Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Audi in Le Mans: 110% haben nicht gereicht

Von Oliver Runschke
Porsche wäre in Le Mans für Audi auch ohne Technikärger nicht zu knacken gewesen: Reifenperformance, Reichweite, Boxenstopps - überall waren die 919 Hybrid besser.

Spätestens um Mitternacht am Samstagabend dürfte auch dem größten Optimisten im Audi-Lager klar geworden sein: Einen weiteren Le-Mans-Sieg nach Ingolstadt zu holen, dürfte eine ganz schwierige Nummer werden. Nico Hülkenberg stieg kurz nach Mitternacht nach dem ersten quadruple Stint auf einem Reifensatz aus der Startnummer #19 und was in den Minuten zuvor auf den Zeitenbildschirmen zu sehen war, beeindruckte. Der Porsche 919 Hybrid war auf den von allen LMP1-Werksteams im Rennen verwenden «soft hot weather» Reifen von Michelin unglaublich konstant. Auf am Ende 736 km alten Reifen fuhr «Hulk» immer noch Zeiten von 3:20 min. Die bisherige Schwäche des 919 Hybrid, die Reifenperformance über einen längeren Zeitraum, auf die Audi und Toyota spekulierten, war in Le Mans Vergangenheit.

Zu den schnelleren Rundenzeiten in der Nacht und der hohen Konstanz kamen noch zwei Joker bei den 919: «Porsche hatte eine bessere Reichweite und konnte auf einer Tankfüllung eine Runde mehr fahren, dazu waren ihre Boxenstopps kürzer», stellte André Lotterer fest. Fuhren Audi und Toyota 13 Runden, kam Porsche 14 Runden weit. Dauerte ein Tankstopp bei Audi 56 Sekunden, tankte Porsche oft in 51 Sekunden. Selbst ohne die technischen Probleme, die Audi im zweiten Jahr in Folge in Le Mans bremsten, wäre ein Sieg der vier Ringe schwer machbar gewesen.

«Ich war überrascht, dass es bei Porsche über einen Vierfachstint kein Anzeichen von Verschleiß gab» sagte der im #7 Audi R81 e-tron quattro drittplatzierte Ben Treluyer. «Wir haben alles gegeben, aber das Glück kann nicht immer auf unserer Seite sein.»

«In den Abendstunden lief es noch gut für uns», sagte Vorjahressieger Marcel Fässler. «Dann mussten wir einen Boxenstop nach einem schleichenden Plattfuß vorziehen. Am Morgen ist das plötzlich die Motorhaube zerfetzt. Das hat uns zwei Runden gekostet und wenn man in Le Mans zwei Runden verliert, kann man gegen diese starke Konkurrenz kein Rennen gewinnen, obwohl wir vom Start bis zum Ziel 110% gegeben haben» Dazu kam am Sonntagmorgen noch ein weitere kurzer Stopp um Öl nach zu füllen und wenig später ein Halt um einige Karosserieteile zu befestigen.

Ein Trostpreis bleibt Audi: «Der neue Rundenrekord mit meiner schnellsten Rennrunde hat bewiesen, dass wir ein schnelles Auto haben», tröstete sich Lotterer. Und zumindest in der WEC haben Lotterer, Fässler und Treluyer mit dem dritten Rang in Le Mans ihre Tabellenführung behalten.

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