Wurz: «Nur ein erster Schritt»
Die Finne hinter dem Cockpit dient nicht nur Werbezwecken
In der Saison 2008 gab es viele High-Speed-Abflüge, bei denen die Fahrzeuge meist nach Querstehern die Bodenhaftung verloren und sich überschlugen. Ein Problem, was fast alle Hersteller betroffen hat und was auch, wenn auch in veränderter Form, weit vor 2008 bereits aufgetreten ist.
«Sportwagen sind immer schon geflogen und die Gefahr ist noch lange nicht gebannt» meinte Alexander Wurz bei der Präsentation des Peugeot 908 in Paris den wenigen vertretenen deutschsprachigen Medien, darunter auch SPEEDWEEK. «Ein Formel 1 ist so wenig effizient in der Aerodynamik, sobald er sich dreht, steht er im Wind und bremst ab. Einen Sportwagen kannst du drehen wie du willst, er ist aerodynamisch immer effizienter und bremst viel langsamer ab, deshalb ist die Gefahr des Abhebens immer gegeben.»
Das sichtbarste Mittel der reglementsbedingten Änderungen, um dieser Gefahr Herr zu werden, ist die deutlich sichtbare Finne auf dem Heck, die im Fall eines Drehers den Luftwiderstand erhöhen soll. Dazu sind die unteren, seitlichen Kanten am Fahrzeug markant abgerundet, bislang waren sie eckig. Für Wurz geht es in die richtige Richtung «aber es ist nur ein erster Schritt!»
Der ehemalige GP-Pilot weiss, wovon er spricht. Denn im Herbst hatte Teamkollege Marc Gené bei Tests im spanischen Aragon einen ähnlichen Unfall mit dem neuen 908. Gegenüber «Autosport» sprach der Spanier gestern vom schwersten Unfall in seiner Karriere, angesichts seines gewaltigen Abflugs im Le-Mans-Vortest 2008 muss es dann wirklich sehr böse gewesen sein. Doch er konnte, obwohl er einen Monat unter den Unfallfolgen litt, dem Crash etwas gutes abgewinnen. «Im Gegensatz zu Le Mans vor drei Jahren wurde das Auto langsamer, also muss die Finne wirken. Doch es gibt noch viel zu tun.»
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