Lausitzring: Das war beim ADAC GT Masters noch so los
Der Audi R8 LMS von T3-HRT-Motorsport startete sonntags von Platz zwei
Erstmals überhaupt startete das ADAC GT Masters auf dem Lausitzring in eine neue Saison. Mit 33 Fahrzeugen war das Feld in der sogenannten 'Liga der Supersportwagen' wieder richtig voll. Die Laufsiege gingen samstags an Toksport WRT mit dem Mercedes-AMG GT3 und sonntags an WRT mit dem Audi R8 LMS. Doch darüber hinaus gab es noch viele weitere Geschichten. Hier ein Überblick über so mach Wissenswertes vom ersten Lauf des ADAC GT Masters.
Beeindruckender Youngster: Charles Weerts war vor dem Rennwochenende in der Lausitz fast nur Insidern bekannt, doch bereits bei seinem ersten Auftritt im ADAC GT Masters sorgte der jüngste Fahrer im diesjährigen Feld für reichlich Aufsehen. Am Samstag in seinem ersten Qualifying fuhr der Belgier auf Startplatz drei, einen Tag später ließ der ehemalige ADAC Formel 4-Pilot zusammen mit Partner Dries Vanthoor einen souveränen Sieg folgen. Mit 19 Jahren, fünf Monaten und zwei Tagen ist Weerts damit der sechstjüngste Pilot, der in der Geschichte des ADAC GT Masters bisher ganz oben auf dem Podium stand.
Premierensiege: Mit Toksport WRT und dem Team WRT holten zwei Rennställe ihren jeweils ersten Sieg in der Liga der Supersportwagen. Während Toksport 2019 an zwei Rennwochenenden bereits ADAC GT Masters-Luft schnupperte, war es für das international schon sehr erfolgreiche Team WRT der erste Auftritt in der Serie. Seit der Debütsaison des ADAC GT Masters im Jahr 2007 haben damit 42 Teams Rennen gewonnen. Mit Maro Engel und Luca Stolz führt Toksport WRT nach zwei Rennen sogar die Gesamtwertung an.
Premieren-Pole: Team-WRT-Fahrer Dries Vanthoor, der Trainingsschnellste vom Sonntag, ist der 80. Pilot in der Geschichte des ADAC GT Masters, der auf die Pole-Position fuhr.
Starkes Wochenende: Mit SSR Performance beeindruckte auf dem Lausitzring ein weiterer Rennstall, der seine erste Saison im ADAC GT Masters bestreitet. Die Münchener hatten bisher nur einen Gaststart 2019 in Hockenheim absolviert. Am Samstag fuhren Christian Engelhart und Michael Ammermüller auf Platz zwei, sonntags verpassten sie ein weiteres Podium als Vierte nur um 0,7 Sekunden. «Das ist ein perfekter Saisonstart, ich bin superhappy! Unsere gründliche Vorbereitung hat sich ausgezahlt», freute sich Ammermüller.
Hitzeschlacht: Das erste Rennwochenende des ADAC GT Masters forderte nach der langen Pause die Fahrer auch körperlich: An beiden Renntagen zeigte das Thermometer knapp über 30 Grad.
Zählbares für Schütz: Schütz Motorsport sammelt mit seiner neuen Fahrerpaarung Marvin Dienst und Philipp Frommenwiler auf dem Lausitzring gleich zwei Mal Punkte. Dabei hatte der Rennstall als einziges fest eingeschriebenes Team nicht am Vorsaisontest auf dem Lausitzring teilgenommen. «Wir können zufrieden sein», resümierte Frommenwiler. «Angesichts unserer Voraussetzungen ist die Ausbeute gut. Wir waren nicht beim Test vor zwei Wochen dabei, weswegen uns wichtige Erkenntnisse fehlten. Dennoch konnten wir uns von Session zu Session steigern und wurden mit Punkten belohnt.»
Drama in der letzten Runde: Mit Platz fünf im Samstagsrennen sammelten die Lamborghini-Werksfahrer Albert Costa Balboa und Franck Perera vom GRT Grasser Racing Team am Samstag fleißig Punkte. Auch einen Tag später standen alle Zeichen auf ein weiteres Top-Resultat, doch die letzte Runde hielt für sie ein spätes Drama bereit. Auf Position fünf liegend ereilte Costa Balboa nur drei Kurven vor der Zielflagge ein Reifenschaden, der seine Fahrt beendete. «Das Auto ließ sich dann nicht mehr kontrollieren und ich drehte mich», sagte der Spanier. «Es ist schon sehr unglücklich, ein so gutes Resultat drei Kurven vor Schluss auf diese Weise zu verlieren.»
Schnell, aber wenig Lohn: Mit Maximilian Paul sorgte am Samstag ein weiterer junger Audi-Fahrer für Aufsehen. Der 20-Jährige fuhr im Qualifying im R8 LMS von T3-HRT-Motorsport in die erste Startreihe und verpasste die Pole-Position um lediglich 43 Tausendstelsekunden. Im Rennen kämpften sich Paul und Partner Niels Langeveld vom zwischenzeitlichen Platz 31 nach einem Ausrutscher noch auf Rang 12 nach vorn. Paul fuhr zudem die fünftschnellste Rennrunde. «Leider ist der Start nicht so optimal verlaufen und ich habe ein paar Plätze verloren», so der Dresdner. «Ich hatte dann Dreck auf den Reifen und habe in Turn acht das Auto verloren, was mich weit zurückgeworfen hat. Aber unser Auto war sehr schnell. Bis zum Fahrerwechsel bin ich bis auf Rang 15 vorgefahren und Niels hat noch weitere Plätze gutgemacht. Natürlich ist Platz 12 nach so einem Qualifying schade, aber vor dem Wochenende wären wir damit zufrieden gewesen. Es war auf jeden Fall unsere bisher stärkste Leistung seit unserem Einstieg im vergangenen Jahr.»