Sarrazin sichert Pole für Peugeot
Stehen auf Pole: Sarrazin/Bourdais/Montagny im Peugeot 908 HDI
Bislang wurde die Pole in Le Mans immer im Hellen gefahren, zumindest aber mit etwas Restlicht zu Beginn des Nachttrainings. Diesmal aber war Spannung bis zum Schluss um Mitternacht. Wenn das Rennen nur halb so spannend wie die Qualifikation wird, können wir einen echten Kracher erwarten.
Audi fuhr, wenn auch mit Unterbrechungen, ihr geplantes Programm. Als dann Allan McNish nach einem beeindruckenden Stint mit 3.26 und 3.27er Runden an die Box kam, blieben gerade noch fünf Minuten. Dies nutzte Joest-Racing, um dem Schotten ein paar Liter Diesel und einen frischen Satz Reifen zu geben. Gerade mal zehn Sekunden vor Fallen der Flagge fuhr der Vorjahressieger über die Ziellinie. Er war fast alleine auf der Strecke. Im ersten und zweiten Sektor zeigte der Zeitenmonitor noch nichts besonderes an, aber dann war er im letzten Abschnitt mit absoluter Bestzeit unterwegs und unterbot den bis dahin führenden Franck Montagny um etwas mehr als eine Sekunde.
In totaler Dunkelheit gegen 23.30 Uhr dann begann Peugeot den Angriff auf die Pole. Die ersten Versuche von Stephane Sarrazin scheiterten nach mehrfachen absloluten Sektorbestzeiten noch am Verkehr im den Porsche-Kurven. Doch dann gab es noch einen frischen Satz Reifen, mit dem sich der Franzose dann für sich, seine Kollegen Bourdais sowie Montagny, Peugeot und Vaterland die dritte Le Mans-Pole in Folge sicherte.
Nic Minassian konnte seinen 908 ebenfalls noch kurz vor Mitternacht in die zweite Reihe stellen.
Der von Henri Pescarolo eingesetzte Diesel-Sportwagen wurde mit Jean Christophe Boullion vierter vor dem letzten Peugeot. Auf Rang sechs und sieben die beiden weiteren Audi R15 TDI, wobei dort Marco Werner ebenfalls erst mit dem Fallen der Zielflagge seine Bestzeit erzielte.
Insgesamt spulten beide Favoritenteams Runde um Runde auf extrem hohem Niveau ab. Von technischen Problemen blieb Peugeot heute verschont, während der R15 von Rockenfeller/Luhr/Werner ziemlich lange in der Box stand.
Bei den LMP2 setzte sich der Essex-Porsche knapp gegen seinen japanischen Markenkollegen vom Team Goh durch. Auf Rang drei der Speedy-Lola von SPEEDWEEK-Kolumnist Benjamin Leuenberger, allerdings fehlten auf die RS Spyder mehr als drei Sekunden.
Die GT1 wurden zur sicheren Beute der beiden Werks-Corvette, Jan Magnussen erzielte hier die Bestzeit. Unklar ist hier, ob der JLOC-Lamborghini die Starterlaubnis erhält, denn der Wagen, der am Mittwoch keine Runde im freien Training schaffte, war auch heute nur für wenige Umläufe unterwegs und bildet das Schlusslicht des gesamten Feldes.
Krimi bei den GT2, mit 3/100 Vorsprung setzte sich Jörg Bergmeister für Flying Lizard gegen Marc Lieb im Felbermayr-Proton-Porsche durch. Allerdings dürfte Bergmeister aufgrund seiner deutlich langsameren Teamkollegen im Rennen chancenlos sein. Der Risi-Ferrar wurde mit acht Zehntel-Sekunden Rückstand Dritter.