Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Dakar Vorbereitung im Orient

Von Stefanie Szlapka
Silk Way Rallye

Silk Way Rallye

Am Samstag startet die erste Ausgabe der Silk Way Rallye. Schauplatz sind Länder Zentralasiens.

Tatarstan, Kasachstan und Turkmenistan – das sind die Schauplätze der 'Silk Way Rallye', die am Samstag startet. Sie ist Teil der Dakar Series, die von der ASO, dem Veranstalter der Rallye Dakar organisiert wird. Los geht es in Kasan, der Hauptstadt von Tatarstan mit einem rund zwei Kilometer langen Parcours. Am dritten Tag erfolgt der Grenzübertritt nach Kasachstan. Hier wartet die längste Etappe auf die Teilnehmer, bevor es nach Turkmenistan geht.

Wie es sich für eine gute Dakar-Vorbereitung gehört, müssen sich Fahrer und Beifahrer auf alles einstellen. Wälder und Täler bestimmen den ersten Teil der Rallye. Anschließend wechselt das Gelände: weite Flächen, Salzseen Sand, Dünen und auch Wasserdurchfahrten liegen vor den Teilnehmern. In Turkmenistan durchquert die Rallye die Karakum-Wüste. Allerdings hat die Organisation darauf geachtet, dass die Fahrzeuge nicht zu hart rangenommen werden. Schließlich sind es nur noch wenige Monate bis zur Dakar.

Dafür müssen die Co-Piloten dran glauben. Die Navigation wird DIE Herausforderung der Silk Way Rallye. Zumal bei ihrer ersten Ausgabe keine Motorräder zugelassen sind. Man will zuerst das Geländer besser kennenlernen, um die Gefahr für die Zweiradpiloten einschätzen zu können. Doch die fehlenden Motorradspuren macht es den Beifahrern schwerer. Dem Duo, das die Prüfung eröffnet, fehlt die kleine Hilfestellung. «Das Auto, dass als erstes losfahren muss, hat kaum eine Chance auf den Sieg», so Michel Perin, früherer Beifahrer von Carlos Sainz. «Wer es doch schafft, ist verdammt gut.»

Klarer und leider auch alleiniger Favorit ist Volkswagen Motorsport. Das Team geht mit allen vier Race-Touaregs an den Start. Das BMW X-raid Team hat sich gegen die Teilnahme entschieden – zum einen aus Kostengründen und zum anderen sind die Autos noch nicht fertig. Mit dabei ist allerdings der Deutsche Matthias Kahle. Auch Christian Lavielle im Nissan könnte das ein oder andere Highlight setzen.

Für De Villiers und Von Zitzewitz ist es die erste Teilnahme an einer Rallye nach ihrem Sieg bei der Dakar im Januar. Der Südafrikaner musste wenige Wochen nach dem großen Erfolg unters Messer. Der VW-Pilot kämpfte schon während der Rallye mit Bandscheibenproblemen und Schmerzen im Bein. «Der Arzt hat mir geraten drei Monate zu warten, ob sich die Sache von alleine bessert. Als das nicht der Fall war, musste doch eine kleine Operation vorgenommen werden.»

Das war auch der Grund, warum er nicht für Volkswagen Motorsport beim 24h-Rennen an den Start gehen konnte. Auch die Rallye in Brasilien musste der Südafrikaner ausfallen lassen. «Es war noch zu früh und ich wollte kein Risiko eingehen.» Jetzt ist wieder alles in Ordnung und De Villiers konnte ohne Probleme an den Langstreckentests in Marokko teilnehmen. Allerdings wird die Silk Way Rallye wohl auch der einzige Renneinsatz in diesem Jahr bleiben. Für De Villiers kein Problem: «Natürlich wäre es schön, mehr zu fahren. Aber eine Rallye zur Vorbereitung ist okay. Die Dakar ist sehr lang und werden wir eh nicht von Anfang an attackieren.»

Doch die beiden haben harte Konkurrenz aus dem eigenen Lager zu erwarten. Carlos Sainz scheint sich mit seinem neuen Beifahrer Luacs Cruz schon gut eingespielt zu haben. Auch sein Erfahrungsschatz ist angewachsen. Wenn er es schaffte, seine Emotionen im Zaun zu halten, kann er auf jeden Fall gewinnen. Das gilt auch für den VW Neuzugang Nasser Al-Attyiah mit dem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk. Er gilt als Dünen-Spezialist und dürfte in der Karakum-Wüste den anderen das Leben schwer machen.

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