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Stefan Bradl: «Ohne Sicht geht’s nicht schneller»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl stürzt, Márquez wischt vorbei

Stefan Bradl stürzt, Márquez wischt vorbei

Stefan Bradl war im regen wegen des beschlagenen Helmvisiers ab Runde 6 im Blindflug unterwegs. Er stürzte – und fuhr noch auf Platz 10.

Stefan Bradl, 2012 in Le Mans Fünfter im Regenrennen, hielt sich diesmal beim GP von Frankreich auf nasser Fahrbahn bei extrem schwierigen Bedingungen an sechster Stelle, ehe er in der 18. von 28 Runden stürzte, Rossi erwischte es in derselben Runde, er war Vierter.  

«Ich bin generell mit dem ganzen Rennen zufrieden, ich bin gute Zeiten gefahren, auch nach dem Sturz. Der Sturz ist passiert, weil ich besonders im ersten Streckenabschnitt immer Probleme mit der Sicht gehabt habe. Besonders nach sechs, sieben Runden, als die Körpertemperatur stieg und durch den Dunst das Helmvisier innen beschlagen hat. Wir müssen dieses System weiterentwickeln, auch die Gesichtsmaske hat nicht ideal abgedichtet, glaube ich.»

«Besonders schlimm war es, wenn ich einen Fahrer vor mit hatte, der mir seine Gischt raufgespritzt hat», ergänzte der LCR-Honda-Pilot. «Das hat mich sehr stark beunruhigt. Ich bin dann ein kleines Stück auf die weisse Linie gekommen, ich habe ja oft die Bremspunkte nicht mehr richtig abschätzen können. Deshalb bin ich weggerutscht. Aber ich bin aufgestanden, habe das Motorrad wieder angeschoben, der Motor war aus, aber er ist Gott sei Dank gleich angesprungen. Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich die Maschine ein Stück weitergeschoben, denn dort geht’s dann bald den Berg runter.»

«Nein, ich hatte nach dem Crash keine Wut im Bauch. Wut hilft mir ja auch nichts, wenn ich das Ding ein zweites Mal wegschmeisse, das muss ja auch nicht sein. Mehr war nicht möglich. Wenn man nichts sieht, kann man nicht schnell fahren.»

Das Fazit zum Wochenende? «Wir haben jetzt sechs Punkte mitgenommen, was aber nicht sooo zufriedenstellend ist. Aber man hat gesehen, dass wir im Trockenen und im Nassen vom Speed her dabei sind. Das stellt mich zufrieden. Irgendwie klebt uns momentan das Pech an den Füssen. Aber wir werden irgendwann aus dieser Situation rauskommen und dann stärker werden.»
 

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