DMSB hebt GT3 Sperre auf
Wieder startberechtigt, die Fahrzeuge der Nordschleifen Spitzengruppe, wie der SCG003C
Im Rahmen einer Sondersitzung des Präsidiums des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für die Nordschleife beschlossen worden. «Dazu gehören Leistungsreduktionen für einige Fahrzeugklassen ebenso wie eine Art 'Tempolimit' in bestimmten Strecken- abschnitten», erklärte DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. «Außerdem sind einige Zuschauerbereiche vorerst nicht im gewohnten Umfang zugänglich.»
Dies soll einen sicheren Betrieb der Rennstrecke, bis zum Abschluss der Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sowie des DMSB’s nach dem tödlichen Unfall beim VLN Saisonauftakt sicherstellen. Im Rahmen der Gespräche zwischen dem DMSB und Vertretern der Rennstrecke, der Automobilhersteller, Profirennfahrern, Breitensportlern sowie den Veranstaltern der VLN und des 24h-Rennens wurden verschiedene Lösungsvorschläge erarbeitet, die das Präsidium dann absegnete. «Alle Beteiligten waren sich einig, dass das alles getan werden muss, um Unfälle, bei denen Zuschauer zu schaden kommen können, zu verhindern», so Stuck. «Nun haben wir Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig den Rennbetrieb wieder erlauben – wenn auch im eingeschränkten Umfang. Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen.»
Als Maßnahmen sieht man vor, die Fahrzeuge der Spitzengruppe einzubremsen, in dem ihre Leistung um fünf Prozent reduziert wird. Außerdem wird in den kritischen Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz die Geschwindigkeit deutlich herabgesetzt, in dem einige Hundert Meter vorher ein Tempolimit von 200 km/h, beziehungsweise von 250 km/h auf der Döttinger Höhe gilt. Das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung erfolgt ähnlich der Überwachung der gelb Phasen über das GPS System. Nach dem Durchfahren dürfen die Fahrzeuge wieder beschleunigen und Erreichen somit die kritischen Streckenabschnitte mit einer geringeren Geschwindigkeit. Außerdem sind vorerst einige Zuschauerbereiche in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz, Metzgesfeld und Pflanzgarten nur eingeschränkt zugänglich. Hier sollen bauliche Veränderungen aber den Zugang in der Zukunft wieder ermöglichen.
Das vom DMSB verhängte vorläufige Startverbot für Fahrzeuge der Klassen SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X, Cup 2, E1-XP1, E1-XP2, E1-XP Hybrid sowie die GT Klasse der H4 ist wieder aufgehoben und die Autos dürfen damit auch am kommenden Wochenende beim 24h Qualifikationsrennen an den Start gehen.
«Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket können die in den nächsten Wochen auf der Nordschleife geplanten Veranstaltungen zunächst stattfinden. Gleichzeitig wird der DMSB den Rennbetrieb ganz besonders im Blick behalten und in einer Expertenkommission nach geeigneten Maßnahmen suchen, die sicheren und fairen Motorsport auf der Nordschleife auch in den kommenden Jahren ermöglichen sollen», so Hans- Joachim Stuck.