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Rubens Barrichello: «In Le Mans bin ich ein Rookie»

Von Martina Müller
SPEEDWEEK.com traf sich im Rahmen des Vortests zu den 24 Stunden von Le Mans mit Ex-Formel-1-Pilot Rubens Barrichello. Der ehemalige Teamkollege von Michael Schumacher bestreitet den Klassiker in der LMP2-Klasse.

Insgesamt 323 Mal gab Rubens Barrichello in der Formel 1 Vollgas. Dabei hat er rund um den Globus bereits etliche Rennplätze unter die Räder genommen. Den 13,629 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe' von Le Mans kennt der Vize-Weltmeister von 2002 und 2004 jedoch nur vom Hörensagen. Somit ist die Vorfreude auf die Mutter aller Sportwagen-Pisten bei Barrichello gewaltig. Der Brasilianer wird bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans an der Seite von Jan Lammers (Le-Mans-Sieger von 1988 mit Jaguar) und dem niederländischen Supermarkt-König Frits van Eerd in der LMP2-Klasse antreten. Das Trio pilotiert einen Dallara P217 für das 'Racing Team Nederland' und trifft in der kleinen Prototypen-Kategorie auf stattliche 24 Konkurrenten. SPEEDWEEK.com sprach mit Barrichello über seine ersten Eindrücke von Le Mans.

Herr Barrichello, das ist Ihr erstes Mal in Le Mans. Momentan sind ja noch nicht so viele Menschen vor Ort. Wie ist Ihr erster Eindruck?

«In Le Mans bin ich ein Rookie. Aktuell prüfen wir erst einmal unsere Ausrüstung. Außerdem habe ich mich schon mit einigen meiner alten Freunden getroffen, die auch hier im Einsatz sind. Das dauert schon einmal eine Weile, bis ich da durch bin. Dann schaue ich mir das Fahrzeug an und spreche mit dem Team. Für mich ist das ein sehr schöner Tag mit allen üblichen Rennvorbereitungen.»

Wie oft sind Sie den LMP2-Dallara schon gefahren?

«Bislang erst ein Mal. Das war bei einer Testfahrt im Winter in Sebring, in Amerika.»

Welche Eindrücke haben Sie davon mitgenommen?

«Ich mag das Auto sehr. Genauso wie das Team und die Atmosphäre. Der Dallara scheint sich recht gut zu verhalten. Nachdem ich nun schon so lange Rennen fahre könnte man sagen, dass ich eigentlich alles über das Rennfahren wissen sollte. Aber ich sage Ihnen, ich bin so aufgeregt, morgen am Vortest dieses Auto fahren zu können. Und das ist sowieso der Punkt: Wenn man liebt, was man tut - ist das doch super. Ich kann es kaum erwarten, mich morgen hinter das Steuer zu setzen.»

Was ist denn Ihr Ziel für das 24-Stunden-Rennen? Es sind 25 LMP2-Wagen auf der Strecke – stellt das für Sie eine Herausforderung dar?

«Das kommt auf die Perspektive an. Für uns alle drei Fahrer hier ist es ein Traum, in Le Mans zu sein. Erst einmal ist es ein Traum, überhaupt ein Team zusammenstellen zu können, das hier fährt. Dann ist es auch ein Traum, zwei holländische Fahrer und einen holländisch-brasilianischen Fahrer als Team zu haben. Ich bin sehr aufgeregt, hier zu sein. Ich denke, dass man im Leben nie aufhören sollte, zu träumen. Und als dann das Team auf mich zu kam, um zu fragen, ob ich verfügbar wäre, in Le Mans zu fahren, hatte ich darüber bisher noch nicht viel nachgedacht. Doch dadurch brachten sie mich dazu, darüber nachzudenken. Und es wurde für mich zu etwas ganz Besonderem. Wissen Sie, ich fuhr in Monza, Monaco, Indianapolis und jetzt bin ich hier. Und das ist dann etwas, worauf ich stolz sein sollte.»

Das Team wird ja auch die restliche Saison in der ELMS (European Le Mans Series) bestreiten. Werden Sie dort dann auch fahren?

«Wenn sie mich brauchen, werden sie mich anrufen.»

Haben Sie sich schon mit der so speziellen Strecke von Le Mans vertraut machen können?

«Ich habe bereits einige Runden in der Simulation gedreht. Ich bin die Strecke aber noch nicht zu Fuß begangen. Vor etlichen Jahren bin ich in der Formel 3000 mal den Bugatti-Circuit gefahren. So kennen ich zumindest einen Teil der Strecke. Heute später am Tag ist noch ein 'Track-Walk' angesetzt, woran wir wahrscheinlich teilnehmen werden.»

Wie genau sind Sie in dieses Team gekommen? Wurden Sie angerufen?

«Ich kenne Jan Lammers nun schon sehr lange. Das erste Team, für das ich in Europa gefahren bin, war seines. Das ist verdammt lange her und war in der Formel Opel. Wir sind seither in Kontakt geblieben und haben uns ab und zu getroffen. Er hat meine Telefonnummer und er rief mich an. Und jetzt bin ich hier.»

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