24h Le Mans 2024: Die Vorschau auf die LMP2-Kategorie
2023 gewann in Le Mans der Oreca 07 von Inter Europol Competition
Ganz klar: Die LMP2-Klasse steht bei den 24 Stunden von Le Mans 2024 im Schatten der Hypercars und auch der neuen LMGT3-Boliden. Doch das eigentlich zu unrecht. Denn die LMP2 liefern immer tollen und vor allem spannenden Motorsport - und somit super Unterhaltung. In ihrer aktuellen Form wurden die LMP2 zur Saison 2017 eingeführt. Mit einigen (minimalen) technischen Änderungen sind sie noch immer aktiv.
Zugelassen sind von der Theorie her vier Chassis-Lieferanten: Dallara, Ligier, Multimatic und Oreca. In Le Mans treten dieses Jahr in der LMP2 aber nur Oreca 07 an. Ein LMP2 wiegt 950 Kilogramm, hat ein Tankvolumen von 75 Litern und schafft auf der langen Hunaudières-Geraden um die 325 km/h an Spitzengeschwindigkeit. Die Rundenzeiten liegen über der 3:30er Marke. Somit sind die LMP2 zwischen den Hypercars und den LMGT3 positioniert. Für die Piloten bedeutet dies natürlich einiges an Vorsicht. Denn sie überrunden (die LMGT3) und werden überrundet (von den Hypercars).
In der FIA WEC wurden die LMP2 zur Saison 2024 aussortiert, da aufgrund der vielen Hypercars kein Platz mehr im Feld war. Nur bei den 24h Le Mans sind sie in der WEC noch mit dabei. Ansonsten treten sie noch in der Asian und European Le Mans Series an - sowie in der amerikanischen IMSA-Serie.
16 LMP2 sind 2024 in Le Mans mit dabei. Darunter befinden sich einige illustre Namen, wie beispielsweise Proton Competition. Das Team aus Süddeutschland startet auch bei den Hypercars und in der LMGT3. Im LMP2 sitzt auch Jonas Ried. Das ist der Sohn von Teamchef Christian Ried und der Enkel von Gerold Ried, die beide auch schon in Le Mans am Steuer saßen.
Zu den Favoriten zählen sicherlich auch die beiden Oreca von United Autosports (USA) oder das Auto von Vector Sport. Auch der bekannte Italienische Rennstall AF Corse bietet einen LMP2 in Le Mans auf. Vorjahressieger war Inter Europol Competition aus Polen, die ebenfalls wieder antreten. Dazu kommen noch IDEC Sport, AO by TF, Panis Racing, COOL Racing, Algarve Pro Racing, Crowdstrike Racing by APR, Duqueine Team, Nielsen Racing und DKR Engineering.
Im Oreca von DKR Engineering sitzen mit Alexander Mattschull und Laurents Hörr zwei weitere deutsche Piloten. International bekannt sind auch Oliver Jarvis (United Autosports), Filipe Albuquerque (United Autosports USA) oder Nicky Catsburg (Crowdstrike Racing by APR). Spannend ist die Besatzung im Oreca mit der Startnummer #37 von Cool Racing, zu der Malthe Jakobsen und Ritomo Miyata zählen. Der Däne Jakobsen ist Reservefahrer von Peugeot bei den Hypercars und der Japaner Miyata Toyota-Hypercar-Reservepilot. Trotz dieser Konkurrenz treten die beiden im LMP2 gemeinsam an.