24h Nürburgring: Vierfach-Triumph für Mercedes-AMG
Die 44. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring ist beendet – und wurde für Mercedes-AMG zu einer regelrechten Triumph-Fahrt. Insgesamt vier GT3 aus Affalterbach hatten am Ende die Nase vorn.
Es gewann der Wagen von Bernd Schneider/Maro Engel/Adam Christodoulou/Manuel Metzger (AMG-Team Black Falcon) vor dem GT3 von Christian Vietoris/Marco Seefried/Christian Hohenadel/Renger van der Zande (AMG-Team HTP Motorsport). Am Ende waren die beiden erstplatzierten Fahrzeuge lediglich 5,697 Sekunden voneinander getrennt – und das nach einer Rennlänge von 24 Stunden!
Erst in der letzten Runde konnte sich Maro Engel auf der GP-Strecke am Markenkollegen Christian Hohenadel vorbei schieben. «Wahnsinn, dass Maro das noch geschafft hat. Ein absolut phänomenales Gefühl. Es gibt dafür keine Worte. Ich hätte nicht gedacht, dass wir das noch rumreissen können. Aber ich glaube, wir haben es verdient. Wir hatten die ganze Zeit ein gutes Rennen. Ich bin total aus dem Häuschen», war Bernd Schneider nach dem Sieg fast sprachlos. Platz drei ging an das Haribo Racing Team-AMG (Alzen/Arnold/Götz/Seyffarth) vor dem zweiten Auto vom AMG-Team Black Falcon mit Haupt/Buurman/Engel/Müller.
Der grandiose Sieg für Mercedes-AMG war hochverdient. Denn die GT3 mit dem Stern auf dem Kühler drückten nicht nur dem Rennen von Anfang an den Stempel auf, sondern waren über das gesamte Rennwochenende in der Eifel eine Klasse für sich. Denn auch im freien Training und in der Top-30-Qualifikation dominierte man das Geschehen im Feld. Genauso waren es während der Hatz zwei Mal rund um die Uhr zu (fast) jeder Rennsituation zumeist die Mercedes-AMG GT3, die die besten Rundenzeiten in den Eifel-Asphalt zauberten.
Damit konnte für Mercedes-AMG der insgesamt zweite Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen in der 'Grünen Hölle' erzielt werden. Im Jahre 2013 triumphierten Bernd Schneider/Jeroen Bleekemolen/Sean Edwards/Nicki Thiim mit einem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 - ebenfalls vom Team Black Falcon.
Als Bester der Geschlagenen konnte BMW mit dem M6 GT3 von ROWE Racing (Sims/Eng/Martin/Werner) den fünften Platz einnehmen. Mehr war für den Hersteller mit dem Propeller im Logo in diesem Jahr nicht drin. Zwei weitere Münchner Werkswagen (ROWE Racing mit Graf/Westbrook/Catsburg/Palttala bzw. Schubert Motorsport mit Edwards/Klingmann/Luhr/Tomczyk) schieden nach Unfällen aus. Der vierte Werks-M6 erlitt mit Jörg Müller am Steuer am Samstagabend einen Motorschaden. Und auch der am Ende fünftplatzierte M6 GT3 hatte technische Schwierigkeiten. Der Wagen musste den Neustart des Rennens am Samstagabend wegen eines Elektronik-Problems verspätet aufnehmen. «Schade, dass wir am Anfang die Probleme hatten, sonst hätten wir sicherlich mit den Mercedes mithalten oder sogar um den Sieg mitfahren können», meinte DTM-Fahrer Maxime Martin.
Auch Porsche muss zu den Verlieren gezählt werden. Nachdem schon zu Rennbeginn der Wagen von Nick Tandy (Tandy/Estre/Bamber/Pilet) im Bereich Hohe Acht in die Leitplanken einschlug, musste am Sonntagvormittag auch der zweite Werks-911 GT3 R von Lietz/Bergmeister/Christensen/Makowiecki mit einem Defekt im Antriebsstrang zurückgezogen werden. Für den Wagen vom Frikadelli Racing Team (Abbelen/Schmitz/Huisman/Siedler) war das Rennen nach einem Abflug von Sabine Schmitz ebenfalls vorzeitig beendet.
Auch Audi hatte im Rennverlauf keine wirkliche Chance, den Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Eigentlich als Top-Favorit gehandelt, waren die R8 LMS zumeist etwas von der Spitzen-Pace entfernt. Ausserdem wurden die besten Ingolstädter Autos durch verschiedene Zwischenfälle (hauptsächlich unglückliche Unfälle – teilweise auch markenintern) aus dem Rennen gerissen. Der bestplatzierte Audi (Team WRT -Leonard/Frijns/Sandström/Vervisch) schaffte es am Ende auf Position acht.
Das Thema Balance of Performance (BoP) und die unterschiedliche Einstufung der jeweiligen GT3-Fahrzeuge wurde in diesem Jahr übrigens von (fast) allen Beteiligten weitgehend aussen vor gelassen…
Hier das (vorläufige) Endergebnis zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring