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24h Le Mans: So geht es morgen am Testtag zur Sache

Von Oliver Müller
Ein Toyota GR010 Hybrid auf der Strecke von Le Mans

Ein Toyota GR010 Hybrid auf der Strecke von Le Mans

Am Sonntag findet der große Vortest für die diesjährige Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Insgesamt acht Stunden an Streckenzeit sind eingeplant. So funktioniert der Vortest und darauf gilt es zu achten.

Es kann losgehen: Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans gehen nun in die heiße Phase über. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden gegen 3:30 Uhr die Landstraßen zwischen 'Tertre Rouge' und den 'Porsche-Kurven' für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Dieser aus gut neun Kilometern bestehende Abschnitt des Straßennetzes der französischen Kleinstadt ist Teil des 13,626 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe'. Der Mythos-Kurs ist dann wieder in seiner gänzlichen Länge für Rennwagen befahrbar. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: Denn am morgigen Sonntag (5. Juni 2022) weder wieder Prototypen (LMH und LMP2) sowie GTE-Sportwagen im Herzen Frankreichs Vollgas geben. Beim altehrwürdigen Vortest können sich Mensch und Maschine auf das anstehende 24-Stunden-Rennen (11./12. Juni 2022) einschießen.

Da die angesprochenen circa zwei Drittel der Strecke in Le Mans unterjährig nicht für Testfahrten zur Verfügung stehen, haben die teilnehmenden Teams einzig und allein den Testtag zur Verfügung, um im Vorfeld der anstehenden Rennwoche an der Abstimmung der Boliden zu arbeiten. Dafür sind insgesamt acht Stunden an Zeit im Terminplan vorgesehen. Von 9:00 bis 13:00 Uhr bzw. von 14:00 bis 18:00 Uhr. Wichtige Themen bei der Abstimmungsarbeit sind das Einstellen der Aufhängung, der Dämpfer- und Federelemente, des Stabilisators und des Sturzes. Auch die Bremsen bzw. die Bremsbalance stehen im Fokus, ebenso wie das Probieren der verschiedenen Reifenmischungen.

Insbesondere in der ersten der beiden Trainingssessions sollten noch keine Top-Zeiten möglich sein. Das liegt größtenteils an den noch sehr verschmutzten Streckenabschnitten in den Bereichen der öffentlichen Landstraßen. Absolute Rekorde dürfen auch nicht in der zweiten Session erwartet werden. Das hat zwei Gründe. Erstens: Erst im Dauerbetrieb der anstehenden Rennwoche wird ein adäquates Grip-Niveau rund um den Kurs erreicht. Und außerdem wollen die Teams nicht noch eine schlechte Einstufung bei der BoP aufgedrückt bekommen. Lediglich die LMP2-Klasse wird ja aktuell noch von ständigen Änderungen der Einstufung verschont.

Für die 62 am Rennen teilnehmenden Fahrzeuge ist der Vortest inzwischen eine Pflichtveranstaltung. Das war in der Vergangenheit teilweise anders geregelt. Bis ins Jahr 1999 mussten sich die Rennwagen an diesem Tag beispielsweise sogar erst für das 24-Stunden-Rennen qualifizieren. Wer zu langsam war, konnte gleich wieder einpacken und nach Hause fahren. Heute ist das nicht mehr so, da ein Selektionskomitee bereits im Winter über den Start am Langstrecken-Klassiker entscheidet.

Auch einige Piloten werden am Testtag in die Pflicht genommen. Jeder, der nicht mindestens an einer der letzten fünf Ausgaben des 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilgenommen hat, muss während des Vortests zehn Runden auf der 13,626 Kilometer langen Strecke abspulen - mindestens fünf davon nicht als In/Out-Lap. Für Platin-Piloten, die am Vortest verhindert sind, gibt es aber Ausnahmeregelungen.

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