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24h Le Mans 2022: Erster Start für Michael Fassbender

Von Felix Schmucker
Michael Fassbender im Cockpit des Porsche 911 RSR

Michael Fassbender im Cockpit des Porsche 911 RSR

Hollywood-Schauspieler und Porsche-Pilot Michael Fassbender startet erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans. Der Deutsch-Ire teilt sich den 911 RSR von Proton Competition mit Matt Campbell und Zacharie Robichon.

Großes Kino an der Sarthe: Bei der 90. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans am 11./12. Juni wird Hollywood-Schauspieler und Porsche-Pilot Michael Fassbender sein lang ersehntes Debüt bei dem legendären Langstrecken-Klassiker feiern. Der 45-jährige Deutsch-Ire, bekannt aus Blockbuster-Filmen wie Inglourious Basterds und X-Men, bereitet sich seit drei Jahren intensiv und zielgerichtet auf dieses Highlight seiner bisherigen Motorsportkarriere vor. Die Hatz zweimal rund um die Uhr nimmt Fassbender mit einem 911 RSR des Porsche-Kundenteams Proton Competition in Angriff. Das Cockpit des rund 378 kW (515 PS) starken, in der Kategorie GTE-Am genannten Neunelfers mit der Startnummer 93 teilt er sich dabei mit dem australischen Werksfahrer Matt Campbell und Zacharie Robichon aus Kanada.

«Einmal bei den 24 Stunden von Le Mans zu fahren, das war immer schon mein Traum», blickt Michael Fassbender seinem bevorstehenden Karriere-Highlight entgegen. «Und bei einem Traum denkst du nicht darüber nach, wie viel Arbeit du investieren, wie viele Rückschläge du verkraften musst. Ich habe gelernt, was es heißt, ein Rennwochenende nicht nur zu bestreiten, sondern auch konkurrenzfähig zu sein. Es bietet sich mir eine faszinierende Möglichkeit, bei der ich mein volles Potenzial zeigen will. Es könnte eine einmalige Angelegenheit sein, deshalb möchte ich einfach mein Bestes geben.»

Den Startschuss zu Michael Fassbenders Motorsportkarriere mit Porsche gab vor einigen Jahren eine Zufallsbegegnung mit seinem Schauspielerkollegen Patrick Dempsey auf einem Langstreckenflug von London nach Los Angeles. Im Anschluss an eine angeregte Unterhaltung über Racing im Allgemeinen und Le Mans im Besonderen stellte der Amerikaner als Teamteilhaber und ehemaliger Le-Mans-Pilot von Dempsey-Proton Racing den Kontakt zu den Verantwortlichen des Motorsportmarketing bei Porsche her. 2018 reifte bei Fassbenders Besuch in Le Mans dann der Plan, den Schauspieler auf seiner «Road to Le Mans» zu unterstützen. Damit stand auch der Name für eine YouTube-Serie fest, die Motorsport-Neueinsteiger auf diesem Weg begleiten sollte.

Seine ersten ernsthaften Schritte auf dem Weg zur Rennfahrerkarriere unternahm Fassbender kurz darauf bei der Porsche Driving Experience, dem Einsteigerprogramm für Motorsportbegeisterte. Es folgten die Porsche Racing Experience, eine Saison im Porsche Sports Cup Deutschland sowie Gaststarts im Porsche Mobil 1 Supercup am Steuer des 911 GT3 Cup.

Mit dem Ziel Le Mans weiter fest vor Augen, stieg Fassbender zur Saison 2020 mit dem Team Proton Competition in die European Le Mans Series (ELMS) ein. Als Teamkollege von Richard Lietz und Felipe Fernández Laser belegte der gebürtige Heidelberger mit 47 Punkten aus vier Rennen den sechsten Platz in der GTE-Wertung. Bei unveränderter Fahrerkombination sammelte Fassbender im Folgerjahr 61 Punkte in sechs Rennen und belegte in der Endabrechnung Rang fünf.

Als Highlight dieser Saison konnte Fassbender Ende Oktober 2021 beim Finale im portugiesischen Portimao mit Rang zwei seinen ersten Podestplatz in der ELMS feiern. «Dieses Podium war so wichtig für jeden im Team», blickt Fassbender zurück. «Nach all den Enttäuschungen, zwischenzeitlichen Rückschlägen und knapp verpassten Chancen in den zurückliegenden drei Jahren tat dieser Erfolg einfach richtig gut.»

Als Debütant bei dem französischen Langstreckenklassiker musste Fassbender wie alle Rookies vor den ersten realen Fahrten auf der legendäre Strecke einige Sonderaufgaben erfüllen. So schreibt das Reglement für Neulinge einen Simulator-Test vor. In diesem machen sich die Piloten vor allem mit den Verhaltensweisen bei Safety-Car-Einsätzen, Slow Zones und anderen Sicherheitsmaßnahmen vertraut, die auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures zum Teil deutlich anders ablaufen als auf anderen Rennstrecken.

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