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Mindestgewicht: Keine 30 kg extra für Alvaro Bautista

Von Ivo Schützbach
Im Rahmen der umfangreichen Regelüberarbeitung für die Superbike-WM ab 2024 wird auch ein Mindestgewicht für Fahrer plus Motorrad eingeführt. SPEEDWEEK.com erklärt, wie das funktionieren wird.

Am 11. Oktober veröffentlichten der Motorrad-Weltverband FIM und SBK-Promoter Dorna die Grundzüge des ab 2024 gültigen technischen Reglements. Bestandteil dessen ist auch, dass es ab der kommenden Saison in der Superbike-WM ein Mindestgewicht für den Fahrer in voller Montur zusammen mit seinem Motorrad geben wird.

«'Kombiniertes Gewicht‘ ist eigentlich die falsche Bezeichnung», erklärte SBK Executive Director Gregorio Lavilla. «Denn das würde bedeuten, dass alle Fahrer plus ihr Motorrad gleich viel wiegen müssen. Das ist aber nicht der Fall. Das Minimumgewicht für die Motorräder ist dieses Jahr 168 Kilogramm. Bei den Fahrern gibt es aber 30 Kilogramm Unterschied zwischen dem Schwersten und dem Leichtesten. Es war nie unsere Intension, dass der Leichteste 30 Kilogramm zuladen muss, um der Bezeichnung ‚Kombiniertes Gewicht‘ gerecht zu werden. Schaut man sich im Motorsport um, gibt es für gewöhnlich nicht mehr als 10 Kilogramm Zusatzgewicht. Motorräder werden mit einem bestimmten Gewicht konstruiert, da sind bereits 10 kg Zuladung riesig.»

Die Hersteller einigten sich stattdessen einstimmig auf eine andere Formel, welcher FIM und Dorna zustimmten.

Für einen Fahrer in kompletter Montur wurden 80 kg als Durchschnittsgewicht definiert. Wer darunter liegt, muss 50 Prozent der Differenz als Extragewicht mitschleppen. Wiegt ein Fahrer beispielsweise 66 Kilogramm, betrüge die Differenz 14 Kilogramm, es würde also ein Zusatzgewicht von 7 kg fällig.

«Die leichtesten Fahrer werden 5 oder 6 kg draufpacken müssen», so Lavilla. «Das machen wir, weil wir in der Superbike-WM Instrumente brauchen, um gewisse Dinge auf das gleiche Niveau zu bringen.»

In welcher Form und wo die Teams notwendige Zusatzgewichte am Motorrad anbringen, ist ihnen überlassen, sofern dies auf sichere Art und Weise geschieht.

Mit der Einführung der Gewichtsregel wird die vielgescholtene Balancierung über die Maximaldrehzahl zumindest teilweise abgeschafft, die dazu führte, dass der Serienmotor der Ducati V4R 900/min höher dreht, als es dem Aggregat in der Superbike-WM momentan erlaubt ist.

Zukünftig wird die erlaubte Drehzahl zu Saisonbeginn definiert, Ducati darf voraussichtlich zu den ursprünglichen 16.350/min zurückkehren – aktuell sind es nur 15.600/min. Im weiteren Saisonverlauf wird an der Drehzahl nichts mehr geändert, sofern ein Hersteller keine Änderungen am Motor (Concession Parts) oder Chassis (Super Concession Parts) zugestanden bekommt.


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