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Cal Crutchlow: «Schmerzen hab ich nur beim Gehen»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow (35) hat Dovizioso überholt

Cal Crutchlow (35) hat Dovizioso überholt

Cal Crutchlow hat seine Lektion gelernt. Seit ihm Teamchef Poncharal die Leviten gelesen hat, übt er keine Krtrik mehr am Motorrad.

Naja, sehr häufig haben auch die Briten keinen zweiten Platz in der Königsklasse zu feiern. So alle 24 Jahre kommt es allerdings vor. Zuletzt beim Misano-GP 1989, damals siegte Franky Chili vor Simon Buckmaster und Michael Rudroff, aber die Werksfahrer streikten. Also müssen wir bis 1985 zurückblättern – Ron Haslam schaffte damals Rang 2 in Assen/NL hinter Randy Mamola.
 


Cal, Platz 2, dein bestes Resultat bisher, aber wieder ein mühseliges Wochenende – mit Sturz am Samstag und einem Happy-end?

Ja, Jerez war hart, dort bin ich verletzt gefahren. Le Mans war ebenfalls kein Vergnügen.
Aber ich war auch fürs Trockene recht zuversichtlich. Ich denke, wir hatten den Speed für einen Podestplatz. Unter die ersten fünf wäre ich auf jeden Fall gefahren.
Es war lustig, denn schon 2012 habe ich hier gegen Dovi und Valentino gekämpft, diesmal sinf wir drei wieder zusammengesteckt. Bei denselben Verhältnissen. Ich bin im Vorjahr gestürzt, das wollte ich heute wettmachen.
Aber ich wollte behutsam vorgehen, mir genug Zeit nehmen. Gleichzeitig erfuhr ich durch das Boxensignal, dass Marc von hinten anrückte. Aber die Yamaha und die Honda funktionieren hier sehr unterschiedlich.
Ich und Dovi mit der Ducati, wir haben den Vorderreifen sehr stark beansprucht. Bei der Honda war es anders.
Ich bin froh, dass ich dem Team bei dessen Heim-GP so einen Erfolg bescheren konnte. Man sieht hier in Le Mans so viele Tech3-Fans.

Letztes Jahr hast du hier auch gegen Dovizioso gestritten, damals noch als Teamkollege?

Ja, ich erinnerte mich in erster Linie an meinen Crash. Deshalb habe ich mir heute immer eingeschärft: Bleib an Bord, fahr sanft. Wenn man diese Jungs besiegen will, die alle Weltklasse sind, muss man fehlerlos agieren.
Wir haben gezeigt, dass wir auch bei so schwierigen Verhältnissen sehr gut kämpfen können. In Zukunft möchte ich das öfters tun. Am liebsten bei jedem Rennen.

Du musst jetzt deinem geschundenen Körper vor dem Mugello-GP etwas Ruhe gönnen?

Ja, ich bin enttäuscht. Ich wollte eine Woche in Frankreich bleiben und 1000 km Rennrad fahren. Das kann ich jetzt vergessen, glaub ich. Mal sehen...

Hast du nach dem Samstag-Crash im Rennen keine Schmerzen gespürt?
Nein, ich war okay. Bei diesen Verhältnissen im Nassen wird der Körper nicht so stark beansprucht. Mein Fuss war in Ordnung. Ich habe einen kleinen Knochenbruch oberhalb des Schienbeins. Beim Gehen tut es weh. Am Motorrad spüre ich nicht viel; sobald das Adrenalin in Aufruhr ist, gibt’s kein Problem damit. Ich war mehr in Sorge wegen meines Brustkorbs und meines Magens.
Ich habe gestern nach dem Sturz viel Blut gespuckt. Ausserdem hatte ich sehr starkes Nasenbluten. Ich war deshalb froh, als wegen mir das Training abgebrochen wurde. Ich lag im Kiesbett und rührte mich anfangs sicherheitshalber nicht. Ich spürte das Blut im Helm und wusste nicht, wie ernst die Situation war.
Wir müssen uns von diesem Sturz erholen und schauen, dass wir bis Mugello wieder fit sind.

Hast du mit der Yamaha Vorteile gehabt, weil sie die Reifen weniger verschleisst?
Ich bin sicher, dass lag nur an meinem Fahrstil!
Spass beiseite: Ich hatte nach dem Start wirklich Mühe, den Reifen aufzuwärmen. Deshalb habe ich in den ersten Runden viele Plätze verloren. Aber als der Reifen warm wurde, fühlte ich mich komfortabel. Ich bin sanft gefahren.
Aber das Gängewechseln ist schwierig bei der Yamaha, wenn das Hinterrad viel durchdreht. Obwohl ich ein anderes Chassis habe, fühlte sich das Motorrad genau so an wie im Rennen 2012.
Ich bin zufrieden. Das Motorrad ist wirklich gut. Ich habe nichts daran auszusetzen, weder im Nassen noch im Trockenen.
 

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