Valentino Rossi sucht das Glück

24h Le Mans: Das ist beim Testtag noch aufgefallen

Kolumne von Oliver Müller
Der Werks-Porsche 911 RSR aus der GTE-Pro-Klasse

Der Werks-Porsche 911 RSR aus der GTE-Pro-Klasse

Toyota setzte beim offiziellen Vortest zu den 24 Stunden von Le Mans die Bestzeit. In der GTE-Pro-Klasse lag die Werks-Corvette an der Spitze. Das sind weitere Notizen und Infos zum abgelaufenen Testtag in Le Mans.

José María López fuhr in der zweiten Session des Testtages zu den 24 Stunden von Le Mans mit 3:29,896 Minuten die Bestzeit. Grundsätzlich hatte sich das Toyota-Team aber gar nicht die Aufgabe gestellt, an der Spitze des Klassements liegen zu wollen. Beim Testtag stand (insbesondere in der zweiten Session) eher die Arbeit mit den Reifen im Vordergrund. Dennoch ist die Zeit ungefähr mit dem Bestwert des Testtages von 2021 vergleichbar, als der Glickenhaus mit 3:29,115 Minuten das Feld anführte.

In Zeiten der BoP (Balance of Performance - die bei den Hypercars und in beiden GTE-Klassen herrscht) ist es sowieso nicht wirklich sinnvoll, zu viel in Testzeiten hineinzudeuten. Denn kein Hersteller will kurz vor dem Rennen zu schnell unterwegs sein und womöglich noch eine schlechtere Einstufung aufgedrückt bekommen. Grundsätzlich lagen aber beide Toyota und beide Glickenhaus beim Test auf der Uhr einigermaßen dicht beieinander. Lediglich 0,926 Sekunden trennten den viertplatzierten 007 LMH von der Spitze.

Mit 2,524 Sekunden Rückstand hatte der Alpine A480 von André Negrão, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxivière schon einen Respektabstand - doch nur das französische Team weiß, wie viel Politik in dieser Rundenzeit liegt. Fakt ist auf jeden Fall, dass der Alpine im Bereich der Porsche-Kurven das schnellste Auto im ganzen Feld war. Hinter 16 LMP2 lag der beste Toyota in diesem Streckenabschnitt, in dem viel Aerodynamik gefragt ist, nur auf Gesamtrang 18.

Auch der Blick auf den erreichten Topspeed (wird vor der ersten Schikane auf der Hunaudières gemessen) zeigt, wie eng Toyota und Glickenhaus beim Testtag beisammen lagen. Beide Hypercars schafften 337,0 km/h. Der Alpine kam auf lediglich 325,8 km/h.

Eng ging es auch in der LMP2-Kategorie zu. Die ersten zehn Autos der Klasse lagen allesamt innerhalb von etwas mehr als 1,5 Sekunden. Das verspricht einiges an Spannung für das Rennen. In der LMP2 machte es beim Testtag keinen Sinn, Performance zu versteckten - aus zwei Gründen: Erstes, weil es keine BoP gibt und zweitens sind sowieso 26 der 27 teilnehmenden Fahrzeuge Oreca 07.

Auch die GTE-Pro-Klasse verspricht im Rennen einen packenden Schwanengesang. (Die Kategorie wird aller Voraussicht nach 2023 mit mehr ausgeschrieben.) Alle sieben Fahrzeuge der Klasse waren nur rund eine halbe Sekunde voneinander getrennt, wobei Corvette ganz vorne im Klassement lag. Aufgrund der Ausgeglichenheit der Wettbewerber ist hier aber kein Favorit auszumachen.

Porsche hatte mit beiden Fahrzeuge kleine Probleme (technischer Art bei der #92 und einen Ausrutscher bei der #91). Somit könnte das Pech für dieses Jahr bereits abgestreift sein. Denn wenn die Generalprobe misslingt, klappt es dann womöglich beim Hauptact. Porsche ist auf jeden Fall heiß auf den ersten GTE-Pro-Sieg seit 2018.

Erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans (im Hauptfeld) antreten wird Hollywood-Star Michael Fassbender. Sein Porsche vom Team Proton Competition war mit einer Zeit von 3:55,747 Minuten in den Top Sieben der kombinierten Tageswertung der GTE Am-Wertung vertreten. Diese Zeit fuhr Teamkollege Matt Campbell. Fassbenders Bestwert lag bei 4:04.434 Minuten.

Am Montag und Dienstag gibt es in Le Mans keine Streckenzeit. Das erste freie Training startet dann am Mittwoch um 14:00 Uhr.

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