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Kévin Estre: Grandios, nun in der Top-Klasse zu sein

Von Oliver Müller
Kévin Estre fährt einen Porsche 963

Kévin Estre fährt einen Porsche 963

Der Porsche-Werksfahrer hat bereits achtmal die 24 Stunden von Le Mans bestritten, doch nun fährt er erstmals um den Gesamtsieg. SPEEDWEEK.com sprach vor dem Rennen mit dem Lokalmatador.

Porsche ist 2023 zurück in der Top-Klasse der 24h Le Mans und setzt drei Werks-963 ein. In einem dieser LMDh-Autos fährt auch Kévin Estre gemeinsam mit André Lotterer und Laurens Vanthoor. Für den Franzosen ist Le Mans keine Unbekannte. Bereits achtmal hat er den Langstrecken-Klassiker bestritten: 2015 in einem Ligier in der LMP2-Klasse und danach immer im Porsche 911 RSR in der GTE Pro. 2023 ist er nun ganz vorne angekommen und fährt erstmals um den Gesamtsieg.

«Es ist einfach nur grandios, nun die Möglichkeit zu haben, in der Top-Klasse dabei zu sein», strahlt Estre im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Gesamtsieg in Le Mans mit Porsche war bereits mein Ziel, als ich angefangen habe, Carrera Cup zu fahren. Gerade für mich als Franzose ist Le Mans das größte Motorsport-Event überhaupt.»

Porsche konnte in den ersten WEC-Rennen noch nicht die Pace von Toyota und Ferrari gehen. Doch die Trainings in Le Mans haben gezeigt, dass die 963 nun mit der ultimativen Spitze einigermaßen mithalten können. «Le Mans ist eine sehr spezielle Strecke. Wir haben das Auto in den letzten Wochen weiter verbessert. Unsere Ingenieure haben viel dafür gearbeitet, beispielsweise um schneller auf der Geraden zu sein. In Le Mans erreicht man bis zu 340 km/h. Das ist viel mehr als auf den anderen WEC-Strecken. Aber dennoch: Wir werden erst im Rennen sehen, wo wir in Bezug auf die Performance im Vergleich zur Konkurrenz stehen.»

Ähnlich sieht es auch Dane Cameron, der sich einen Porsche mit Michael Christensen und Frédéric Makowiecki teilt: «Wir sind mit der Performance unserer Autos zufrieden. In Le Mans ist die Strecke natürlich sehr speziell und wir haben bei der Entwicklung unseres Autos auch die Eigenheiten von Le Mans mitbedacht. Dennoch weißt du im Vorfeld nie, ob ein komplett neues Auto dafür passt. Somit sind wir gespannt, was das Rennen bringt. Le Mans ist immer eine Herausforderung.»

Eine dieser Herausforderungen wurde im Vorfeld jedoch von den Regelhütern eliminiert. Nach vielen Crashes bei den ersten drei WEC-Rennen wurden kurzfristig wieder Reifenwärmer zugelassen. «In der Nacht ist es schon sehr frisch. Zudem könnte es beim Start auch regnen. Das wäre teilweise vielleicht schwierig geworden. Le Mans ist insgesamt schon schwierig genug, nun ist eine der vielen Schwierigkeiten herausgenommen worden», so Este. «Die kalten Reifen waren bei den ersten Rennen manchmal schon eine Herausforderung. Aber bei uns im Porsche-Lager hat keiner einen Fehler gemacht - wir waren gut dabei. Somit wäre es für mich auch kein Problem gewesen, mit kalten Reifen hier in Le Mans aus der Box zu fahren. Ich bin viele Jahre Rennen gefahren, bei denen die Reifen auch nicht aufgeheizt wurden.»

Beim ersten 24h Rennen des Porsche Ende Januar in Daytona hatte die Zuverlässigkeit noch nicht gang gepasst. Doch für die nun anstehenden 24h Le Mans ist man bei Porsche optimistisch. «In Bezug auf die Haltbarkeit fühlen wir uns sicherlich um einiges besserer, als beim letzten 24h Rennen im Januar in Daytona», so Mannschaftskollege Cameron. «Aber nicht nur wir: In den letzten Monaten hat die komplette Kategorie diesbezüglich einen Schritt nach vorn gemacht.»

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