Moto2-EM-Punkte für Julian Mayer nach Teamwechsel
Eduardo Salvador Vera heißt Julian Mayer (li.) im Team willkommen
Von 2016 bis 2018 dominierte Julian Mayer drei Jahre die Internationalen Österreichischen Meisterschaft der Klasse Superbike. Neben diesen Meistertiteln holte er sich gegen Konkurrenten wie die früheren Grand-Prix-Fahrern Lukas Pesek und Karel Hanika auch zweimal die Krone in der Alpe Adria Championship.
Verständlich, dass sich der erst 23-Jährige nach der letztjährigen Saison sportlich weiterentwickeln wollte. Mayer suchte sich die neue Herausforderung in der auf der iberischen Halbinsel stattfindenden Moto2-Europameisterschaft. Für diesen Schritt nahm er auch in Kauf, dass das britische Team Nykos Racing nicht zu den aussichtsreichsten Mannschaften zählte.
Doch gleich bei der ersten Veranstaltung in Estoril musste Mayer einsehen, dass mit dem zur Verfügung gestellten Material keine Chancen auf den angestrebten Top-15-Platz bestehen. «Die Eigenkonstruktion war schwer zu steuern und war eine der langsamsten Maschinen im gesamten Feld. Auf den Geraden konnte ich nicht einmal die seriennahen Stock-Motorräder überholen.»
Nach dem Lauf auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia, der mit Position 27 mit einer weiteren Ernüchterung endete, zog Mayer den Stecker. Statt in Barcelona anzutreten, sprang er beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben in der Mannschaft von Bolliger Switzerland für den verletzten Roman Stamm ein.
Die kurze Pause bis zu den Rennen in Aragón wurde dazu genützt, um einen aussichtsreicheren Platz zu finden und man wurde im Team easyRace fündig. Mayer wurde damit Teamkollege des Japaners Takeshi Ishizuka und des Spaniers Dani Valle, der im ersten Rennen in Estoril, Valencia und Barcelona in die Punkteränge fahren konnte.
«easyRace setzt wie die meisten anderen Teams eine Kalex ein. Im Gegensatz zur Nykos fühlt sie sich komplett anders an. Die Mehrleistung ist merklich spürbar und das Getriebe lässt sich butterweich schalten», zeigte sich der sogar von seiner Heimatstadt Wiener Neustadt unterstützte Mayer von seinem neuen Einsatzgerät begeistert.
Der Teamwechsel machte sich bereits bei seinem ersten Einsatz bezahlt. Im ersten Rennen im MotorLand Aragón als 18. noch knapp außerhalb der Punkteränge, beendete Mayer den zweiten Lauf knapp hinter seinem Teamkollegen Valle an der 14. Stelle und kassierte seine ersten Zähler in der Moto2-Europameisterschaft.
«Im ersten Rennen war es schwer für mich, weil mir die Erfahrung mit diesem Motorrad im Nassen gefehlt hat. Ab der vierten Runde habe ich immer mehr Vertrauen gefunden und mein Tempo steigern. Nach dem Abbruch wurde das Rennen auf zehn Runden verkürzt. Über die voll Renndistanz wäre mein Resultat wohl besser gewesen.»
«Das zweite Rennen ist für mich wesentlich besser gelaufen. Als 14. habe ich nicht nur zum ersten Mal gepunktet, ich war auch nur knapp hinter meinem Teamkollegen. Ich möchte dem gesamten Team danken, das eine tolle Arbeit geleistet hat. Jetzt muss ich bis Ende September warten, bis in Jerez das nächste Rennen stattfindet. Ich kann es gar nicht erwarten.»