahlte der amtierende FIA WTCR-Champion Tarquini nach seinem zweiten Saisonsieg: «Ich hatte ein wirklich perfektes Auto. Die Reifen funktionierten, die Balance war exakt so wie ich sie haben wollte. Ich konnte jederzeit pushen und das Rennen so kontrollieren. Mir tut es leid, dass Esteban ausgefallen ist, aber fast noch mehr Mitgefühl habe ich mit Norbert, der sich als Lokalmatador so sehr den Sieg gewünscht hatte.»

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