24h Le Mans: Porsche mit Dreifach-Pole
Porsche startet erstmals seit 1996 wieder von der Pole bei den 24h von Le Mans. Im zweiten Teil des Qualifying am Donnerstagabend unterbot niemand mehr die von Neel Jani im Porsche 919 Hybrid am Mittwoch aufgestellte Bestzeit von 3:16,8. Min. Alle drei Porsche 919 Hybrid gehen von den ersten drei Positionen ins Rennen, dahinter folgen die drei Audi R18 e-tron quattro angeführt von Di Grassi/Duval/Jarvis. Die Qualifyingzeit von Jani, der für die Pole eines Werks-Porsche seit Hans-Joachim Stuck 1988 sorgte, war die schnellste Rundenzeit, seit in Le Mans 1990 die Schikanen auf der Hunaudieres-Geraden installiert wurden. «Ich hoffe, dass mein Rekord nun für einige Jahre bestand hat», freute sich Jani nach der Pole. Jani startet im schwarzen 919 Hybrid gemeinsam mit Marc Lieb und Romain Dumas.
Obwohl der erwartete Regen am Donnerstagabend während der vier Stunden Qualifying ausblieb und Bedingungen durchweg gut waren, nahmen weder Porsche noch Audi einen ernsthaften Versuch die Polezeit nochmals zu unterbieten. Lediglich André Lotterer verbesserte den Startplatz seines Audi R18 e-tron quattro um eine Position, die Vorjahressieger Lotterer/Fässler/Treluyer gehen nun als Fünfte ins Rennen.
Hinter den Top-Zehn gab es allerdings einige Verbesserungen. Die beiden schnellsten Nissan GT-R schafften es am Donnerstag endlich schneller als die LMP2 zu sein. Deutlich schneller als die LMP1 waren die GT-R allerdings nicht, gerade einmal zwei Sekunden lag der schnellste Nissan vor dem LMP1-Polesettern von KCMG im Oreca-Nissan mit Bradley/Howson/Lapierre. Der Nissan-Rückstand auf das LMP1-Establishment beträgt immer noch peinliche 20 Sekunden.
Viel Bewegung gab es am Donnerstag noch in der GTE-Pro-Klasse. Die Pole holten überraschend Fernando Rees, Alex MacDowall und Richie Stanaway im Aston Martin Vantage vor dem AF Corse-Ferrari von Bruni/Vilander/Fisichella. Der Ferrari musste sich zwei Mal auf Platz zwei kämpfen: Die Rundenzeiten vom Mittwoch wurde dem Ferrari nachträglich aufgrund missachten von Streckenlimits aberkannt, am Donnerstag eroberte der Ferrari dann mit einer sauberen Runden seinen zweiten Startplatz wieder zurück. Der zweite Ferrari von Rigon/Calado/Beretta schob sich noch auf Rang vier hinter den Aston Martin Vantage von Mücke/Turner/Bell nach vorn. Die beiden Werks-Porsche 911 RSR qualifizierten sich für die Startplätze sieben und acht.
Das Qualifying wurde am Donnerstag drei Mal mit der roten Flagge unterbrochen. Den bisher schwersten Unfall in dieser Woche hatte dabei Jan Magnussen, der in seiner Werks-Corvette C7.R Ausgang der Porsche-Kurven hart in die Betonmauer flog. Magnussen blieb unverletzt, was man von der stark ramponierten Corvette nicht behaupten konnte. Da Corvette Racing kein Ersatzchassis in Le Mans hat und der Schaden vor Ort nicht reparabel ist, zogen die Amerikaner das Auto von Magnussen/Garcia/Briscoe nach dem Qualifying zurück. Erstmals ist damit in Le Mans nur eine Werks-Corvette am Start. Damit stehen am Samstag um 15:00 Uhr 55 Teams am Start.
Für eine weitere Unterbrechung sorgte Jun-San Cheng, bei dessen Team AAI-Porsche 911 GT3 RSR aus der GTE-Am-Klasse ein Feuer ausbrach. Der Taiwanese musste den brennenden Elfer vor dem Restaurant Hunaudieres abstellen.