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Nico Hülkenberg (Haas): Was am Red Bull Ring zählt

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg mit seinem Fussball-EM-Helm

Nico Hülkenberg mit seinem Fussball-EM-Helm

​Formel-1-Veteran Nico Hülkenberg an seinem 214. GP-Wochenende. Der 36-jährige Deutsche hat auf dem Red Bull Ring seit neun Jahren nicht mehr punkten können, ist aber guter Dinge, dass sich das bald ändert.

Die Zwischenbilanz von Haas-Fahrer Nico Hülkenberg auf dem Red Bull Ring liegt unter seinem Schnitt: 2014 ist der Emmericher hier, damals mit Force India, Neunter geworden, 2015 Sechster, aber seither gab es für den erfahrenen Hülkenberg keine Punktefahrt mehr.

Unglaublich: Nico ist bei bislang zehn WM-Läufen 2024 gleich fünf Mal auf dem doofsten aller Ränge ins Ziel gekommen, als Elfter. Meist lag der kampfstarke Deutsche ganz knapp hinter dem Zehntplatzierten, sehr ärgerlich.

Bisher letztmals gepunktet hat «Hülki» Anfang Mai in Miami, als Siebter im Sprint. Vielleicht ein gutes Omen: Dieses Mal wird erstmals seit Florida wieder im Sprintformat gefahren.

Nico sagt zum kommenden Wochenende: «Wir haben jetzt zehn GP-Wochenenden hinter uns, und wir waren auf allen Arten von Rennstrecken vergleichbar konkurrenzfähig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das hier auf dem Red Bull Ring anders sein wird.»

«Ich gehe von einer hohen Leistungsdichte im Mittelfeld aus, und durch die kurze Rundenzeit hier in der Steiermark wird das noch enger werden. Also kommt der Quali eine noch höhere Bedeutung zu als sonst. Wir haben in Spanien gesehen, wie elementar das ist. Wenn du von weiter hinten losfahren musst, verlierst du Zeit, auch wenn du ein anständig schnelles Auto hast.»

«Mein Speed in Spanien war ungefähr auf Alpine-Niveau, aber ich war halt von Anfang an hinter Pierre Gasly und Estenan Ocon, und es war unheimlich schwierig, Boden gutzumachen.»

Zu entgangenen Möglichkeiten, Stichwort elfte Ränge, meint Nico: «Klar ist das jeweils schade, aber wir müssen auch daran denken, wo wir vor einem Jahr waren. Also überwiegt das Positive das Negative. Es lief auch in Barcelona besser als erwartet.»

Wo schwächelt der Haas-Rennwagen noch? Hülkenberg weiter: «Es hat sich in Katalonien gezeigt, dass wir in schnellen Kurven besser sind als erwartet. Das war ein im Frühling etwa in Melbourne noch nicht so und ist unserer guten Fahrzeugentwicklung zu danken. Wo wir zulegen müssen, das ist beim Verhalten des Autos in mittelschnellen Kurven. Wir arbeiten daran, das zu verbessern.»

Zu diesen Verbesserungen gehört ein neuer Boden, der beim GP-Wochenende von Silverstone (eine Woche nach Österreich) ans Auto kommt.

Wir fahren im Sprintformat. Nico meint: «Ich mag die Intensität dieser Wochenenden, wenn es nach nur einem Training bereits in die Sprint-Quali geht. Da musst du deine Leistung noch genauer und schneller auf den Punkt bringen.»

Ist das Format für einen so erfahrenen Mann wie Hülkenberg ein Vorteil. Nico: «Kann sein, muss aber nicht. Ich sehe es als eine meiner Stärken an, etwas schnell zu lernen und mich auch gut an andere Bedingungen anpassen zu können. Es stört mich nicht, wenn wir weniger Zeit haben, um unsere Rennwagen zu trimmen.»

Zur neuen Lösung in Sachen Pistengrenzen am Red Bull Ring, mit zusätzlichen Kiesbetten in den zwei letzten Kurven vor Start und Ziel meint Hülkenberg: «Was 2023 hier am Red Bull Ring passiert ist, mit diesen mehr als 1200 Vergehen, das war einfach zu viel. Ich weiss nicht, ob die neue Lösung nun der beste Kompromiss ist, aber ich bin davon überzeugt, dass wir viel weniger Fahrer neben der eigentlichen Bahn erleben werden.»

Fussball-Fan Nico Hülkenberg verfolgt natürlich die EM. «Das Witzige ist ja, dass wir nun auf Dänemark treffen, also quasi Hülkenberg gegen Magnussen. Mal sehen, ob wir das Spiel zusammen gucken werden.» Nico grinst und sagt, natürlich im Spass: «Da wird sich einer wohl eine blutige Nase holen. Die Dänen sind sicher nicht der angenehmste Gegner. Einfach wird das nicht.»

Hülki trägt seit EM-Start einen Helm in besonderen Deutschland-Farben, «und den trage ich so lange die Mannschaft im Turnier ist». Idealerweise also bis 14. Juli, dann findet in Berlin das Finale statt.

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28:20,227 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,219 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +17,790
04. George Russell (GB), Mercedes, +22,320
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +22,709
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +31,028
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +33,760
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +59,524
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:02,025 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:11,889
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:19,215
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Alex Albon (T), Williams, +1
19. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +2 Runden

WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 219 Punkte
03. Norris 150
03. Leclerc 148
04. Sainz 116
05. Pérez 111
06. Piastri 87
07. Russell 81
08. Hamilton 70
09. Alonso 41
10. Tsunoda 19
11. Stroll 17
12. Ricciardo 9
13. Oliver Bearman (GB) 6
14. Hülkenberg 6
15. Gasly 5
16. Ocon 3
17. Albon 2
18. Magnussen 1
19. Zhou 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 330 Punkte
02. Ferrari 270
03. McLaren 237
04. Mercedes 151
05. Aston Martin 58
06. Racing Bulls 28
07. Alpine 8
08. Haas 7
09. Williams 2
10. Sauber 0

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