Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Leichter Vorteil für Ingolstadt!

Von Guido Quirmbach
Auf Augenhöhe mit Audi und Peugeot ist Aston Martin nur auf dem Foto

Auf Augenhöhe mit Audi und Peugeot ist Aston Martin nur auf dem Foto

Eine kleine Analyse des Le-Mans-Testtages an der Spitze, soweit dies möglich ist.

Nun ist das erste Duell der neuen Rennwagen von Audi und Peugeot vorbei. Inwieweit wir aus den Zeiten des Testtages etwas wirklich auswerten können, wissen wir natürlich nicht, da wir die einzelnen Programme aller Teams nicht kennen. Sicher ist nur, dass noch einiges mehr gehen wird, denn alle Karten hat noch niemand aufgedeckt.

Die Analyse der Sektorzeiten zeigt, dass Peugeot im Sektor 1 von Start/Ziel bis Tertre Rouge einen leichten Vorteil hat. Über die Hunaudieres bis Mulsanne ist es ziemlich ausgeglichen, der 3. Sektor ist hingegen fest in Audi-Hand. Dort vor allem in den schnellen Porsche-Kurven. Auf einer Messstrecke von rund 16 Sekunden war dort die R18 mehr als eine halbe Sekunde schneller als die 908. Was Peugeot möglicherweise zu denken gibt: Auch der «alte» 908 HDI FAP von Oreca war dort schneller. Die Top-Speeds in diesem Bereich: 252,8 km/h für den Audi mit der Nr.2, 247,5 km/h für den Oreca und der beste der neuen 908 erreichte 242,3 km/h. Als schnellster Benziner wurde der Pescarolo dort mit 234 km/h geblitzt, der Aston Martin AMR One, der nur im ersten Training fuhr, war dort gerade einmal 206km/h schnell.

Interessant: Die theoretische Idealzeit, sprich die addierten besten Sektorzeiten, lag bei 3.27.211min, «gefahren» vom Audi #2, also rund eine halbe Sekunde schneller als die reale Zeit. Bei Peugeot entsprach die Idealzeit der tatsächlichen Zeit, sprich, Stéphane Sarrazin war auf seiner letzten und auch schnellsten Runde in allen drei Sektoren die Bestzeit seines Autos.

Bei den Top-Speeds auf den Geraden war es an der Spitze enger, die Peugeot erreichten 338 km/h, die Audi R18 336 km/h, gemessen im ersten Training. Der Oak-Pescarolo war der schnellste der Benziner hier mit 325 km/h, der Aston Martin war mit 301 km/h hier nur wenig schneller als der schnellste GT, der Felbermayr-Proton-Porsche mit 295 km/h.

Audi und Peugeot nutzten den Testtag weiterhin, um ihre Ersatzfahrer zu qualifizieren. Audi-Fahrer Marco Bonanomi fuhr je 5 Runden in beiden Sitzungen (morgens in der #3, mittags in der #2) und erreichte eine Zeit von 3.35.599 min. Peugeot-Reservist Jean Karl Vernay absolvierte die vom Reglement geforderten 10 Runden in der zweiten Session und wurde mit 3.42.861 min notiert. Auch Neuzugang Christian Klien hat seine ersten offiziellen Runden für Aston Martin absolviert, die Zeit 3.56.411 min.

Was wissen wir nun? Es dürfte sehr eng werden, Peugeot und Audi haben beide die Ressourcen, noch etwas zu ändern. Audi scheint zumindest zum jetzigen Zeitpunkt das schnellere Auto zu haben. Allerdings ist der 3. Sektor, also dort wo Audi am Testtag deutlich besser war, sehr wichtig für eine gute Rundenzeit. Im Rennen aber spielt Sektor 3 die geringere Rolle, da durch den Überrundungsverkehr die Porsche-Kurven nur selten voll durchfahren werden können.

Die Messungen in den Porsche-Kurven zeigen, dass der Unterschied zwischen den Benziner- und Diesel-Teams nicht nur im Motor zu suchen ist, die Werksautos sind einfach überall besser. Und Aston Martin braucht bis Juni ein technisches Wunder, um überhaupt mal an den Artikel 19 bezüglich der Gleichstellung von Benzinern und Dieseln mit gutem Gewissen denken zu können.

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