MotoGP: Empörung über Ducati-Manager

Raul Fernandez nach üblem Crash: Schmerzmittel halfen

Von Thomas Kuttruf
Raul Fernandez: Nach heftigem Crash am Freitag guter Achter am Sonntag

Raul Fernandez: Nach heftigem Crash am Freitag guter Achter am Sonntag

Der 23-jährige Trackhouse-Aprilia-Racer erlebte ein turbulentes MotoGP-Event bei der Dutch TT. Durchgeschüttelt von einem Highspeed-Crash am Freitag, feierte Raul Fernandez am Sonntag als Achter ein starkes Comeback.

Zieht man die besonderen Umstände hinzu, dann war der Rennauftritt beim GP der Niederlande von Trackhouse-Racer Raul Fernandez außergewöhnlich stark. Denn am Freitag war der Spanier mit über 200 km/h von seiner RS-GP geflogen. Das Sprintrennen am Samstag konnte Fernandez hinter Honda-Pilot Zarco nur auf Platz 17 beenden.

Mit Schmerzmitteln betäubt und nach einem längeren Aufenthalt im Medical Centre zeigte der junge Madrilene eine erstaunliche Leistung. Obwohl Fernandez auch von der Zeitstrafe gegen Marc Márquez profitierte – «MM93» erreichte das Ziel als Vierter, wurde aber als Zehnter noch hinter dem achtplatzierten Aprilia-Privatfahrer gewertet.

Der 23-Jährige zeigte sich im Debrief gegenüber den MotoGP-Medien zwiegespalten: «Ich bin happy – und zugleich gar nicht happy. Wir haben uns wirklich bemüht und im Prinzip auch einen guten Job gemacht. Dennoch sehe ich, dass da noch viel mehr Potenzial ist. Auch Maverick hat mit seinem sehr guten Ergebnis gezeigt, wozu Aprilia fähig ist. Es mangelt auch nicht an Unterstützung von Aprilia für mich. Wir arbeiten sehr gut zusammen, aber noch haben wir nicht gefunden, was die Lösung ist.»

Als größten Arbeitsbereich beschreibt Raul Fernandez die elektronische Kontrolle der Leistung: «Auf diesem Level ist es sehr komplex. Es gibt viele Wege und Bereiche, die Power einzusetzen. Aktuell, das kann ich sagen, bin ich damit nicht zufrieden. Wir haben bereits viel probiert, sogar mit der Fahrtechnik und verschiedenen Linien gearbeitet, aber noch bin ich nicht glücklich. Ich denke, das ist unser Schwachpunkt, daran müssen wir noch stärker arbeiten.»

Fernandez, der berichtete, dass er sich am Morgen steif wie «Robocop» gefühlt hatte, ergänzt, dass seine Probleme besonders gravierend im Training durchschlagen: «Es hängt eben alles zusammen. Wenn ich zu sehr probiere und wir ständig adaptieren, ist es nicht möglich, in einen natürlichen Fluss zu kommen. Den braucht es aber speziell im Training auf den ganz schnellen Runden. Wenn das nicht passt und du nicht im Q2 bist, dann wird es im Rennen noch schwieriger. Ich wiederhole mich, das Potenzial ist da, aber es braucht noch mehr Anstrengung, die Elektronik optimal einzusetzen.»

In der Weltmeisterschaft hat sich der Spanier mittlerweile klar von seinem erfahreneren Boxennachbar Miguel Oliveira frei gefahren. Während der hadernde Portugiese mit Taka Nakagami gerade noch erfolgreich um den letzten WM-Zähler stritt, verbesserte sich der jüngere Fernandez vor dem Sachsenring auf Position 12.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Assen (30. Juni):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 40:07,214 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +3,676 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +7,073
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,299
5. Maverick Vinales* (E), Aprilia, +8,258
6. Brad Binder (ZA), KTM, +16,146
7. Alex Marquez (E), Ducati, +21,236
8. Raul Fernandez (E), Aprilia, +22,509
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +23,413
10. Marc Marquez** (E), Ducati, +23,868
11. Jack Miller (AUS), KTM, +24,004
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,057
13. Johan Zarco (F), Honda, +42,767
14. Augusto Fernandez (E), KTM, +42,871
15. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +44,429
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +46,246
17. Luca Marini (I), Honda, +1:10,937 min
– Pedro Acosta (E), KTM, 1 Runde zurück
– Joan Mir (E), Honda, 20 Runden zurück
– Marco Bezzechi (I), Ducati, 21 Runden zurück
– Alex Rins (E) Yamaha, 26 Runden zurück

* 1 Platz zurück wegen Missachtung der Track-Limits
** 16 sec Strafe wegen zu geringem Druck im Vorderreifen

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (29. Juni):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:59,090 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +2,355 sec
3. Maverick Vinales (E), Aprilia, +4,103
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +6,377
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,869
6. Brad Binder (ZA), KTM, +9,727
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,828
8. Alex Marquez (E), Ducati, +13,196
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,560
10. Pedro Acosta (E), KTM, +15,972
11. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +16,036
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +16,082
13. Jack Miller (AUS), KTM, +18,739
14. Joan Mir (E), Honda, +21,791
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +22,450
16. Johann Zarco (F), Honda, +23,690
17. Raul Fernandez (E), Aprilia, +24,430
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,568
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1:23,553 min
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 1 Runde zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 9 Runden zurück
– Luca Marini (I), Honda, 9 Runden, zurück
– Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 16 von 42 Rennen:

1. Martin, 200 Punkte. 2. Bagnaia 190. 3. Marc Marquez 142. 4. Bastianini 136. 5. Vinales 118. 6. Acosta 101. 7. Binder 99. 8. Di Giannantonio 92 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 62. 11. Bezzecchi 45. 12. Raul Fernandez 40. 13. Morbidelli 39. 14. Quartararo 39. 15. Miller 32. 16. Oliveira 32. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Rins 8. 21. Nakagami 8. 22. Pedrosa 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 278 Punkte. 2. Aprilia 156. 3. KTM 154. 4. Yamaha 43. 5. Honda 22.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 326 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 239. 3. Gresini Racing MotoGP 204. 4. Aprilia Racing 200. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 137. 6. Red Bull KTM Factory Racing 131. 7. Red Bull GASGAS Tech3 116. 8. Trackhouse Racing 72. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 47. 10. LCR Honda 20. 11. Repsol Honda 13.

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