24h Le Mans: Toyota auch am Morgen mit Doppelführung
Alles deutet bei den 24 Stunden von Le Mans auf einen klaren Doppelsieg von Toyota hin. Die beiden japanischen Werkswagen laufen auch in der westfranzösischen Nacht wie Uhrwerke und bilden die Spitze des Feldes. Durch Safety-Cars, bzw. teilweise leicht unterschiedliche Rhythmen bei den Boxenstopps kommt es immer wieder einmal vor, dass die zwei TS050 Hybrid die Führungsposition untereinander austauschen. Aktuell liegt wieder der Wagen #7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López vorne.
Dieser Toyota macht insgesamt auch den leicht stärkeren Eindruck. Das hat damit zu tun, dass die Piloten im Verkehr etwas kompromissloser zu Werke gehen. Die WM-Tabellenführer Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima haben dagegen mehr zu verlieren, und stecken in der einen oder anderen kniffligen Situation eher einmal zurück.
Über die Distanz haben die Toyota bislang 3-4 Stopps weniger absolviert, als die Privaten. Das liegt zum einen am Reichweitenvorteil der Hybridwagen (elf Runden anstatt zehn bei den Nicht-Hybriden). Aber auch daran, dass die Konkurrenz auch mal unvorhergesehen zu einer Reparatur bei den Mechanikern erscheint.
Mitten in der Nacht hatte sich dann auch der größte Toyota-Verfolger selbst eliminiert. Der drittplatzierte BR1 von SMP Racing crashte im Bereich ausgangs der Porsche Kurven heftig in die Streckenbegrenzung. Wieder einmal saß Egor Orudzhev am Steuer. Der Youngster zeigt sich zwar als schnell, liefert aber auch immer wieder Schrott ab. Das Fahrzeug wurde durch den Zwischenfall zurückgezogen und ist somit ausgeschieden.
Somit befindet sich wieder der Rebellion R13 von Nathanaël Berthon, Thomas Laurent und Gustavo Menezes auf dem besten Platz hinter den Toyota. Auch dieser Wagen hatte am Samstagabend bekanntlich einen Unfall, kam aber glimpflicher davon wie der russische LMP1. Der Rebellion hat circa vier Runden Rückstand nach vorne. Gut zweieinhalb Minuten weiter hinten fährt der andere BR1 von SMP Racing mit Mikhail Aleshin, Vitaly Petrov und Stoffel Vandoorne. Weitere vier Runden zurück liegt der Rebellion von Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna.
In der GTE-Klasse hatte der Porsche von Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor einen guten Eindruck gemacht und die so eng beisammen liegende Klasse immer wieder angeführt. In der Nacht wurde der 911 RSR jedoch durch ein Problem am Auspuff um circa 20 Minuten zurückgeworfen. Dies hatte dem ebenfalls gut aufgelegten Ferrari 488 GTE Evo von James Calado, Alessandro Pier Guidi und Daniel Serra den Klassenlead eingebracht. Durch die Boxenstopps ändert sich die Reihung in der GTE aber ständig. Hier ist im Gegensatz zur LMP1 noch alles drin
Stand nach circa 15,5 Rennstunden
Conway/Kobayashi/López (Toyota)
Alonso/Buemi/Nakajima (Toyota)
Berthon/Laurent/Menezes (Rebellion)
Aleshin/Petrov/Vandoorne (BR1)
Jani/Lotterer/Senna (Rebellion)
GTE-Klasse
Calado/Pier Guidi/Serra (Ferrari)
Lietz/Bruni/Frédéric Makowiecki (Porsche)
Magnussen/García/Rockenfeller (Corvette)
Pilet/Tandy/Bamber (Porsche)
Müller/Hand/Bourdais (Ford)