British Superbike: Shane Byrne auf Rekordjagd
Dass die Saison 2014 der Britischen Superbike-Meisterschaft neue Rekorde bringen würde, war frühzeitig absehbar. Shane Byrne (Rapid Solicitors Kawasaki) gelang mit sechs Siegen und zwei zweiten Plätzen ein nahezu perfekter Saisonstart. Einzig James Ellison (Lloyds British GBmoto Racing Kawasaki) blieb ihm im ersten Halbjahr dicht auf den Fersen.
Als Ellison nach seinem fürchterlichen Sturz beim Juli-Event in Brands Hatch verletzungsbedingt eine zweimonatige Zwangspause einlegen musste, übernahm Ryuichi Kiyonari (Buildbase BMW Motorrad) mit sieben Saisonsiegen und vier zweiten Plätzen die Rolle des Byrne-Verfolgers. Vor dem BSB-Saisonfinale in Brands Hatch, bei dem drei Rennen auf dem Programm standen, führte Byrne die Gesamtwertung mit zwölf Punkten Vorsprung vor Kiyonari an.
Zum mit Spannung erwarteten Duell der beiden bis dato dreifachen Britischen Superbike-Meister kam es jedoch nicht, da Kiyonari am Samstagmorgen stürzte und sich dabei einen Schlüsselbeinbruch zuzog. Byrne vertagte mit einem Sturz am Samstag die Entscheidung zwar noch einmal, aber mit einem Doppelsieg am Sonntag krönte er sich zum neuen BSB-Champion.
Damit erreichte der inzwischen 37-jährige Kawasaki-Pilot, was noch keinem vor ihm gelang: Er gewann im Verlauf der letzten zwölf Saisons insgesamt 61 Rennen in der Britischen Superbike-Meisterschaft und feierte 2014 nach den Gesamtsiegen in den Jahren 2003, 2008 und 2012 seinen vierten Titelgewinn in der BSB! «Shakey» übernimmt damit auch den ersten Platz der ewigen BSB-Bestenliste vor Ryuichi Kiyonari (2006, 2007,2010/50 Laufsiege) und Niall Mackenzie (1996, 1997, 1998/48 Laufsiege), die jeweils dreimal den Gesamtsieg errangen.
«Die Umstände, unter denen ich gewann, waren nicht gerade ideal für ein spannendes Saisonfinale», meint Byrne. «Mir wäre es viel lieber gewesen, mich mit Kiyo auf der Strecke zu duellieren. Ich hatte zwar einen kleinen Vorsprung, aber die Brisanz lag ja darin, dass letztendlich einer von uns beiden der erste BSB-Pilot mit vier Titeln sein wird. Nach meinem Sturz am Samstag musste ich zum vorletzten Rennen aus der dritten Reihe starten. Plötzlich kämpfte ich gegen hungrige junge Fahrer, die in der Meisterschaft absolut nichts mehr zu verlieren hatten.»
«Andererseits lief es am Sonntag wunschgemäß. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Saison mit einem Doppelsieg und dem Titelgewinn abschließen konnte. Ich möchte mich ganz herzlich bei der Crew von Paul Bird Motorsport, dem Team Rapid Solicitors Kawasaki, meinen persönlichen Sponsoren, meiner wundervollen Frau, meinen großartigen Kindern und allen anderen, die ihren Anteil an diesem Erfolg haben, bedanken. Ich möchte noch einmal betonen, dass es mir für Ryuichi wirklich sehr leid tut, aber im Augenblick überwiegt natürlich diese riesengroße Freude bei mir und meinem Team!»