Minardi, Toro Rosso, AlphaTauri: Schmiede der Stars
AlphaTauri hat am 14. Februar seinen dritten Rennwagen vorgestellt, das Modell AT03. Damit wird sich das Team treu bleiben – als Ausbildungsstätte kommender GP-Sieger und Formel-1-Weltmeister, der Rennstall ist zur erfolgreichsten Schmiede von Renn-Stars geworden, wie unsere Statistik unten zeigt.
Vierzehn Jahre lang war die Scuderia Toro Rosso fester Bestandteil der Königsklasse. Red Bull hatte den Rennstall aus Faenza dem Australier Paul Stoddart abgekauft – damit ging die Historie des von Giancarlo Minardi 1985 gegründeten GP-Teams zu Ende, eine kunterbunte Geschichte äusserst sympathischer Underdogs, und ein neues Kapitel wurde aufgeschlagen.
Seit 2020 tritt das Team unter der Bezeichnung AlphaTauri an, um die Modemarke des Hauses Red Bull in ein weltweites Schaufenster zu stellen.
Giancarlo Minardi hatte ein scharfes Auge für vielversprechende Fahrer, so wie das heute auf AlphaTauri-Teamchef Franz Tost zutrifft. Minardi schaffte jahrelang den Spagat, talentierte Piloten zu kombinieren mit Piloten, deren Begabung überschaubar, deren Mitgift jedoch beachtlich war.
Rufen wir uns kurz in Erinnerung, wer unter Anderen alles bei Minardi ausgebildet wurde und was aus ihnen wurde.
Pierluigi Martini (I), Le Mans-Sieger
Alessandro Nannini (I), GP-Sieger
Paolo Barilla (I), Le Mans-Sieger
Christian Fittipaldi (BR), IndyCar-Sieger
Alex Zanardi (I), IndyCar-Champion
Roberto Moreno (BR), IndyCar-Sieger
Giancarlo Fisichella (I), GP-Sieger
Jarno Trulli (I), GP-Sieger
Fernando Alonso (E), Formel-1-Weltmeister, Le Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister
Mark Webber (AUS), GP-Sieger und Langstrecken-Weltmeister
Das Team von Giancarlo Minardi und später Paul Stoddart kam in 340 Rennen auf insgesamt 38 WM-Punkte. 1991 konnte der siebte Platz im Konstrukteurspokal an Land gezogen werden.
Toro Rosso hat danach in 268 Formel-1-WM-Läufen von Bahrain 2006 bis Abu Dhabi 2019 einen Sieg eingefahren, mit Sebastian Vettel in Monza 2008. Daniil Kvyat (Hockenheim 2019) und Pierre Gasly (Interlagos 2019) eroberten weitere Podestplätze.
Gasly gelang dann in Monza 2020, nunmehr für AlphaTauri, der grosse Coup: Sieg beim Grossen Preis von Italien! Er war der erste Franzose seit Olivier Panis 1996 in Monaco, der einen Formel-1-WM-Lauf gewinnen konnte!
Auch die Erfolge der Toro Rosso- und AlphaTauri-Fahrer dürfen sich sehen lassen:
Scott Speed (USA), Rallycross-Champion
Sebastian Vettel (D), Formel-1-Weltmeister
Sébastien Bourdais (F), IndyCar-Sieger
Sébastien Buemi (CH), Langstrecken-Weltmeister und Le Mans-Sieger
Daniel Ricciardo (AUS), GP-Sieger
Jean-Éric Vergne (F), Formel-E-Meister
Max Verstappen (NL), Formel-1-Weltmeister
Pierre Gasly (F), GP-Sieger
Brendon Hartley (NZ), Le Mans-Sieger
Der Sinn und Zweck von AlphaTauri wird auch in den kommenden Jahren darin bestehen, junge Formel-1-Piloten auf den Einsatz bei Red Bull Racing vorbereitet werden, wo sie im Idealfall um Siege und Titel kämpfen. Bei Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Max Verstappen und Pierre Gasly hat das wunderbar geklappt, und die nächsten Talente aus dem Red Bull-Juniorprogramm stehen bereit.
Fahrzeugpräsentationen
15. Februar: Williams
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo
Wintertestfahrten
23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain
Geplante Formel-1-WM 2022
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi