24h Le Mans: Porsche dreht vorn locker seine Kreise
Bei den 24 Stunden von Le Mans ist an der Spitze des Feldes inzwischen ganz schön die Luft raus. Nachdem alle drei Toyota und auch der Porsche von Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley in heftige Probleme gerieten, ist lediglich der 919 Hybrid von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy noch vorne verblieben. Mit satten 13 Runden Vorsprung liegt der Wagen vor der Meute der LMP2-Boliden. Somit können es Jani, Lotterer und Tandy relativ ruhig angehen lassen. Kerbs werden teilweise umfahren und auch im Verkehr wird nicht mehr auf der letzten Rille rein gehalten. Das Rundenzeiten-Niveau befindet sich folglich weitgehend im Bereich von 3:24/3:25. Hierzu ein Vergleich: Die schnellste Rennrunde von Mike Conways Toyota aus der Anfangsphase liegt noch immer bei 3:18,694 Minuten.
Währenddessen hat sich der Porsche #2 sicher in die Top 10 geschoben. Aktuell liegt der Wagen auf Position acht. Der Rückstand auf den im Klassement auf Postion zwei befindlichen Oreca von Jackie Chan DC Racing beträgt circa fünf Runden. Da pro Rennstunde knapp eine Runde gut gemacht werden kann (und noch knapp fünf Stunden zu fahren sind), könnte am Ende tatsächlich mit etwas Glück noch ein Doppelsieg für Porsche zustande kommen. Wer hätte das am Samstagabend für möglich gehalten? «Was mit den Toyota passierte, ist schrecklich. Für uns ist ein Podium drin. Platz zwei könnte schwierig werden, aber ich denke, die dritte Position ist realistischer», meinte Porsche-Pilot Brendon Hartley.
Der einzig im Rennen verbliebene Toyota befindet sich mit 27 Runden Rückstand dagegen nicht auf Podiumskurs. Doch für Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima geht es natürlich noch darum, wichtige Meisterschaftspunkte zu sammeln. Das Trio führt ja bekanntlich die FIA WEC, zu der die 24 Stunden von Le Mans gehören, an.
In der GTE-Pro-Klasse ist dagegen noch gar nichts entschieden. Mit Aston Martin, Corvette, Porsche, Ford und Ferrari liegen alle fünf Hersteller auf den ersten fünf Plätzen. Aufgrund des bislang gezeigten Speeds befindet sich Aston Martin leicht in der Favoriten-Rolle. Wie schnell man aus dieser herausrutschen kann, hat der zweite britische V8 am Le-Mans-Morgen gezeigt. Kurz nach einen Boxenstopp hatte Richie Stanaway den Vantage, den er sich mit Nicki Thiim und Marco Sørensen teilt, bei Mulsanne in die Reifenstapel gehauen. Zwar konnte der Neuseeländer den beschädigten Wagen wieder in die Box bringen, doch durch die notwendig gewordene Reparatur gingen nicht nur sechs Runden, sondern auch der Traum vom Doppelsieg flöten.
Zwischenstand nach 19 Stunden
#1 Porsche
#38 Oreca
#13 Oreca
#35 Oreca
#37 Oreca
Zwischenstand in der GTE Pro-Klasse
#97 Aston Martin
#91 Porsche
#63 Corvette
#71 Ferrari
#67 Ford
#68 Ford
#69 Ford