Nach Nürburgring-Tragödie: Pause für GT3
Bis auf weiteres hat die GT3-Klasse auf der Nordschleife Pause
Nach der Tragödie auf dem Nürburgring am Samstag, bei der ein Fan sein Leben verlor, stehen Fahrer und Fans nicht nur in Deutschland unter Schock. Wie es zu dem tragischen Unfall kam, bei dem der Nissan GT-R Nismo GT3 von Jann Mardenborough über einen Fangzaun in eine Zuschauergruppe flog, ist nun Bestandteil einer intensiven Untersuchung vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) und den entsprechenden staatlichen Behörden. Eine gründliche Untersuchung benötigt Zeit. Der Unfallhergang muss rekonstruiert werden, Daten müssen geprüft werden und das von der Staatsanwalt beschlagnahme Unfallfahrzeug wird von Gutachtern untersucht, Onboardaufnahmen müssen gesichtet werden.
Bis erste Ergebnisse vorliegen, haben GT3-Renner und Fahrzeuge in vergleichbaren Performance-Klasse vorerst Pause auf der Nordschleife. Fahrzeuge der Klassen SP7, SP8, SP9 (GT3), SP10, SP-PRO und SP-X sind damit bei DMSB-genehmigten Veranstaltungen auf der Nordschleife des Nürburgrings bis auf weiteres nicht startberechtigt.
Bis die Unfallursache ermittelt ist und weitere Massnahmen feststehen, wie Fans und Fahrer dauerhaft besser geschützt werden können, war dieser Schritt zu erwarten. Wie lange die Pause dauert ist noch nicht abzusehen. Da das 24h-Rennen bereits in sechs Wochen ansteht, stehen die Verantwortlichen von DMSB und Nürburgring in den kommenden Tagen von gewaltigen Herausforderungen.
DMSB-Generalsekretär Christian Schacht, der am Unglückstag selbst vor Ort war, fasst zusammen: «Wir können und wollen nach einem Unfall dieser Art nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir sind alle noch tief bestürzt und in Gedanken bei der Familie des Unfallopfers. Die Sicherheit der Teilnehmer und insbesondere der Zuschauer muss oberste Priorität haben. Daher müssen wir die Details zum Unfallhergang analysieren, über notwendige Konsequenzen beraten und diese dann umsetzen. Erst danach können Fahrzeuge mit ähnlichen Leistungsdaten wie das Unfallfahrzeug wieder auf der Nordschleife zum Einsatz kommen.»
«Alle Spekulationen führen daher derzeit zu nichts. Unser erklärtes Ziel ist es, auf der Nordschleife dauerhaft sicheren Motorsport zu ermöglichen – für Teilnehmer wie für Zuschauer. Welche Maßnahmen notwendig sind, um dieses Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Vorfälle nicht aus dem Blick zu verlieren, werden wir gemeinsam mit dem Streckenbetreiber und anderen Beteiligten schnellstmöglich prüfen.»