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Goodwood: Porsche hat den geheimen LMP2000 im Gepäck

Von Oliver Müller
Porsche liefert diverse historische Rennwagen für das Goodwood Festival of Speed an

Porsche liefert diverse historische Rennwagen für das Goodwood Festival of Speed an

Über viele Jahre hat Porsche die Existenz des LMP2000 geheim gehalten. Mit dem Fahrzeug sollten im Jahre 2000 die 24 Stunden von Le Mans bestritten werden. Jedoch kam es nie zu einem motorsportlichen Renneinsatz.

In Bezug auf den Sportwagen-Rennsport passiert an diesem Wochenende historisches. Porsche wird auf dem 'Goodwood Festival of Speed' erstmals den legendären LMP2000 in der Öffentlichkeit zeigen. Das Fahrzeug, welches intern den Namen 9R3 bekommen hatte, sollte eigentlich in der Saison 2000 auf den Rennpisten der Welt unterwegs sein. Grund für Bau und Entwicklung waren die schlechten Rennergebnisse des Vorgängers GT1 ’98. Dieser Rennwagen hatte 1998 zwar die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, jedoch in allen Läufen der FIA-GT-Meisterschaft gegen den Mercedes CLK GTR (bzw. den CLK LM) den Kürzeren gezogen. Bei Porsche in Weissach fiel seinerzeit die Entscheidung, die Saison 1999 auszulassen, um im Jahre 2000 mit einem offenen Prototypen zurückzukehren. Dieser offene LMP sollte der 9R3 sein.

Im Gegensatz zu den drei Varianten des 911 GT1 (1996, 1997, 1998), zum Porsche 956/962 aus der Gruppe-C-Ära und auch zum WSC-95 (Sieger der 24 Stunden von Le Mans 1996 und 1997) wurde im LMP2000 wieder ein Saugmotor verbaut. Als Hubraum für das V10-Aggregat wählten die Ingenieure 5.5 Liter (zunächst waren 5.0 Liter angedacht). Der Motor hatte seine Basis in einem geheimen Formel-1-Projekt. Nach dem 1991er Arrows/Footwork-Debakel mit einem V12 entwickelte Porsche für 1993 einen neuen V10 für die Formel 1. Doch dieses Aggregat bekam nie einen Renneinsatz. Ein hochrangiger Porsche-Motorsport-Funktionär hatte es jedoch als Modell im Büro stehen.

Letztendlich wurde der LMP2000 ebenfalls nicht auf die internationalen Rennpisten losgelassen. Die Porsche-Führungsriege entschied sich aus diversen Gründen gegen einen Einsatz im Wettbewerb. So kam es lediglich zu kurzen Testfahren auf der Strecke im Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach. Diese führten die damaligen Werksfahrer Allan McNish und Bob Wollek durch.

Dennoch ging es mit dem Konzept des LMP2000 weiter. Auf Basis des Rennwagens entstand das Straßenauto 'Porsche Carrera GT' (Typ 980), von dem zwischen 2003 bis 2006 knapp 1300 Exemplare produziert wurden. Der Carrera GT besaß neben dem V10-Sauger (aufgebohrt auf 5.7 Liter Hubraum) auch ein Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK).

Porsche hatte die Existenz des LMP2000 lange verheimlicht bzw. auch verneint. In den letzten Jahren gingen die Verantwortlichen jedoch etwas entspannter mit dem 9R3-Projekt um. Nachdem das Fahrzeug über viele Jahre in einem Porsche-Depot stand, wird es nun auf dem Festival of Speed in Goodwood erstmals öffentlich zu sehen sein.

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