Baku World Challenge: Audi-Pole im Crash-Qualifying
Turbulentes Qualifying in Baku
Ein drei geteiltes Qualifying auf einem Stadtkurs, das verspricht drei Mal viel hohes Crash-Potential. Während sich die Fahrer im freien Training in Baku noch äusserst diszipliniert zeigten, da die 20.000 Euro Startgeld je Auto nur an die Teams gezahlt werden, die es auch bis in das Qualifying schaffen, ging es im Zeittraining hoch her. Im ersten Teil des Qualifying landeten gleich zwei Audi R8 LMS ultra hart in den Betonmauern von Baku. WRT-Pilot Vincent Abril zerstörte seinen R8 auf der Start-Ziel-Geraden, während es Marc Basseng (Phoenix) in der letzten Schikane übertrieb und sich in die Mauer dreht. Beide Audi sind vor Ort nicht reparabel. Im zweiten Qualifying landete dann noch der Fortec-Mercedes SLS AMG von Benji Hetherington in der Mauer. Der Flügeltürer ist zwar nicht schwer beschädigt, hat allerdings einen ordentlichen Treffer im sehr empfindlichen Heck einstecken müssen. Voraussichtlich werden nach den Unfällen im Qualifying 27 Fahrzeuge an in beiden Rennen der «Baku World Challenge», dem Finale der Blancpain Sprint Series, um die insgesamt 175.000 Euro Preisgeld kämpfen.
Die Pole Position für das Qualifyingrennen am Sonntag machten am Ende die beiden Baku-Sieger aus dem vergangenen Jahr unter sich aus. Stéphane Ortelli schlug im WRT-Audi im dritten Quali um 0,038 Sekunden seinen Teamkollegen Laurens Vanthoor und startet mit Stéphane Richelmi von der Pole. «Die Pole macht schon ein bisschen stolz. In diesem starken Feld an der Spitze zu stehen, bestätigt unsere Leistung aus dem Vorjahr, als ich hier gemeinsam mit Laurens mit einem Sieg zum Titel gefahren bin», freute sich Ortelli.
Jeroen Bleekemolen und Hari Proczyk, die noch eine theoretische Titelchance besitzen, gehen im Grasser-Lamborghini Gallardo FL2 als Dritte ins Rennen. «Das war unserer miesestes Qualifying seit Brand Hatch, ich bin schon etwas enttäuscht», so Bleekemolen. «Ich hatte zwischenzeitlich ein ABS-Problem, das ist gerade auf einem Stadtkurs, auf dem man sehr auf das ABS vertraut, nicht besonders gut. Auf meiner letzten Runde war ich nochmals eine Zehntel schneller, doch dann hat mich ein McLaren geblockt und mir meine Runde versaut.»
Neben dem Lamborghini startet der Boutsen-McLaren 12C von Frederic Vervisch/Chris van der Drift. Die dritte Reihe teilen sich Andy Soucek/Jonny Adam im Beechdean-Aston Martin V12 Vantage und Jens Klingmann/Dominik Baumann im Schubert-BMW Z4 GT3. Tabellenführer Maximilian Götz, dem nur noch sechs Punkte bis zum Titel fehlen, startet im HTP-Mercedes SLS AMG mit Maxi Buhk als Siebter.
Nach dem Quali gab es auch viele enttäuschte Gesichter. Die beiden von Corvette von Callaway/RWT mit Keilwitz/Wirth (23.) und Barth/Jahn (25.) schafften es ebenso wenig in das finale dritte Quali der schnellsten 15 wie der WRT-Audi von Rast/Ide (20.) oder die McLaren-Werksfahrer Estre/Bell (19.).