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Was erwartet uns beim ADAC GT Masters am Nürburgring?

Von Oliver Müller
35 Fahrzeuge treten beim vierten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf der Sprint-Strecke des Nürburgrings an. Porsche gilt als Favorit und Corvette wird es schwer haben. SPEEDWEEK.com blickt auf das Event voraus.

Rund um den Globus gibt es über 20 Rennserien, in welchen GT3-Fahrzeuge am Start stehen. Alle haben sie ein Alleinstellungsmerkmal. Der Endurance Cup der Blancpain GT Series bietet beispielsweise Startfelder jenseits der 50-Wagen-Marke, die amerikanische World Challenge fährt auf atemberaubenden Rennstrecken, die Australian GT Championship hat richtig toll bunt lackierte Fahrzeuge und die Thailand Super Series die längsten Fahrernamen. Wird jedoch mehr als nur ein Faktor in eine Bewertung mit einbezogen, so ist das ADAC GT Masters immer noch das Nonplusultra im GT3-Segment. In der Breite stark aufgestellt und in der Spitze mit den besten GT3-Piloten/Teams der Welt besetzt, wird regelmäßig Motorsport der Extraklasse geboten. Und das wird auch am kommenden Wochenende (3. bis 5. August) wieder so sein. Dann treten auf der Sprint-Strecke des Nürburgrings 35 Boliden zum vierten Rennwochenende des Jahres an.

Mit 13 R8 LMS stellt Audi erneut das größte Kontingent in der Eifel. Im Cockpit sticht hier unter anderem Dries Vanthoor heraus. Der in Zolder lebende junge Belgier hat am abgelaufenen Wochenende bei den 24h von Spa-Francorchamps mit einer Traumrunde in der Super-Pole (die jedoch am Folgetag wieder gestrichen wurde) gerade erst seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Im ADAC GT Masters fährt er bei EFP by TECE mit Florian Spengler. Auch FIA-WEC-Pilot Stefan Mücke ist am Nürburgring wieder mit dabei. Der Berliner sitzt in einem R8 LMS des Teams seines Vaters Peter Mücke.

WEC-Flair gibt es auch im vier Wagen starken Porsche-Lager. Dort tritt unter anderem Kévin Estre im 911 GT3 R vom Team 75 Bernhard an. Der frischgebackene Klassensieger der 24 Stunden von Le Mans teilt sich das Fahrzeug mit dem amtierenden Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard.

Sechs Mercedes-AMG GT3, fünf Lamborghini Huracán GT3, drei BMW M6 GT3, zwei Corvette C7 GT3-R und ein Ferrari 488 GT3 sind auf dem Nürburgring ebenfalls mit von der Partie. Dazu kommt noch ein Honda NSX GT3 von Schubert Motorsport. Abgesehen vom einmaligen Auftritt eines Honda-(Semi)-Werksteams bei den 24h von Spa-Francorchamps ist das ADAC GT Masters die einzige Rennserie in Europa, in der dieses japanische Modell zu bestaunen ist.

Die Favoriten-Rolle dürfte am Nürburgring hauptsächlich Porsche inne haben. Der Heckmotor im 911 GT3 R sorgt für eine gute Traktion beim Herausbeschleunigen aus den vielen engen Kurven. Aber auch der Mercedes-AMG GT3 müsste am Ring gut funktionieren. Kein gutes Wochenende wird dagegen wohl die Corvette-Fraktion haben, wie auch Tabellenführer Daniel Keilwitz bestätigt. «Ein Ergebnis wie in Most oder in Spielberg ist für den Nürburgring sehr unwahrscheinlich, da er zu jenen Strecken zählt, die unserer Corvette am wenigsten liegen», blickt der Teamkollege von Marvin Kirchhöfer voraus.

Kein GT3-Rennen ohne den Blick auf die BoP. Hier arbeitet der ADAC seit 2018 bekanntlich mit der SRO Motorsports Group von Stéphane Ratel zusammen. Diese hat die 3,629 Kilometer lange Sprint-Strecke des Nürburgrings in die Kategorie D eingruppiert. Da die beiden vorangegangenen Events in Most und am Red Bull Ring auf C-Kursen stattfanden, macht ein Vergleich mit dem Saisonauftakt in Oschersleben (ebenfalls D-Strecke) Sinn. So darf der Honda fünf Kilogramm an Gewicht ausladen und wiegt noch 1280 kg. Zudem bekommt der 3.5L-V6-Turbomotor im Bereich zwischen 5000 und 6000 U/Min. etwas mehr Ladedruck. Der Audi wird 10 Kilogramm schwerer (nun 1280 kg), die Corvette lädt 15 kg (nun 1305 kg) mehr ein und fährt außerdem noch mit einem um zwei Millimeter verkleinerten Air-Restrictor. Der Lamborghini erhält ebenfalls 15 kg Zuladung (nun 1300 kg) und der BMW verfügt bei 5250 bzw. bei 6250 U/Min. über einen leicht erhöhten Ladedruck.

Alles in allem steht einem grandiosen Rennwochenende somit nichts im Wege. Die GT3-Track-Action am Ring beginnt am Freitag um 10:10 Uhr mit dem ersten freien Training. Hier die aktuelle Startliste zum Nachlesen.

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