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24h Le Mans: Ausblick auf das Rennen - Toyota

Von Martina Müller
Die 24 Stunden von Le Mans sehen einen spektakulären Zweikampf zwischen Porsche und Toyota. Die Japaner wollen 2017 endlich zum ersten Mal ganz oben stehen und haben auch personell aufgestockt.

Bei Toyota ist die Zielsetzung für die diesjährige Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans ganz klar: Endlich soll für den größten japanischen Auto-Hersteller der Sieg beim Klassiker an der französischen Sarthe her. In der Vergangenheit hatte Toyota oft das schnellste Fahrzeug im Feld, doch immer wieder verweigerte der Renngott den Triumph eines Sieges. Da kommen natürlich gleich die Bilder aus dem letzten Jahr in den Kopf, als keine fünf Minuten vor Rennende Kazuki Nakajima in Führung liegend direkt vor der Toyota-Box auf Start/Ziel ausrollte und den eigentlich schon sicher geglaubten und lang ersehnten Sieg abgeben musste.

Doch schon mit dem Fallen der Zielflagge schauten die Verantwortlichen des Toyota-Lagers auf 2017. Über den Winter wurde der TS050 Hybrid nochmals entscheidend überarbeitet. So ist neben der (in der LMP1 schon obligatorischen) Aerodynamik auch der 2.4L-V6-Turbomotor komplett neu. Was das neue Technik-Paket kann, wurde bei den ersten beiden Läufen der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Silverstone und Spa-Francorchamps eindrucksvoll von Toyota dargelegt. In beiden Rennen fuhren die Japaner Hauptkonkurrent Porsche mehr oder weniger um die Ohren. Insbesondere der Wagen von Mike Conway und Kamui Kobayashi war in den belgischen Ardennen eine Macht.

Doch damit nicht genug. Auch nummerisch hat Toyota nochmals nachgelegt. Erstmals seit 1999 werden wieder drei Werkswagen in Le Mans antreten. Neben dem letztjährigen Drama-Trio um Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima gelten auch Conway und Kobayashi als Speerspitze. Letztgenannte werden in Le Mans auch wieder mit ihrem arrivierten Teamkollegen Stéphane Sarrazin antreten, da es dem ursprünglich angedachten José María López noch an LMP-Rennerfahrung fehlt.

Der argentinische Tourenwagen-Weltmeister López rückt in den dritten Toyota, den er zusammen mit Super-Formula-Champion Yuji Kunimoto und Nicolas Lapierre bewegen wird. Zwar gilt dieses Gespann eher als Außenseiter, doch die Geschichte in Le Mans hat schon des öfteren gezeigt, dass auch das nominell dritte Auto am Ende der großer Triumphator sein kann.

Toyota versucht (mit Unterbrechungen) bereits seit 1985, den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans zu erzielen. Vor allem Ende der 1990er Jahre hatten sie mit dem TS020 (auch GT-One genannt) das beste Fahrzeug im Feld. Gleiches galt für den TS040 Hybrid im Jahr 2014. Doch immer wieder standen den Japanern entweder kleinere technische Defekte oder Unfälle im Weg. Das Jahr 2016 setzte dieser Strähne dann die Krone auf.

Prognose: Wenn nicht jetzt, wann dann. 2017 muss für Toyota der Le-Mans-Sieg kommen. Der TS050 Hybrid ist klar das schnellste Auto im Feld. Dazu ist man mit drei LMP1-Wagen auch noch nummerisch in der Überzahl. Und nicht nur das: Nach dem Ausstieg von Audi fahren mit den beiden Porsche 919 Hybrid auch nur noch zwei Konkurrenten um den Sieg. Und dann ist da natürlich noch die große Extraportion an Motivation, die sich im Team nach dem tragischen Rennausgang 2016 entwickelt hat. Theoretisch deutet also alles auf einen Toyota-Sieg hin. Doch in der Theorie haben schon viele Hersteller Le Mans gewonnen.

Toyota in Le Mans
Bestes Ergebnis Platz 2 (1992, 1994, 1999, 2013, 2016)

Toyota beim Vortest
#7 (Sarrazin/Conway/Kobayashi) 3:18,132 Min. - 94 Runden
#8 (Davidson/Buemi/Nakajima): 3:19,290 Min. - 104 Runden
#9 (Kunimoto/Lapierre/López): 3:21,455 Min. - 106 Runden

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