24h Le Mans: Beide Toyota noch immer souverän vorne
Toyota und die 86. Ausgabe der legendären 24 Stunden von Le Mans - das sieht derzeit weiterhin nach einer lockeren Erfolgsgeschichte aus. Beide japanischen Hybrid-Wagen liegen auch nach fünf Rennstunden an der französischen Sarthe souverän in Führung. Zum aktuellem Stand befinden sich Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso (#8) ganz knapp von den Mannschaftsgefährten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López im Wagen #7. Den kompletten Rest des 60 Wagen starken Feldes haben die Toyota schon vor der Drei-Stunden-Marke überrundet. Beide Toyota hatten sich zwischenzeitlich auf einen anderen Boxenstopp–Rhythmus eingependelt, da die #7 durch ein Reifenproblem einen vorgezogenen Service-Halt absolvierte. Somit wechselte die Rennführung regelmäßig zwischen den zwei Werkswagen. Durch eine Safety-Car-Phase und ein ähnliches Pneu-Problem an der #8 wurden die Toyota im weiteren Rennverlauf jedoch wieder direkt zusammengeführt.
Hinter den Dominatoren geben es sich der BR1 von Stéphane Sarrazin, Egor Orudzhev und Matevos Isaakyan und der Rebellion R13 von Gustavo Menezes, Mathias Beche und Thomas Laurent weiterhin mächtig. Auch hier liegt je nach Boxenstopp entweder das eine oder das andere Auto auf der dritten Position. Der zweite Rebellion von Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna machte nach der Kollision in der Startphase ordentlich Plätze gut und konnte sich auf der fünften Position einnisten. Dahinter fährt der Kunden-BR1 von DragonSpeed mit Ben Hanley, Henrik Hedman und Renger van der Zande.
Gut 4 Stunden und fünfzehn Minuten im Rennen gab es dann den ersten signifikanten Crash in der LMP1-Klasse. Dominik Kraihamer kollidierte im ENSO CLM vom ByKolles Racing Team mit dem Ebimotors-Porsche aus der GTE-Am Kategorie. Als Folge flog der Prototyp im Bereich der hinteren Porsche-Kurven heftig in die Streckenbegrenzung. Kraihamer entstieg dem LMP1 mit eigenen Kräften. Für sein Fahrzeug ist das Rennen jedoch beendet.
Kurz vor dem Crash erlebte Jenson Button seine ersten Le-Mans-Rennrunden. Nach den langen Sensor-Reparaturen im Motorenumfeld wurde sein BR1-AER wieder auf die Strecke geschickt. Der Ex-F1-Star und seine beiden Partner Mikhail Aleshin und Vitaly Petrov haben jedoch schon satte 47 Runden Rückstand auf die Spitze.
In der GTE-Kategorie konnte sich der Porsche 911 RSR von Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor inzwischen signifikant an der Spitze absetzen. Grund dafür war eine Safety-Car-Phase, bei welcher die 'rosa Sau' ein anderes Neutralisations-Vehikel erwischte als die Klassenkonkurrenz. Die Situation brachte eine Vorsprung von circa anderthalb Minuten ein.
Schlecht lief es in der Zwischenzeit für den Ford GT von Stefan Mücke, Olivier Pla und Billy Johnson. Mit einer gebrochenen Aufhängung musste Johnson langsam in die Box zurückkommen. Durch die fällige Reparatur ging circa zweieinhalb Runden verloren.
Auch bei Ferrari nahmen die Dramen noch kein Ende. Nach dem Reifenproblem der #51 musste auch die #71 von Davide Rigon, Sam Bird und Miguel Molina zur Spitze abreisen lassen. Da während einer Neutralisation nicht an der roten Boxen-Ampel gehalten wurde, bekam das Fahrzeug eine dreiminütige Stopp&Go Strafe von den Stewards aufgebrummt.
Immer besser läuft es für die beiden BMW M8 GTE. Nachdem zunächst Augusto Farfus, António Félix da Costa und Alexander Sims mächtig aufgeigten, nisteten sich später die Teamkollegen Martin Tomczyk, Nicky Catsburg und Philipp Eng in der Spitzengruppe ein. Das Trio liegt zur Fünf-Stunden-Marke hinter dem angesprochenen Porsche auf Position zwei.
Zwischenstand nach fünf Stunden
LMP1-Klasse
1. Buemi/Nakajima/Alonso (Toyota)
2. Conway/Kobayashi/López (Toyota)
3. Sarrazin/Orudzhev/Isaakyan (BR1)
4. Menezes/Beche/Laurent (Rebellion)
5. Jani/Lotterer/Senna (Rebellion)
GTE-Klasse
1. Christensen/Estre/Vanthoor (Porsche)
2. Tomczyk/Catsburg/Eng (BMW)
3. Pilet/Tandy/Bamber (Porsche)
4. Lietz/Bruni/Makowiecki (Porsche)
5. Vilander/Derani/Giovinazzi (Ferrari)